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Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: Di 18. Nov 2014, 18:08
von Georg Pfab

Hallo,
was macht ihr, damit ein Metallhobel leichter über die Holzoberfläche gleitet?
Bei Holzbeareitungsmaschinen verwendet man ja flüssige oder pastöse Gleitmittel. Hier erfolgt aber in der Regel auch noch eine weitere Oberflächenbearbeitung, i.d.R. Schleifen. Aber was bei Handhobeln? Hier bleiben doch immer Rückstände der Gleitmittel auf der Holzoberfläche zurück die bei einer späteren Oberflächenbehandlich stören könnten, vor allem wenn das Holz vielleicht noch gebeizt wird.
Bringt es was die Hobelsohle zu polieren oder sonst wie zu behandeln oder bearbeiten?
Gruß Georg


Re: Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: Di 18. Nov 2014, 18:32
von Uwe.Adler

Hallo Georg,

ja, bei mir hilft es die Sohle zu tunen. Dazu wird das Eisen zurückgezogen, dass die Schneide hinter dem Hobelmaul liegt. Die Spannung auf der Klappe belassen. Die Sohle mit schwarzem Filzstift markieren und dann auf 120 Metallschleifpapier auf einer dicken Glasplatte die Sohle mit einigen Zügen über das Papier ziehen. Dann siehst Du ob die Sohle plan ist. Wenn geleichmäßiger Abtrag vorhanden ist, dann auf feineres Papier wechseln bis zur 1200er Körnung. Der Schleifvorgang kann trocken sowie nass erfolgen. Wenn die Sohle eben und plan ist, dann säubere ich den Hobel von den Spänen und poliere mit Metallpolish und Stahlwolle 0000 bis die Sohle spiegelt. Das Eisen wird geschärft und dann probiere ich den Hobel mit eingestelltem Eisen bis die Späne ok sind. Bei schwierigem Holz, oder wenn das Eisen quietscht und wenn der Hobel schwer geht, verwende ich meine Carnaubawachssticks und reibe mit einigen Zügen das Wachs auf die Sohle. Man sieht nicht viel auf der Sohle, aber die Bearbeitung ist dann eine ganz andere. Hier habe ich die beiden Vorgehensweisen beschrieben:

http://holzpassion.blogspot.de/2013/05/nach-dem-projekt-ist-vor-dem-projekt.html

http://holzpassion.blogspot.de/2013/11/carnaubawachs.html

Ich hoffe, dass ich helfen konnte,

herzliche Grüße

Uwe


Re: Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: Di 18. Nov 2014, 20:09
von Nikolaus

Hallo Georg,

ich habe einen alten Kerzenstummel liegen, Paraffin, damit reibe ich alle naselang über die Sohle und alles läuft wie geschmiert.
Bisher hatte ich keine problematischen Rückstände.

Grüße
Nikolaus


Re: Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: Di 18. Nov 2014, 20:58
von reinhold

hallo,

habt Ihr mal "Silbergleit" versucht - da flutscht der Eisenhobel fast wie ein Holzhobel mit Pockholzsohle :-)

Im Ernst : das Zeug ist sagenhaft und das Gefühl beim Hobeln ist unbeschreiblich.
Irgendwelche Probleme mit Beizen oder Leimen hatte ich durch Silbergleit noch nie.

viele Grüsse
reinhold



Re: Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: Mi 19. Nov 2014, 12:19
von Thomas Matuschak

Ich nehme immer ein Teelicht und reibe die Sohle damit ein. Silbergleit hab ich auch probiert - hab aber den Eindruck, dass die Wirkung schneller wieder nachläßt, als bei Wachs. Bei einer raueren Oberfläche wie einem Dickten-Tisch oder Kreissäge funktioniert das besser nach meinem Empfingen, vermutlich, weil die Oberfläche das besser aufnimmt.

Gruss,
Thomas


Re: Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: Mi 19. Nov 2014, 16:20
von Rolf Richard

Nach meiner Erfahrung funktioniert Silbergleit gut, Stearin (Wachs) aber auch. Was länger hält weiss ich nicht.

In jedem Fall ist aber das Bearbeiten a la Uwe Adler die effizienteste Lösung.

Gruss

Rolf


Re: Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: So 23. Nov 2014, 12:06
von Georg Pfab
[In Antwort auf #139446]
Hallo,
vielen Dank für die Antworten.
Dann werde ich versuchen die Holbelsohle noch ein bischen feiner zu bekommen.
Gruß Georg


Re: Wie Reibung bei Metallhobel reduzieren

Verfasst: So 23. Nov 2014, 20:49
von TimoB.

Hallo Georg,

es gäbe auch die Möglichkeit die Hobelsohle zu schaben. Ich hatte mal ein Hobel-Sorgenkind und Gerd Fritsche hat sich darum gekümmert:
http://traditional-handplanes.com/GFTH_Blog/2012/08/02/improving-a-ww-ii-stanley-no-8/

Die geschabte Oberfläche gleitet förmlich über das Holz. Durch die Kombination aus Messerstandzeit, Masse und Leichtigkeit hat er sich zu meinem Arbeitspferd entwickelt.
http://holzprojekte.blogspot.de/2012/08/stanley-no6-nach-einer-gerd-fritsche-kur.html

Grüße
Timo