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Ständerbohrmaschine
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 11:00
von Heinrich Werner
Hallo Leute, ich spiele schon lange mit dem Gedanken, mir endlich eine vernünftige Ständerbohrmaschine anzuschaffen, aber irgendwie scheint es das nicht zu geben, was ich suche. Sie sollte kompakt (hobbyraumgeeignet) und ordentlich verarbeitet sein. Wichtig v.a. (und daran scheiterte es bisher): höhenverstellbar an der Säule! Die Geräte mit der höhenverstellbaren Grundplatte (befestigt an der Säule) gefallen mir nicht so recht, sie sind wohl auch eher für Schlosserarbeiten gedacht. Ich habe schon gesehen, wie einige woodworker eine größere Platte auf der höhenverstellbaren Grundplatte montiert haben, aber auch das (weil ggf. wackelig) gefällt mir nicht. Für den Modellbaubereich gibt es solche Maschinen (Proxxon z.B.) und für den Profi-Bereich auch (große, dicke Dinger, meist 380 V). Gibt es auch Zwischengrößen? Ich denke, Ihr habt ein paar Ideen! Danke im Voraus.
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 16:21
von MaxS
Hallo Heinrich,
So weit ich dich verstanden habe, willst du eine Maschine, die offiziell als sog. Tischbohrmaschine läuft und einen verstellbaren Arbeitstisch hat. Nun, da gibt es schon ein paar Maschinen, aber es wäre gut, wenn du dir vor dem Kauf überlagst, was so das Größte sein wird, was du bohren willst. Sollen in der Maschine auch Lochsägen, Forstnerbohrer und Zapfenschneider (mit denen man selbst Astloschstopsel herstellen kann)eingesetzt werden? Und soll man auch sinnvoll Metall bohren können und bis zu welchem Durchmesser soll dies möglich sein? Und vor allem: Welche Ansprüche hast du an Qualität, Präzision und Robustheit?
Wenn du diese fragen für die selbst beantwortet hat, kannst du eine ziehmlich genaue Auswahl treffen. Wenn du wirklich etwas Optimales willst, dann wirst du um eine Flott, Alzmetall oder Ixion/Maxion nicht herumkommen. Die drei sind meiner Meinung nach eigentlich gleich gut, aber leider auch ähnlich teuer - dafür hast du dann aber Deutsche Markenqualität, die auch für die Metallbearbeitung bestens geeignet ist. Wenn es finanziell möglich ist, dann kauf so eine!
Falls es leider der Geldbeutel nicht zulässt, dass du dir so ein Gerät zulegst, dann gäbe es auch noch Optimum als billigere Alternative. Die sind aber nicht gerade übermotorisiert und auch sonst kein Vergleich zu den oben genannten Deutschen Fabrikaten.
MfG
Maximilian Schreiegg
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 17:26
von Heinrich Werner
Hallo Maximilian,
danke erstmal für Deine Tipps. Ich stelle mir etwas für den mittleren Geldbeutel vor, also kein ganz teures Profigerät und auch kein "Baumarktschrott". Da wird wohl die Optimum die richtige Klasse für mich sein. Zur Konstruktion der Maschine: Der Arbeitstisch sollte eigentlich fest sein, die Maschine selbst sollte sich - am besten mit einer Handkurbel - an der Säule hoch und runterfahren lassen. Ich kenne das noch aus der Tischlerei meines Vaters (ich glaub, es war ein Flott), aber in den mittleren Preisklassen scheint es so etwas nicht zu geben----wahrscheinlich wegen der doch sehr aufwendigen Konstrution---?
Gruß
Heinrich
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 20:01
von MaxS
Hallo Heinrich,
Wenn ich dich richtig verstehe, dann soll sich der Maschinenkopf selbst an der Säule verstellen lassen. So etwas gibt es nur bei sehr schweren Maschinen früheren Baujahrs; Zumindest trifft man es da ab und zu an. Heute gibt es das System, dass der Bohrkopf und die Säule fest verbunden sind und dieses Teil wird dann gegenüber der Grundplatte verstellt, d.h. an der Grundplatte wird gekurbelt. Dieses System hat zwar den Vorteil, dass die Bohrebene gleich bleibt, jedoch verstellt sich die Arbeitshöhe und man braucht unterhalb der Bohrebene Platz für die unten austretende Säule. Für so was kannst du dich ja mal beim großen Versteigerer umschauen.
Falls du dich doch für die Optimum entscheidest: Nimm die mit Frequenzumrichter. Die kostet zwar Liste 1050,00 + 16%, also 1218,00 , jedoch denke ich, dass da mit Handeln schon noch einiges drin sein dürfte. Was aber etwas übertrieben sein dürfte, ist die Angabe von 25mm Bohrdurchmesser in Stahl. Warum ich die mit FU vorschlage? Wegen des größeren Drehzahlbereiches; dieser eröffnet vielfältigere Einsatzmöglichkeiten der Maschine. Ich selbst habe übrigens 16 Drehzahlen von 160 U/min bis 3025U/min und die sind teilweise zu grob abgestuft und teilweise auch zu langsam oder zu schnell. Dies fällt aber nur bei häufigem Lochsägeneinsatz in Metall auf. Ich Holz ist es nicht so schlimm, wenn die drehzal nich 100%ig passt.
