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Spezielle Schärffrage --

Verfasst: Sa 19. Sep 2015, 23:41
von mathias k.

Sehr geehrte Foristen,

ich hab, wie im Betreff geschrieben, ein spezielle Schärffrage:

eine Freundin von mir ist Vergolderin und hat sehr spezielles Werkzeug. besispielhaft mal ein link zu einem Anbieter, ich hoffe, das ist okay.
http://www.deffner-johann.de/gravierhaken-spitze-flach-9-mm.html

zu schärfen/zu begradigen wäre wohl dabei die Fläche, die zum Griff zugewandt ist.

Beim ersten freihändigen Versuch hab ich es nicht geschafft, ein verrunden auf den Wassersteinen zu verhindern, es ist unglaublich wackelig.

Hat jemand von euch einen guten Tipp, wie man mit diesem speziellen Werkzeug umgeht?

Liebe Grüße, m.


Re: Spezielle Schärffrage --

Verfasst: So 20. Sep 2015, 02:28
von Rafael

Hallo m,

Du könntest eine provisorische Vorrichtung bauen, in die der Haken geklemmt wird und außerhalb des Schleifsteins, auf der Unterlage abgestützt wird. Idealerweise gibt es dann drei Auflagepunkte. Zum einen der Haken auf dem Stein, und zwei Auflagepunkte der Klemmvorrichtung auf der Unterlage / Tisch. Der Haken könnte dabei einfach zwischen zwei Brettchen geklemmt werden, welche die Möglichkeit bieten ihn im passenden Winkel festzustellen. In dem Link kann man zwar nicht genau erkennen, in welcher Ebene genau geschliffen werden sollte, aber es müßte so funktionieren.

Gruß,
Rafael


Re: Spezielle Schärffrage --

Verfasst: So 20. Sep 2015, 10:41
von Friedrich Kollenrott

Hallo Mathias,

da müsste man erst einmal wissen, welche Geometrie die Spitze / Schneide haben muss, und wie funktioniert das überhaupt? Wird damit geschabt? geschnitten? gedrückt?

Ohne das zu wissen, kann man eigentlich nichts sagen.

Grüße

Friedrich


Re: Spezielle Schärffrage --

Verfasst: So 20. Sep 2015, 18:02
von Joachim Schmidt

Hallo Friedrich,

Diese Gravurhaken werden bei der Polimentvergoldung eingesetzt, um den Kreidegrund (Kreide mit Hasenleim) zu gravieren. Es ist eine schabende Bearbeitung. Diese Gravurhaken gibt es in verschiedenen Formen, sie sehen wie Farbkratzer aus. Auf diesen profilierten Grund wird dann das Poliment (ganz feiner Ton) aufgetragen und an diesen dann mit Alkohol-Wasserlösung das Gold angeschossen.

Das Schärfen geschieht wie bei jeder anderen Klinge und sollte uns Holzwürmern vertraut sein. Ich habe das selbst schon einige Male gemacht und fand dabei, dass die Schärfe gar nicht so kritisch ist. Jedenfalls lange nicht so wie bei der Holzbearbeitung. Auch ein etwas steilerer Fasenwinkel macht nichts aus.

Ich hoffe, die Verwendung ist jetzt etwas klarer.

Viele Grüße

Joachim




Re: Spezielle Schärffrage --

Verfasst: So 20. Sep 2015, 18:29
von Robert Z

Hallo,
wie Joachim bereits richtig gesagt hat, müssen Gravierhaken nicht so scharf wie z.B. Schnitzeisen sein, da damit der relativ weiche Kreidegrund geschabt wird um scharfe Konturen, die durch den Kreidegrundauftrag "verwaschen" werden wieder sauber auszuarbeiten. Ich bin zwar kein Vergolder, doch hin und wieder kommen auch bei mir solche Arbeiten vor. Ich schärfe diese Haken eigtl. Nur mit einer feinen Feile... Hat bis jetzt immer gut funktioniert

Gruß Robert


Re: Spezielle Schärffrage --

Verfasst: Mo 21. Sep 2015, 00:54
von Horst Entenmann
[In Antwort auf #142258]
Hallo Mathias,

Die Bilder, die ich im Internet dazu gefunden habe, deuten aber eher darauf hin, daß da vorne eine Fläche angeschliffen wird, also an der dem Griff abgewandten Seite.
Aufgrund des Winkels würde ich den Griff einspannen und das zuerst mal mit einer Diamantfeile versuchen. Auf der Innenseite würde ich gar nichts machen.

Gruß Horst