Vorteile einer klassischen Hinterzange *MIT BILD*
Verfasst: So 9. Feb 2014, 14:57
Liebe Holzfreunde,
wie gewünscht und versprochen, hier einige Arbeitsschritte, die man sehr gut mit einer klassischen Hinterzange erledigen kann. Keine Situation ist gestellt. Die Fotos stammen allesamt aus den Bauprojekten, die man auch auf meinem Blog verfolgen kann.
Zuerst ein klassischer Aufbau, den ich bei jeder Schubladenzinkung nutze. Durch die geöffnete Hinterzange wird das zu zinkende Brett gepannt. Um nicht in die Platte zu bohren, nutze ich einen Hilfsklotz. Ganz wichtig für mich als Rechtshänder, die Werkzeuge können rechts abgelegt werden. Dies ist bei einer Endzange natürlich nicht möglich.
Aber der entscheidende Vorteil ist, man stemmt genau über das rechte Vorderbein und somit werden die Schläge schön abgefangen.

Hier führe ich in der geöffneten Hinterzange bei schräggestelltem Brett einen Sägeschnitt für eine halbverdeckte Zinkung durch. Die Schrägstellung des Bretts wäre bei einer Wagon Vise nur schwer möglich, bei einer Twin Vise schon, aber da würde ich dann die Säge nur links ablegen können. Unpraktisch für einen Rechtshänder.
Vorteil: durch die Schrägstellung erhält man einen wunderbaren Blick auf den Sägeschnitt.

Hier füge ich ein längeres Brett. Das Brett wird in der Vorderzange gesichert und in der Hinterzange durch einenen eingespannten Holzklotz abgestützt. Für eine TwinVise wäre der Abstand unter Umständen zu lang.

Es gibt sicher noch eine Menge anderer Möglichkeiten für diese Zange. Garrett Hack zeigte einmal ein gebogenes Teil, das elegant mit dem Schabhobel bearbeitet wurde. Ich finde, diese klassische Zange unterstützt traditionelle Handarbeitsmethoden. Sie ist über lange Jahre bewährt.
Natürlich gibt es Arbeiten, wo diese Zange nicht das Maß der Dinge ist. Sam Maloof hat z. B. einen verstellbaren Schraubstock um seine Stühle in vielen Lagen bearbeiten zu können.
Für die klassischen Arbeiten ist die Hinterzange das Optimum. Zudem konnte mir noch keiner eine Spannsituation nennen, die ich nicht mit einer klassischen Hobelbank darstellen kann.
Viele Grüße
Bernhard