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Sägefeilkluppe
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 18:29
von Ernst Spangenberger
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Weil ich die Fummelei mit 2 Brettern satt hatte, baute ich mir gestern eine Sägefeilkluppe.
Das 15er Sperrholz war ein Reststück aus dem Baumarkt für 1 Euro. Hat genau gereicht für 2 Stück 30x30 cm und die 4 Leisten á 2 cm Breite. Weil die Flügelmuttern zu nah an der Aufsatzleiste waren, habe ich noch je ein Stück Alurohr aufgesetzt. Einziger Nachteil dieser Konstruktion: Zum Umsetzen muss man die 2 Zwingen abnehmen, dafür kann ich aber dank des fahrbaren Tischs im Freien schärfen.
Habe die Kluppe gestern gleich mal eingeweiht, an einem Fuchsschwanz, dessen Zähne teils nur noch die halbe Höhe hatten. Alles runterzufeilen war mir zu umständlich, also habe ich die Zähne so weit runtergeflext, bis auch der tiefste erfasst war. Dann die Zähne neu gefeilt, bis alle Biss hatten, geschränkt und noch mal nachgefeilt.
Was mir auffiel: Hatte mir neulich bei Dieter eine feine Schränkzange gekauft. Meiner Meinung nach stimmen die Angaben auf dem Einstellrad nicht. Wenn ich bei einer Säge mit 7 TPI auf dem Einstellrad 7 einstelle, ist die Schränkung meiner Meinung nach zu stark. Bei Längsschnittfeilung und Längsschnitt bleibt in der Mitte am Schnittende zunächst ein Grat im Holz stehen. Ist das so in Ordnung?
Re: Sägefeilkluppe
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 19:30
von pedder
Hallo Ernst
Die Zahlen auf dem Rad haben nicht die Bedeutung tpi.
Es ist nur eine Skala damit man eine Einstellung wieder holen kann.
Liebe grüße
Pedder
Re: Sägefeilkluppe
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 19:34
von Ernst Spangenberger
Hallo Pedder, in der Gebrauchsanleitung steht aber, dass die Zahlen TPI sind.
http://www.feinewerkzeuge.de/G310600.html
Re: Sägefeilkluppe
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 20:34
von pedder
Hallo Ernst,
Das ist trotzdem falsch.
Die Zahnweite hat nichts mit der Schraenkung zu tun.
Liebe grüße
Pedder
Re: Sägefeilkluppe
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 21:29
von Ernst Spangenberger
Hallo Pedder,
vielen Dank für die Info. Wenn ich mir das im Nachhinein überlege, hast du recht. Bei größeren Zahnweiten sind die Zähne ja länger, ihre Spitzen werden also bei gleicher Schränkeinstellung stärker nach außen gedrückt als kleine, kurze Zähne. Also müsste man die weniger stark schränken, damit's in der Mitte noch Biss hat. Vorausgesetzt, dass die Blattstärke in etwa gleich ist. Die Anleitung in Dieters Shop müsste also genau andersrum sein.
Ich werde in Zukunft durch Versuch die Schränkstärke einstellen.
Re: Sägefeilkluppe
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 21:54
von Friedrich Kollenrott
Hallo Ernst,
nein, so ist das auch nicht. Die Schränkzangen biegen die Spitze um. Dabei ist der Biegewinkel ist immer gleich, ich glaube 15°. Die Variation geschieht durch den Abstand von der Zahnspitze zum Punkt mit dem Knick am Amboss, dort fängt die Biegung an. Bei gleicher Einstellung an der Zange wird der Zahn einer groben Verzahnung (mit großer Teilung und hohen Zähnen) genauso weit nach außen gebogen wie der einer feinen.
