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Wenn ihr alte Säge aufbereitet...

Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 12:59
von Volker Hennemann

Frage an die Sägerestauratoren:

Wenn ihr eine alte Säge renoviert, wie bekommt ihr denn die Sägeblätter wieder in einen ansehnlichen Zustand?
Welche Poliermittel sind denn da zu empfehlen?
Was sollte man bei der Arbeit mit diesen Mitteln beachten?
Entfernt ihr zum Beispiel vor der Reinigung die Holzgriffe? Ich kann mir vorstellen, dass sich ein Metallpoliermittel nicht so gut mit dem Holz verträgt.

Wie hübscht ihr die alten Holzgriffe wieder auf?


Wenn ich alte Sägen aufbereite...

Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 14:20
von Pedder

Hallo Volker,

ja, ich demontiere Griffe. Das ist nicht die schonenste Anwendung und man sollte sich innerlich darauf
vorbereiten, dass man Schrauben und Muttern ersetzen muss. Die überleben das manchmal nicht.
Da oft das Blatt im Griff verrostet ist, finde ich es trotzdem besser. Und leichter für alles nachfolgende.

Sägeblätter sind oft dunkel. Die bekomme ich mit meinen Mitteln nicht wieder strahlend blank.
Die Oxidation verfärbt den Stahl einfach, ähnlich wie Ätzen. Ich schleife Sägeblatter wie anderes
Metall auch: So grob wie gerade nötig und dann durch die Körnungen durch. Wenn der Lochfraß zu tief ist,
ersetze ich das Blatt

Messing kann man ganz blank bekommen. Ich mache das nicht mehr. Aber da hat sich einfach mein
Geschmack im Laufe der Zeit verändert. Wenn es doch ewünscht ist: Erstmal mit Politur probieren,
wenn schleifen, dann auch erst mal testen, wie grob überhaupt erforderlich ist. Stahlwolle reicht oft.

Griffe behandle ich nur noch sehr zurückhaltend. Farbflecken werden entfernt. Wenn es Lack ist hilft Aceton,
sonst vorsichtig kratzen. Manchmal ist der Schellack sehr angegriffen, dann nehme ich den mit Alkohol runter,
öle und wachse danach. Wenn man an einer Stelle anfängt zu schleifen, muss man oft komplett schleifen.
Da kann man fast besser einen neuen Grif machen.

Mehr Tipps fern für den konkreten Fall, sprich: Mach mal Bilder. :o)

Der beste Tipp: Vor dem Wiederzusammenbau schärfen und schränken, gerade letzteres bereitet im
zusammengebauten Zustand gern Probleme.

Liebe Grüße
Pedder


Re: Wenn ihr alte Säge aufbereitet...

Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 15:31
von Klaus Kretschmar

Hallo Volker,

vor ein paar Jahren habe ich eine ziemlich verwanzte Atkins #55 aufbereitet. Der Griff brauchte Reparaturen. Hier zwei Links:

http://www.sawmillcreek.org/showthread.php?175016-Atkins-55-Restoration-Pic-heavy&highlight=

http://www.sawmillcreek.org/showthread.php?175017-Atkins-55-Restoration-Pic-heavy-the-rest-of-the-story&highlight=

Kurz davor habe ich eine Disston D-20 in Form gebracht.

http://www.sawmillcreek.org/showthread.php?171446-Rehab-of-a-D-23-handle&highlight=

Die Blätter können etwas angehübscht werden, es ist jedoch Vorsicht geboten weil man sehr leicht das Etching beschädigen kann. Bewährt hat sich eine Methode, die ich aus einem US-Forum kenne. Etwas Alufolie zu einem kleinen Ball formen und mit Autosol kräftig reiben.Erwarte aber keinen Spiegelglanz.

Klaus


Danke Klaus+Pedder

Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 20:05
von Volker Hennemann
[In Antwort auf #141017]
Hallo ihr 2,

danke für eure Tipps - sie helfen mir bestimmt weiter.
Habe mir heute 2 alte Sägen gekauft. Eine Disston D8 und noch eine engliche Crosscut.
Aus meiner Sicht hab ich die recht günstig bekommen. Sie sind jetzt auf dem Postweg zu mir.
Mal schauen was da kommt. Aufbereitet werden müssen die bestimmt.

