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Frage zu Schrotsägen
Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 23:00
von Horst Entenmann
Hallo zusammen,
Ich trage mich derzeit mit dem Gedanken mir eine Schrotsäge anzuschaffen, genauer eine Einmannschrotsäge.
Ich habe mir das Angebot des Hausherrn (die Wilpu) angeschaut und kann mich nicht entscheiden, denn es gibt zwei verschiedene Zahnungen.
Die Standardzahnung mit 4 Spitzen und dann einer "Räumlücke" und die "Tuttle tooth" oder manchmal auch "amerikanisch" genannte mit zwei Spitzen und einem speziellen Räumzahn.
Diese Form der Räumzähne sieht man auch an den Sägeblättern der großen Bügelsägen.
Ich habe im Internet recherchiert, komme aber nicht wirklich weiter. Mir scheint daß die Standardbezahnung für einen Anfänger wie mich leichter zu schärfen wäre, aber die Räumzähne der "amerikanischen" Zahnung erwecken in mir den Eindruck daß diese Zahnform evtl. besser für Längsschnitte geeignet ist. Andererseits sind bei der Standardzahnung die Zahnflanken zu beiden Seiten der Räumlücken steiler und könnten fast die gleiche Funktion erfüllen.
Bei der amerikanischen Zahnung steht daß diese Form besonders für frisches Holz geeignet wäre. Ist dann die andere Zahnung besser für trockenes Holz? Oder sind Schrotsägen für trockenes Holz generell nicht so zu empfehlen?
Gibt es überhaupt Schrotsägen für Längsschnitte bzw. kann man die vorhandene Zahnform durch kleine Änderungen für Längschnitte fitter machen ohne die gesamte Originalzahnung abzunehmen?
Gebrauchte Einmannsägen kann ich leider gar nicht finden, ich habe mich daher schon gefragt ob schon mal jemand eine ältere Zweimannsäge umgebaut hat (ein Griff entfernen, anderer Griff umbauen)?
Ich war heute im Baumarkt und bin wirklich durch Zufall auf eine Porenbetonsäge gestoßen. Der Handgriff fühlte sich gut an, das Blatt war überraschend steif, die Zahnteilung nicht zu fein, enttäuschend war allerdings, daß nur jeder zweite Zahn mit einem Hartmetallaufsatz versehen war.
Das war mir dann doch zu grob. Hartlöten könnte ich allerdings sofern ich irgendwo passende Hartmetallzähne bekomme und eine Schränkung könnte wohl auch entfallen, sofern die Zähne etwas breiter als das Blatt bleiben. Hat schon mal jemand so etwas probiert?
Im Internet schreibt ein Anbieter tatsächlich sogar daß die Säge für Holz geeignet wäre (das Model hat 34 Zähne, also alle Zähne mit HM bestückt). Ob es aber eher Längs- oder eher Querschnitt ist, steht nicht dabei (könnte z.B. Wechselzahn sein).
Mit dem Schärfen wäre es dann auch nicht mehr so einfach, schleifen oder Diamantfeile, aber die Standzeit sollte ja auch entsprechend sein.
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 23:10
von reinhold
hallo Horst,
nichts für ungut, aber wozu um Himmels willen brauchst Du eine Schrotsäge?
Das sind Spezial-Sägen fürs Bäumefällen aus der Vor-Motor-Ära.
Also reine Querschnitt-Sägen für ganz frisches Holz.
Ich habe noch nie gehört, dass die jemand für Längsschnitt in trockenem Holz benutzt hat.
viele Grüsse !
reinhold
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: So 19. Apr 2015, 00:20
von Jens Peter Pauly
Hallo Horst!
Ich gehe mal davon aus, dass die Amerikanische Zweimann Schrotsäge die Vielseitigere ist. Mit dieser Säge wurde der Westen erobert. Die Pioniere haben sie nicht nur zum Bäumefällen benutzt, sondern auch um diese zu Brettern und Balken zu zerteilen. Das ging so. Der Baumstamm wurde über eine Grube gerollt, über die man ein paar Balken gelegt hat. Auf diesen Balken wurde der Baumstamm festgekeilt. Nun ist eine der beiden Männer in die Grube gestiegen und der andere auf den Baumstamm. Einer von denen hat dann die Säge nach oben gezogen, während der andere geschoben hat. Je nach dem in welche Richtung das Sägeblatt bewegt wurde. Der untere hat ewig im späneregen gestanden der obere hat einen krummen Rücken bekommen. Leicht war das bestimmt nicht. Und so ein Folterinstrument willst du dir anschaffen.
