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Handschliff
Verfasst: Mi 4. Dez 2013, 23:32
von Pedder
Hallo Holzwerker,
schleifen ist hier ja weder hoch angesehen, noch besonder beliebt. Trotzdem mal meine gesammelten
Eindrücke und Sinnsprüche, nachdem ich im letzten Jahr recht viel geschliffen habe:
Gleich mein Lieblingsspruch:
Benutz Schleifpapier so, als ob es ein anderer zahlt.
Also erstens das teure, sehr gute Zeug nehmen,
das hält einfach proportional viel länger!
Und zweitens dann trotzdem alles sofort entsorgen, was anfängt, sich aufzulösen.
Keine Körnung auslassen.
Ich habe heute Abend die Folge von 150 biss 800 geschliffen.
Wenn man das konsequent macht, brauchen die letzten Körnungen nur noch wenige Striche.
Wenn nicht, sieht man bei 600 die Fehler von 180.
Immer alle Spuren der vorangegangenen Körnung beseitigen.
Mach' es jetzt, sonst fängst Du nachher noch mal von vorn an. (s.o.)
Druck hilft überhaupt nicht. Mehr drücken hilft noch weniger. Bewegung macht die Meter.
Ich neige immer dazu, an Stellen, die noch Kratzer aufweisen, stärker zu drücken.
Ist echt Quatsch, wenn man ganz leicht wischt, schleift man viel besser.
Schleifen ist kein formgebendes Verfahren.
Das betrifft jetzt eigentlich die Vorarbeiten, denn schon die müssen so gut wie möglich sein.
Etwas länger mit der Raspel oder der Feile zu arbeiten, spart beim Schleifen enorm Zeit.
Kuck, was Du machst.
Die Zeit, die man sich nimmt, das Werkstück richtig einzuspannen (und immer wieder umzuspannen)
und das Licht richtig auszurichten, sodass man sieht, was man tut, spart man später 10-fach.
Hab ich was vergessen? ;o)
Liebe Grüße
Pedder
Re: Handschliff
Verfasst: Mi 4. Dez 2013, 23:53
von Klaus Kretschmar
Hi Pedder,
ich denke dass Du es richtig gut auf den Punkt bringst. Der zweitletzte von Dir angesprochene Punkt verdient es, besonders hervorgehoben zu werden. Es sollte wirklich klar sein, dass das Schleifen eine Oberflächenbearbeitung ist, niemals eine Formgebung. Dafür taugt es nicht, weil es zu unpräzise ist. Für das Formen sind Raspel und Feile richtig. Wir reden hier von kleinen Werkstücken. Aber der Grundsatz gilt generell.
Herzliche Grüße
Klaus
Re: Handschliff
Verfasst: Do 5. Dez 2013, 08:17
von Franz Kessler
Hallo
Pedder, ja Du hast was vergessen, die geschliffenen Teile enthälst Du uns vor, Bilder sagen mehr als Worte, es wäre doch schön, wenn Du uns einige besonders schön geschliffene Exponate zeigen würdest.
Ich kann mich Deinen Erkenntnissen anschließen.
Gruß Franz
Re: Handschliff
Verfasst: Do 5. Dez 2013, 11:12
von Mario Zimmermann
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In Antwort auf #136617]
Zum letzten Punkt hätte ich noch einen Tipp, gerade weil du die Beleuchtung ansprichst:
Sieht bei normaler Werkstattbeleuchtung zwar ok aus:

Aber eine flach aufgelegte Taschenlampe deckt schonungslos alle Unebenheiten auf:

Gruß,
Mario
Re: Handschliff
Verfasst: Do 5. Dez 2013, 19:54
von Pedder
Hallo Franz, sowas inder Art:

Liebe Grüße
Pedder
Re: Handschliff
Verfasst: Do 5. Dez 2013, 20:15
von Kraftschik Gustav
Mann steht nur staunend da vor dieser Perfektion und den Können. Bin leider meilenweit entfernt. Kann aber die Schönheit des Objektes genießen.
Gustav
Re: Handschliff
Verfasst: Do 5. Dez 2013, 21:19
von Franz Kessler
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In Antwort auf #136621]
Hallo Pedder
Sieht doch super aus, scheint Zwetschge zu sein, da kann ich mit fühlen und mich mit freuen, dieses Holz zu bearbeiten, macht einfach riesigen Spaß.
Mario,
Mit Licht kann man sich jede Menge Informationen beschaffen, bei mir ist die Lampe immer in der Nähe, im Sommer hab ich auch oft das Sonnenlicht genutzt, vor meiner Werkstatt-Hütte steht einmal ein Esskastanie und direkt vor meiner Hütte eine Bank, nun hab ich auf der Bank sitzend, im Blätterlaub einen Sonnenstrahl auf mein Werkstück fallen lassen, um dann durch drehen und verändern der Lage, jedes kleines Detail an meinem Werkstück zu erkennen, eine gute Methode.
Da denke ich gerade an ein Lehrgang bei der BASF in Ludwigshafen, eine Vorführung mit Holographie, ein Hühnerei wurde auf zwei Gummiringen liegend belastet, erstaunlich was so eine Ei aushält, das ganze wurde mit diesem speziellem holographischen Licht beschienen, auf dem Ei zeigten sich schön gleichmäßige Ringe,das Ei wurde nicht zerstört, allerdings die erreichte Kraft festgehalten, nun ging der Vorführende hin und pickste ganz leicht mit einer Nadel auf die Eierschale, bei der dann wieder erfolgten Belastung zeigten die nun sichtbaren Ringe eine völlig andere Struktur, deutlich war zu erkennen, wo die Nadel das Ei gepickst hatte, die Linien bildeten ähnlich wie die Isobaren um ein Wettertief Kreise, im Mittelpunkt der Einstichpunkt, übrigens das Ei ging wesentlich unter der vorher erreichten Last zu Bruch.
Gruß Franz
Re: Handschliff
Verfasst: So 5. Jan 2014, 10:36
von willi jung
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In Antwort auf #136622]
Hallo Pedder Alles gute für das Neue jahr,ich habe in einem Beitrag Gelesen wo Du wegen Buchenholz angefrakt hast? besteht noch Interesse,ich bin beim aufräumen.Habe auch einige alte stichsägen ,fuchsschänze mit schönem Griff
Kostenlos!!!!!!!! Bitte um Mail mfg Willi Jung
Re: Handschliff
Verfasst: So 5. Jan 2014, 11:51
von Pedder
Hallo Willi,
ja, ich suche noch Buche. Allerdings wirklich nur solche, die absolut rechtwinklig zu den Jahresringen verläuft, so dass man die Markstrahlen im Anschnitt sieht. Das ist leider nicht häufig.
Stichsägen und Fuchsschwänze habe ich reichlich, aber vielleicht hat ja jemand anders Intersse?
Liebe Grüße
Pedder
Re: Handschliff
Verfasst: So 5. Jan 2014, 16:14
von Konrad Holzkopp
ei guude Pedder,
welche Dimensionen braucht's denn?
Beim Treppenbau fällt da immer einiges an,
bevor die Kunden nerven nehmen wir die Spiegelstücke weitgehend raus.
gut Holz! J.