Seite 1 von 1

Ein verstellbarer Kantenhobel *MIT BILD*

Verfasst: Do 22. Jun 2017, 15:47
von Gerd Fritsche

Hallo Holzwerker,
ich habe einen unvollständigen Kantenhobel bekommen, an dem ich erkennen konnte, wie so ein Hobel aufgebaut ist.
Hier, aus Brennholz, das Ergebniss.
Viele Grüsse
Gerd.


Re: Ein verstellbarer Kantenhobel

Verfasst: Sa 24. Jun 2017, 10:08
von Ernst Spangenberger

Hallo Gerd, ich habe einige Fragen dazu:
- Welches Eisen hast du darin verbaut, ist das so eine Art dickere Rasierklinge?
- Ist die Spanaustrittsöffnung oben nicht zu eng? Wenn die Späne stark kringeln, dürften die doch zum Verstopfen neigen.
- Ist der Winkel des Eisens nicht zu steil? Mir kommt es jedenfalls so vor.


Re: Ein verstellbarer Kantenhobel

Verfasst: Sa 24. Jun 2017, 10:23
von Horst Entenmann

Hallo Gerd,

Interessanter Hobel. Hat einerseits etwas Schlichtes, was mir gut gefällt, ist aber wie gewohnt sehr sauber in der Ausführung.
Mich würde auch noch das Innenleben interessieren.

Gruß Horst


Details verstellbarer Kantenhobel *MIT BILD*

Verfasst: Sa 24. Jun 2017, 11:57
von Gerd Fritsche

Hallo Ernst und Horst,
ich habe den Bettungswinkel von dem Original abgenommen und der ist 62,5°, ich werde aber auch mit einem flacheren Winkel experimentieren.
Der gerollte Span ist so aus dem Hobel herausgekommen und nicht für das Foto plaziert worden, bei gebrochenen Spänen mus man etwas nachhelfen.
Das Eisen ist 3,5 mm stark und hat eine Fase von 28°.
Hier einige Detailbilder.





Viel Grüsse
Gerd.



Re: Details verstellbarer Kantenhobel *MIT BILD*

Verfasst: So 25. Jun 2017, 10:13
von Christoph Meyer

Hallo Gerd,

in meinem Fundus gibt es auch einen (gekauften) Kantenhobel, der ist etwas anders aufgebaut wie dein Hobel. Über zwei Flügelschrauben kann man den Anschlag an der Hobelsohle verstellen und so auch eine breitere Fase einstellen. Für lange Kanten nutze ich den gerne, das gibt schnell gleichmäßige Fasen.

Wie funktioniert bei deinem Hobel der Mechanismus zum Verstellen. Wenn das vordere Holzstück weiter rausschaut muss dann nicht auch das Eisen weiter vor stehen?

Grüße
Christoph

Bilder:










Re: Details verstellbarer Kantenhobel

Verfasst: So 25. Jun 2017, 11:00
von Gerd Fritsche

Hallo Christoph,
danke für die Bilder von deinem japanischen Hobel, bei der englischen Variante ist klopfen angesagt.
Begrenzer auf die erforderliche Tiefe verschieben, mit der Schraube sichern und dann das Eisen mit leichten Hammerschlägen, wie bei einem normalen Holzhobel, einstellen.
Ich arbeite an einer Variante, bei der das Eisen, mit einer mechanischen Verstellung, eingestellt werden kann.
Wie ist der Bettungswinkel bei deinem Hobel?
Viele Grüsse
Gerd.


Re: Details verstellbarer Kantenhobel

Verfasst: So 25. Jun 2017, 11:35
von Christoph Meyer

Wie ist der Bettungswinkel bei deinem Hobel?


Hallo Gerd,

danke für die Erklärung zur Einstellung.

Der Bettungswinkel an meinem Hobel beträgt 45°.

Grüße
Christoph


Re: Ein verstellbarer Kantenhobel

Verfasst: So 25. Jun 2017, 13:17
von Thomas Matuschak
[In Antwort auf #147584]
Eines verstehe ich bei beiden Hobeln nicht ganz: Wenn man bei diesen grossen Bettungwinkeln Kanten quer zur Faser bearbeitet, bekommt man doch sicherlich kein Gutes Ergebnis.
Deswegen hätte ich mir so einen Hobel eher als Flachwinkel-Hobel vorgestellt. Längs zur Faser muss ich dann natürlich aufpassen, in welche Richtung hich hoble - aber dann hab ich aus
meiner Sicht einen Hobel, der für ALLE Kanten funktioniert. Zumindest fände ich es irgendwie überflüssig, mit zwei Kantenhobeln zu hantieren.

Oder sehe ich da was falsch?

Gruss,
Thomas


Bettungswinkel

Verfasst: So 25. Jun 2017, 16:10
von Gerd Fritsche

Hallo Thomas,
1. Bevel up Hobel: bei einem Bettungswinkel von 20° bei einem Fasenwinkel von 25° ergibt sich ein Schnittwinkel von 45°.
2. Bevel down Hobel: Bettungswinkel 45° ist = Schnittwinkel von 45°
Gibt es da einen Unterschied?

Viele Grüsse
Gerd.


Re: Ein verstellbarer Kantenhobel

Verfasst: So 25. Jun 2017, 18:23
von Horst Entenmann

Hallo Thomas,

Ein Flachwinkelhobel hat aus meiner Sicht klare Vorteile bei der Bearbeitung von Stirnholz. Aber auch nur, wenn man das Eisen auf einen sehr spitzen Winkel (25 bis 30° max.) anschleift.
Der gezeigte Hobel soll aber in erster Linie die Kanten von Hölzern längs zur Faser bearbeiten wenn ich das recht verstehe. Die Stirnseiten sind bei Kanthölzern sowieso ziemlich kurz, da kann man Gerds Hobel nur schwer einsetzen.

Der Bettungswinkel ist wohl aus zwei Gründen so steil:
1. Der Hobel wird dadurch etwas kompakter.
2. Bei schwierigem Faserverlauf im Holz wird dadurch die Tendenz zum Ausreißen verringert. Man kann in beide Richtungen hobeln bzw. muß nicht rauf den Faserverlauf achten.

Ein Spanbrecher könnte da auch hilfreich sein.

Stanley baute mal einen #72. Der würd mir auch gefallen, die Preise sind aber horrend.

Gruß Horst