Herzliche Grüße
Volker



Re: Danke Klaus+Pedder *MIT BILD*

Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 20:39
von Nikolaus

Hallo Pedder, hallo Klaus,

vor einigen Wochen habe ich eine alten Englischen Fuchsschwanz ersteigert, mit London Pattern Griff, so eine Säge wollte ich schon lange! Leider hat das Blatt im vorderen Viertel eine S-Biegung. Kann einer von Euch so etwas richten, oder kennt Ihr jemanden der das kann?
Die Biegung:


Die Säge:




Der Griff:




Leider ist das Etching weg, nur die Word Cast S... kann man noch erahnen, Cast Steel!

Und die hat mein Chef mir heute gegeben, mal sehen ob ich das Blatt wieder hinbekomme:

Alles klar?

Vielleicht kann Gerd mir ja helfen eins nachzumachen, für eine neue Säge???!?
Liebe Grüße!
Nikolaus


Re: Danke Klaus+Pedder

Verfasst: So 19. Apr 2015, 02:46
von Konrad Holzkopp

Guude Nikolaus,

hat das Sägeblatt einen schräg verlaufenden Knick?

Gut Holz! J.


Re: Danke Klaus+Pedder *MIT BILD*

Verfasst: So 19. Apr 2015, 08:56
von Nikolaus

Hallo Justus,

ich habe mich ziemlich unklar ausgedrückt, eigentlich sollte das eine Art Rätsel sein: Was ist das für eine Säge? Ich vermute Du weißt es eh.
Ja das Blatt hat einen schräg verlaufenden Knick und das geknickte Viertel hat keine Zähne. Dieser Bildausschnitt zeigt es hoffentlich besser:

Und ich will diesen Knick auch nicht entfernen, sondern das Blatt entrosten und schärfen und dann schauen wie es sich damit arbeitet und ob es sich lohnt es nachzubauen.
Wisst ihr jetzt was es ist?


Re: Danke Klaus+Pedder

Verfasst: So 19. Apr 2015, 11:32
von Pedder

Ach so.

Hallo Nikolaus,

das ist eine Zinkensäge, also bevor man "dovetail saw" so übersetzt hat. Zum zügigen Anfertigen von Zinkenverbindungen für Verpackungskisten.

Liebe Grüße
Pedder


Das Überraschungsei ist da!? *MIT BILD*

Verfasst: Sa 25. Apr 2015, 13:51
von Volker Hennemann
[In Antwort auf #141018]
Hallo Sägespezialisten,

die 2 erworbenen Sägen sind heute angekommen. Pedder wollte Bilder - Pedder bekommt Bilder!

Die eine Säge ist eine Disston 8

Die andere Säge - keine Ahnung! Erworben habe ich sie (recht günstig) unter der bezeichnung Englische Cross-Cut Säge.
Ich habe versucht das Marking wieder lesbar zu machen. Ist mir aber nicht geglückt. Ich kann nur im oberen Bereich eine geschwungene 52 in einem Rahmen erkennen.
Darunter einen großen runden Stempel. Es handelt sich um Schlagstempel. Der Griff mit der Metallverstärkung auf der linken Seite ist recht markannt.
Auf der linken Seite am hinteren Ende des Sägeblattes ist auch noch ein Zeichen eingestempelt - sieht aus wie eine liegende 7.
Deutet das Zeichen auf die Art der Bezahnung hin oder hat da nur der Besitzer seine Säge gekennzeichnet?
Kann mit jemend sagen um welchen Hersteller er sich handelt?










etwas Licht ins Dunkel *MIT BILD*

Verfasst: Sa 25. Apr 2015, 15:14
von Volker Hennemann

Nun habe ich sie zerlegt und mit Schleifpapier und Stahlwolle behandelt.
Etwas vom Marking konnte ich sichtbar machen.
Ich meine "CHALLENGE" lesen zu können?
Finde dazu aber keinen Sägehersteller im Internet.