MfG
Maximilian Schreiegg
PS: Die Maxion Unimax 2T (100U/min bis 4000U/min, schafft locker bis 20mm in Stahl), die an 230V angeschlossen wird, kostet Liste 2795,- . Nur so zur Ergänzung (und weil die Maschine ein Traum ist): Das Tischbohrmaschinen - Flaggschiff von Ixion ,BT 35, mit genug Kraft um 40mm in Stahl zu bohren und stufenloser Drehzahlregelung kostet ca. 5000. Man kann aber noch bedeutend mehr ausgeben, wenn man die Maschine mit aut. Bohrvorschub wählt. Dann kostet die nämlich ca. 7500. :-)
MfG
Maximilian schreiegg
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 21:10
von Bernhard
Hallo Heinrich,
plus/minus 1.000 musst Du schon hinlegen.
Schau Dir auch noch einmal die Kräku an.
Ich selbst habe die Metabo mit Gasdruckfeder und möchte sie nicht mehr missen (wird allerdings von Flott gebaut)
Gruß
Berhard
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 22:07
von Heinrich Werner
...dachte mir schon, dass sowas, wie ich es mir vorstelle, nicht mehr gibt. Also , so 1000 Schienen hatte ich mir schon als Limit gesetzt...viel teurer sollte das Teil wirklich nicht sein. Was haltet Ihr denn von Getriebebohrmaschinen, die gibt´s noch mit der "Säulenausführung". Und wie gestaltet Ihr die Arbeitsplatte? Schraubt Ihr auf die verstellbare Grundplatte eine große Arbeitsplatte? Wichtig v.a. bei großen Werkstücken...! Dumme Frage: wer ist Kräku? Und noch was: Vorsicht beim "Großen Versteigerer", ich habe gerade eine DW 733 Hobelmaschine ersteigert, totaler Schrott, der Service meint: bei Betrieb Lebensgefahr und der insolvente Verkäufer hat keine Kohle...mein Geld ist weg. Aber ich denke, Ihr habt schon ähnliche Reinfälle erlebt(und auch positive Erfahrungen gemacht)...man sollte sich dadurch den Spaß nicht verderben lassen. Schönes Werkeln noch!
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 22:16
von Heinrich Werner
...habe die Kräku gefunden, was haltet Ihr von der K 16 STW ? Die technischen Daten sind etwas dürftig auf der website. Aber Preis und Ausstattung scheinen mir ok zu sein, und: "Made in Germany"-----mit Zulieferern aus China? ;-)
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Do 21. Jul 2005, 06:59
von Gerhard
Schöne Maschine, aber die Bohrtiefe ist für Holzbearbeitung etwas gering, es sei denn, Du willst nur dünne Bretter bohren. Die Bohrtiefe sind gerade mal 65 mm und der Abstand unter der Spindel maximal 360. Zieh davon noch das Bohrfutter ab.
Der Platz, der dann übrig bleibt ist maximal zur Hälfte nutzbar (der Bohrer muß ja erstmal komplett über dein Werkstück passen. Tiefere Löscher sind also ein Problem.
Was Du auf jeden Fall nachfragen solltest: Der Wirkungsgrad des Motors P1 zu P2 scheint relativ schlecht zu sein. Eventuell ist da ein Universalmotor verbaut, kein Induktionsmotor. Meiner Meinung nach nicht die erste Wahl bei Stationärmaschinen. Bei den ähnlich aufgebauten und ähnlich teuren Metabo Maschinen ist das so. Die würde ich mir übrigens zum Vergleich mal anschauen. Soweit ich weiß sind beide Maschinen "System Flott". Die Metabos werden wohl noch bei Flott gebaut und die Kräku ist ein ausgeliederter Unternehmensteil von Flott.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Do 21. Jul 2005, 13:19
von Jürgen z.H.
Hallo Heinrich,
oder eine alte Industriemaschine. ich habe diese Maschine mal bei einer Betriebsauflösung für 80,00 DM ohne Motor und ohne Kreuztisch bekommen. Die Maschine war mal Bestandteil eines Kopierbohrwerks und läuft perfekt rund. Ich habe einen relativ kleinen Drehstrommotor an der Maschine. Ich bohre damit aber auch selten Durchmesser über 5mm. Für Holzarbeiten ist mir die Maschine ehrlich gesagt zu fein. Dafür verwende ich eine Holzkraft/Quantum mit der ich zufrieden bin.
Http://hw.roesch.de/zeige.asp?ID=132Tschüß Jürgen
Re: Ständerbohrmaschine
Verfasst: Sa 23. Jul 2005, 18:17
von Christian Aufreiter
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In Antwort auf #15830]
Sonderlich intensiv habe ich mich mit Tischbohrmaschinen noch nicht beschäftigt, aber an etlichen kleinen Flotts, der Kräku K16 STW und den Metabos ist mir die relativ hohe niedrigste Drehzahl negativ aufgefallen. Für die Holzbearbeitung mögen 400 1/min passabel sein, aber wenn ich schon EUR 1000 oder mehr für eine Tischbohrmaschine ausgebe, dann erwarte ich mir, dass man mit ihr auch vernünftig in Stahl bohren/senken kann, was mit 400 1/min ab gewissen Durchmessern bei bestimmten Stahlsorten schwer möglich sein dürfte. Daher würde ich mich, sollte ich eine Maschine der gehobenen Klasse wollen, mit der Alzmetall 15-T/S näher auseinandersetzen. Diese bietet zwar kein höhenverstellbares Bohraggregat, sondern einen Zwischentisch, läuft aber bei Bedarf mit nur 225 1/min und ist meiner Ansicht nach besser verarbeitet als beispielsweise das Pendant von Metabo.
Christian