Auch wenn du eine Einmannnsäge kaufen möchtest, wird man im kleineren Umfang genau das selbe damit anstellen können.
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: So 19. Apr 2015, 00:37
von Pedder
Hallo Jens,
gefragt war ja Erffahrung mit dem Sägetyp. Hast Du die? Meine Erfahrung beschränkt (hihi) sich auf drei
Schnitte heute Abend am Lagerfeuer mit einer K & P (hihi). Zur Frage kann ich daher nichts Positives beitragen.
Die Sägen für die Grube waren aber überhaupt nicht vergleichbar mit den Schrotsägen zum Holzfällen.
Andere Form des Blattes, andere Form der Griffe, völlig andere Bezahnung.
So eine Rahmensäge scheint mir da näher am Ziel für den privaten Gebrauch.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: So 19. Apr 2015, 04:20
von Horst Entenmann
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In Antwort auf #141024]
Hallo Reinhold,
Die Frage ich durchaus berechtigt, ich hätte dazu gleich was schreiben sollen.
Es ist so, daß auf dem Bauernhof in dem ich meine Werkstatt gemietet habe mit Holz geheizt wird. Einer aus der Familie arbeitet bei einer Entsorgungsfirma und organisiert auch öfter mal Holz das vom Sägewerk abgewiesen wurde...
Es ist regelmäßig teilweise sehr schönes Holz da, (ganze Stämme, dicke Äste, alte Telefonmasten) und schon öfter hätte ich mir gerne ein paar Stücke zur Seite gelegt bevor der 20to Holzspalter und die zapfwellengetriebene Brennholzsäge alles so kurz und klein machen daß es in den Ofen passt. Jetzt bin ich aber gar kein Fan von Motorsägen. Der Krach und der Gestank ist mir schon zu viel. Motorsägen sind zwar vorhanden aber für ein zwei Stücke Holz will ich nicht daß sich jemand für mich hinstellt und nach meinen Anweisungen sägt..
Außerdem habe ich schon länger eine alte Bandsäge hier stehen, die restauriert werden soll (ich hab schon mal angefangen...). Damit könnte ich dann das Holz weiter aufteilen, die Stücke sollten aber schon ein bißchen mundgerecht sein, ganze Stämme bekomme ich nicht mehr auf den Tisch, man hat schließlich Rücken ;-).
Die Schrotsäge ist deshalb dazu gedacht einen Stück von einem Stamm abzuschneiden (Querschnitt) und dann würde ich den gerne gleich grob aufteilen, so daß ich mich an den Teilen nicht totschleppe. Dazu brauche ich den Längsschnitt.
Ideal wäre natürlich wenn das in einer Säge ginge, meine Erfahrung sagt mir allerdings daß das wahrscheinlich schwer wird. Ich habe allerdings eine Japansäge mit Universalbezahnung und die funktioniert so schlecht nicht.
Ich habe mich mal mit einer Rahmensäge versucht (70cm), die ein Blatt mit Japanschliff hat. Das ist aber zu fein für dickeres Holz und wohl auch eine reine Querschnittbezahnung.
Außerdem habe ich eine Japansäge (Anabiki Noko von Dieter) die sich schon besser für so etwas eignet, aber einfach zu kurz ist . Ich habe schon ein paar Mal zum Spaß mit einer Zweimannschrotsäge gesägt (mit dem Vater eines Freundes als es dem noch besser ging) und kenne das daher schon etwas. Ich betrachte das auch als sportliche Herausforderung (die Beine machen seit einer Operation an der Bauchschlagader nicht mehr alles). Ambitionen bei Timbersports mitzumachen habe ich aber nicht.
So bin ich auf die Schrotsäge gekommen. Wenn jemand eine andere Idee hat, dann bin ich da durchaus offen.