Die Skala an den Zangen ist so, dass mit kleinerem Zahlenwert der Knickpunkt immer weiter nach unten, also von der Zahnspitze weg, wandert, das heißt die Schränkung wird größer. Und ich bin schon der Meinung, dass eine größere Zahnteilung auch eine größere Schränkung braucht. Bei mir ist die Schränkung das Maß, um das die Schnittbreite der Säge größer ist als die Blattdicke (das wird oft anders gehandhabt). Meinen Sägen mit 5mm Zahnteilung gebe ich etwa 0,5 mm Schränkung . Und die Sägen mit 2mm Teilung bekommen etwa 0,2 mm Schränkung.
Tendenziell ist die Zuordnung der Skala an der Zange Teilung (in tpi) also schon richtig, nur sollte man sich darauf nicht genau verlassen. Ich schränke ein paar Zähne, messe, stelle die Zange nach und wenn es dann stimmt, schränke ich fertig.
Grüße
Friedrich
Re: Sägefeilkluppe
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 22:13
von pedder
Hallo Friedrich
Die Schraenkung ist allein abhaengig vom Einsatzzweck der Saege. Das mag in Teilen zufaellig parallel zur Zahnweite laufen, eine direkte Abhängigkeit gibt es aber nicht.
Ein FS fuer trocknes Holz braucht nicht mehr als 0,5, einer fuer nasses Holz schon.
Und dass, was man mit Nr 5 so einer Zange schraenen koennte braucht eigentlich niemand.
Liebe grüße
Pedder , der seit einer Stunde im Zug vor Padborg sitzt. Wenigstens noch mit deutschem Netz
Re: Sägefeilkluppe und "Zahnweite"
Verfasst: Fr 30. Sep 2016, 23:03
von Friedrich Kollenrott
Hallo Pedder,
nasse Hölzer sind nicht meine Welt. Trockene schränke ich so, dass die Schränkung 10% der Zahnteilung beträgt, evtl. etwas weniger, das kommt schon ganz gut hin. Dass die Schränkungen bei einem Skalenwert von 5 schon jenseits von Gut und Böse sind, ja, das stimmt wohl. Allerdings schärfe ich sowas mit der Stanley, die hat eine andere Skala.
Bitte, nenne die Zahnteilung einer Säge nicht "Zahnweite" Das ist (in einer Norm festgelegt) etwas ganz Anderes, nämlich das Maß das man über die Zähne von Zahnrädern misst, mit einem Tellermikrometer. Man misst also die Summe der Eingriffsteilungen plus eine Zahndicke. So stellt man fest ob die Zahndicke stimmt.
Ich wünsche Dir einen schönen Familienurlaub in Dänemark (das ist es doch wohl) und dass das Wetter noch hält.
Grüße nach Norden
Friedrich.
Re: Sägefeilkluppe und "Zahnweite"
Verfasst: Sa 1. Okt 2016, 07:49
von Michael Meyer
Hallo Friedrich,
danke für die Informationen. Ich und viele andere benutzen schon den Begriff "Zahnweite" - da war ich etwas überrascht, dass das falsch sein soll. Trotzdem scheint sich der Begriff eingebürgert zu haben.
LG
Michael
Re: Sägefeilkluppe und "Zahnweite"
Verfasst: Mo 3. Okt 2016, 21:59
von Pedder
Halo Friedrich,
das kommt schon vor, dass Wörter in verschiedenen Bereichen anders verwendet werden.
Natürlich sage ich weiter Zahnweite. Niemand wird eine Säge mit Zahnrädern verwechseln. :o)
Die Stanleys haben mWn keine Bezifferung der Skala, oder?
Wie gesgt wenn man sich für eine Säge "Nr. 7" merkt, ist das vielleicht hilfreich, es steht aber nicht in
Abhängigkeit der Zahnweite, der Dicke des Blattes oder sonstwas. Es ist einfach ein Wert.
Liebe Grüße
Pedder
Ja, wir waren in Dänemark, ich wegen eines Zwischenfalls 3 Stunden nach dem Ende des Geburtstages meines Schwiegervaters.