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Hobeleisen von Pinie

Verfasst: So 20. Sep 2015, 12:12
von Jens Peter Pauly

Hallo alle miteinander!
Ich habe letztens im Sautershop nach einem Zahnhobeleisen gesucht.
Dabei bin ich auf Hobeleisen der Firma Pinie gestoßen.
Die gibt es dort zu wirklich Günstigen preisen. Immer wenn der Preis verdächtig niedrig ist, kommen mir Zweifel ander Qualität der angebotenen Ware.
Ich selber verwende gerne den Stahl mit der Nr 1.1274 auch DIN Ck 101 oder ANSI 1095 genannt.
Ich nehme, da für ein mehr an Schärfe eine etwas geringere Standzeit in kauf.
Für mich wäre interessant zu wissen, ob die Eisen des tschechischen Herstellers Pinie ähnlich gute Eigenschaften haben.
Sauter verkauft die Eisen in drei Qualitätsstufen macht aber keine wirklich konkrete aussage über die Art des verwendeten Materials.
Weiß hier jemand etwas Genaueres?



Re: Hobeleisen von Pinie

Verfasst: So 20. Sep 2015, 23:20
von Friedrich Kollenrott

Hallo Jens-Peter,

das Misstrauen bei besonders niedrigen Preisen teile ich. Ich hab da mal reingesehn- kaum fassbar wie billig da ein Putzhobeleisen mit Spanbrecher ist. Ich weiss, es ist grenzwertig in diesem Forum, aber ich nenne mal die Zahl: 11,50 € in "Premium- Qualität". Und da ist die USt schon drin. Von diesen 11,50 landet wohl kaum mehr als die Hälfte beim Hersteller.

Wie setzen sich beim Hersteller die Kosten für ein Eisen zusammen? Ein bißchen Stahlblech, ein Stanzvorgang (da wird sicher nicht mit Laser geschnitten), Gewinde bohren, Fase schleifen. Spanbrecher ebenfalls gestanzt, gebogen, geschliffen. Härten des Eisens. Planschleifen des Eisens. Und die Schraube kommt auch noch dazu.

Woran kann der Hersteller sparen? Wenn ich mal raten darf: Der Stahl wird ausschließlich nach Preis gekauft. Gestanzt wird mit längst abgeschriebenen Werkzeugen auf ebensolchen Maschinen, gehärtet auf primitivste Weise (mit Erhitzung des unteren Endes des Eisens mittels Gasbrenner oder Induktionsschleife, dann fällt das Eisen in ein Ölbad) und ohne jegliche Kontrolle des Ergebnisses, einen Arbeitsgang "Anlassen" gibt es nicht, und das Planschleifen ist nur symbolisch oder ganz weggelassen (Sache des Kunden).

Ich würde es mir nicht antun. Wenn Du es tust, berichte bitte. Vielleicht gibt es ja Foristen, die da schon Erfahrungen haben.

Grüße

Friedrich




Re: Hobeleisen von Pinie

Verfasst: Mo 21. Sep 2015, 01:07
von Jens Peter Pauly

Hallo Friedrich!
Danke für die offene Antwort!
So etwas ähnliches habe ich mir schon ´gedacht.
Wenn es kein Zahnhobeleisen währe das ich demnächst brauche dann würde ich auch nicht einen Augenblick überlegen.
Kaufen würde ich so etwas bestimmt nicht. Na mal sehen vielleicht finde ich ja in der Bucht ein etwas gebrauchtes Eisen das passt.
Sonst muss ich das wohl selbst auf breite bringen, ist ja kein großes Problem.
Trotzdem würde es mich interessieren wie gut oder wie mies die Eisen sind.
Manchmal tut man den Leuten ja unrecht.
Herzlichst
Jens


Re: Hobeleisen von Pinie

Verfasst: Mo 21. Sep 2015, 11:06
von Friedrich Kollenrott

Hallo Jens,

Manchmal tut man den Leuten ja unrecht.


ja, das ist wahr, vielen Dank für den Hinweis.

Friedrich


Re: Hobeleisen von Pinie

Verfasst: Mo 21. Sep 2015, 15:09
von Horst Entenmann

Hallo Jens,

Ich habe bei mir noch irgendwo ein Zahnhobeleisen aus einem Ulmia Zahnhobel herumliegen.
Würde das bei dir passen? das kannst du gerne haben...

Gruß Horst


Re: Hobeleisen von Pinie

Verfasst: Mo 21. Sep 2015, 16:58
von Jens Peter Pauly

Schönen Dank. Horst!
Aber ich habe gestern eines bekommen. Ein Nachbar hatte eines rumliegen. Das passte sogar genau.
Gestern war sowieso für mich ein guter Tag. Ich habe für 50€ einen neuwertigen alten Stanley No4 von 1940ca. in
Originalverpackung in der Bucht geschossen. Wenn er da ist mache ich ein paar Fotos.


Re: Hobeleisen von Pinie

Verfasst: Di 22. Sep 2015, 00:06
von Horst Entenmann

Glückwunsch zu den Schnäppchen!


Re: Hobeleisen von Pinie

Verfasst: So 27. Sep 2015, 01:54
von Wolfgang_L
[In Antwort auf #142270]
Hallo Jens,

Ich habe vor kurzem einen schrägen Simshobel von Pinie gekauft.
Der ganze Hobel erforderte recht viel Nacharbeit, bei dem Preis aber auch nicht weiter verwunderlich.
Das Eisen war in Längsrichtung recht krumm, in Querrichtung nur sehr gering.
Es war nicht sehr passgenau geschliffen (Breite, Schrägungswinkel und seitlicher Freiwinkel) erforderten deutliche Anpassungen damit der Hobel ordentlich arbeitet, die Fase natürlich auch, aber das ist ja bei jedem Hersteller üblich.
Beim Schleifen fühlt es sich so an, als wäre das Eisen nicht besonders hart. Über die konkrete Standzeit kann ich (auch mangels Vergleichsmöglichkeit) aber nichts sagen.

Auf pinie.cz wird aufgeführt, dass es die Eisen jeweils in einer Standard- und einer Premiumausführung gibt, die Premiumeisen sollen härter sein.