Gruß Horst
PS: Ja, ich leide manchmal unter Schlaflosigkeit...
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: So 19. Apr 2015, 07:31
von Bert Wallraff
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In Antwort auf #141023]
Hallo Horst,
ich habe die Säge mit der einfachen Zahnung. Die ist wirklich nur was für Querholz. Ich würde mich mit den Solingern in Verbindung setzen, einen Sägeblattrohling kaufen und selber bezahnen. Oder in Richtung Rahmensäge denken.
Schönen Sonntag
Bert
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: So 19. Apr 2015, 07:31
von Andreas Winkler
Hallo Horst,
bin jetzt kein Fachmann für Sägen, aber meines Wissens ist eine Schrotsäge schon vom Namen her eine Säge für Querschnitte, Abschroten bedeutet Ablängen. Von daher weiß ich nicht, ob Du für Längsschnitte glücklich damit werden wirst. Querschnitte in nicht trockenem Holz gehen aber mit der groben Zahnung und den Räum"zähnen" (meine den größeren Freiraum zwischen den Zähnen für die naßen Späne) hervorragend.
Die Porenbetonsägen, die ich kenne, haben Hartmetallzähne in etwa so wie ein Kreissägeblatt. Da gilt es richtig Material zu zerspanen, ob die Ausführung tatsächlich für Holz geignet ist? Wahrscheinlich muß man es auf einen Versuch ankommen lassen, persönlich sehe ich die Chancen auf ein vernünftiges Ergebnis aber als eher gering an, besonders für Längsschnitte.
Längsseitig würde ich an ein Deiner Stelle das von Dir beschriebene Holz spalten. Natürlich spaltet das Holz dahin, wo es gewachsen ist, d.h. man muß vorsichtiger sein, also genügend Übermaß vorsehen. Oder evtl. doch das ganze Drum zur Bandsäge tragen. Dafür geht Spalten erheblich müheloser und schneller als Sägen.
Vorsichtig bei Telefonmasten, die sind immer imprägniert, im Fußbereich (da wo sie in der Erde stecken) normalerweise sogar mit Teeröl behandelt, und das ist nicht besonders gesund.
Gruß, Andreas
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: So 19. Apr 2015, 08:46
von Volker Hennemann
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In Antwort auf #141029]
Hallo Horst,
aus dem Grund weil eine Motorsägen stinkt und laut ist, habe ich mir eine elektrische Motorsägen bereits vor 20 Jahren gekauft und bin sehr zufrieden damit.
Der einzige Nachteil... du brauchst halt einen Stromanschluss in Reichweite.
Gruß
Volker
Re: Frage zu Schrotsägen *LINK*
Verfasst: So 19. Apr 2015, 08:49
von Johannes M
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In Antwort auf #141023]
Hallo Horst,
also beim Werkstattfest von Richard (2007) haben wir Handsägen ausprobiert. Die waren aber hangeschärft vom Fachmann ( Sepp). Die, die ähnlich der Tuttle Tooth Bezahnung waren waren etwas schneller, wenn ich mich richtig erinnere. Schade das man von Richard nichts mehr hört.
Also ich würde mir die Säge mit der " amerikanischen" Verzahnung kaufen und auf keinen Fall, die mit den Hartmetall Zähnen.
Es grüßt Johannes
Re: Frage zu Schrotsägen
Verfasst: So 19. Apr 2015, 09:52
von Nikolaus
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In Antwort auf #141023]
Hallo Horst,
Schrotsägen eignen sich nicht für Längsschnitte, sind einfach nicht dafür konstruiert.
Mein Vorschlag für Deine Situation ist: kauf Dir eine Tuttle Tooth Einmannsäge und einen Rahmensägenbausatz von Gerd mit 4 oder 3,5 TPI und schränke die Zähne etwas stärker, für Schnitte in grünem Holz. Das müßte ganz gut funktionieren.
Alternativ zur Schrotsäge kannst Du dir auch die Querschnitte mit der Motorsäge machen lassen, das geht schnell. Aber für Längsschnitte ist auch eine Motorsäge nur bedingt geeignet und eine Längsschnittkette ist sinnvoll.
Vielleicht hilf t Dir der Vorschlag weiter.
Grüße!
Nikolaus