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Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 13:38
von Markus Klatt
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei für meine Frau ein Badezimmerschränkchen zu planen.
Ich bin nur gerade dabei zu überlegen, wie ich die Rückwand eingefalzt bekomme. Da ich bereits einen Veritas Nuthobel besitze und er auch für kleine Fälze geeignet sein soll, dachte ich mir, das ich es damit mache. Ein richtiger Simshobel wäre schön, aber im Augenblick nicht im Budget. Nur leider habe ich im Augenblick nur das originale 6,35mm Eisen, aber der Falz soll 12-14mm breit und 6mm tief werden.
Würde es mit diesem Eisen gehen, oder benötige ich ein anderes Eisen? Was ich gerne vermeiden würde, da ich im Augenblick keine weiteren Werkzeugbedarf habe und nur für das Eisen alleine, würde ich mehr für den Versand bezahlen, als für das Eisen.
Schöne Grüße aus der Schweiz
Markus
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 14:14
von Thomas Kaes
Hobel doch deine Nut ans Brett 6 mm tief ein; den Steg der stehenbleibt,
kannst du doch, nachdem du eine gerade Leiste auf das Brett gespannt hast,
und als seitlichen Anschlag benutzt, mit einem normalen Simshobel abtragen.
Wozu brauchst du da ein neues Messer?
Gruss
Thomas
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 15:11
von Klaus Kretschmar
Hallo Thomas, wenn ich Markus richtig verstanden habe, hat er eben keinen Simshobel. Sonst könnte er den Falz auch gleich mit dem machen. Trotzdem gebe ich Dir recht. Zuerst mit dem Nuthobel an der Innenseite des späteren Falzes eine Nut in richtiger Tiefe anbringen. Danach kann der verbleibende "Streifen" mit dem Blockhobel oder notfalls mit einem kleinen Bankhobel entfernt werden. Wegen der Nut kann ein Hobel mit geschlossener Seite verwendet werden.
Grüße
Klaus
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 15:11
von Christoph Meyer
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In Antwort auf #136577]
Hallo Markus,
mit dem Nuthobel geht das auch, fange mit der maximalen Tiefe des gewünschten Falz an und hobel eine Nut, dann setzt du den Anschlag um die Eisenbreite zurück und hobelst das letzte Stück weg.Einen kleinen Steg kannst du auch mit einem Beitel wegnehmen.
Grüße
Christoph
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 15:48
von Thomas Kaes
Mir ging es darum, das ein Falzhobel keinen Vorschneider hat; deshalb der Vorschlag die Nut vorarbeiten.
Ohne Falzhobel einfach den Anschlag um knappe Eisenbreite verstellen....
Ich kann mir gerade als gelernter Schreiner schwer vorstellen, das jemand, der mit Handwerkzeug arbeitet,
zwar einen Nuthobel, aber keinen simplen Falzhobel besitzt?
Gruss
Thomas
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 19:05
von Markus Klatt
Ich kann mir gerade als gelernter Schreiner schwer vorstellen, das jemand, der mit Handwerkzeug arbeitet,
zwar einen Nuthobel, aber keinen simplen Falzhobel besitzt?
Das ist das Problem, wenn man sein Werkzeug Projektbezogen kauft. So kommen solche Merkwürdigkeiten zusammen. Aber ich wusste, das ich dieses Problem bekommen werde und mit (falschem) Werkzeug improvisieren muss.
Ich wusste bis vor kurzem, noch nicht einmal, was ein Falzhobel ist. Obwohl, ich denke mal, viele von den heutigen Schreinerlehrlingen wissen das wahrscheinlich auch nicht mehr.
Wenn ich könnte, würde ich bei Dieter eine Großbestellung machen und mich komplett einrichten, nur leider gibt das mein Konto nicht her und selbst wenn, wäre meine Frau wäre nicht so begeistert.
Danke für eure Tips, ich sage bescheid, was dabei heraus gekommen ist.
Gruß
Markus
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 19:50
von Thomas Kaes
Ich besitze keine Nuthobel, somit trägt jeder sein Päckchen ;-)
Der Simshobel stammt noch aus meiner Lehrzeit; zusammen mit einem Reformputzhobel (beide Ulmia mit Pockholzsohle) damals neu erworben.
Meinen ersten (gebrauchter Ulmia Doppelhobel, Weihnachtsgeschenk vom Paten) suche ich nach dem Umzug immer noch.
Gebraucht hat der Simshobel in einwandfreiem Zustand einen Wert von ca. 25,- , da würde meine Frau jetzt wohl kein Veto einlegen.
Umsoweniger, wenn ich etwas für sie fertigen würde ;-)
Den sollte dir jeder Schreiner in deiner Umgebung auch problemlos leihen können, wenn es dringend ist.
Zu den "heutigen" Lehrlingen:
In den Schreinereien in die ich ab und zu noch komme, gibt es (noch?) für jeden Lehrling einen Werkzeugschrank mit traditionellem Werkzeug;
da gehört u.a. ein (Holz-)Simshobel dazu. Auf den Baustellen sehe ich allerdings überwiegend Rali Hobel.
Die "Hand"werkliche Ausbildung ließ auch vor 30 Jahren schon in sehr vielen Betrieben deutlich zu wünschen übrig,
das sah man spätestens bei der praktischen Prüfung allzu deutlich.
Gruss
Thomas
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: So 1. Dez 2013, 20:17
von Hutmacher Beat
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In Antwort auf #136577]
Guten Abend Markus und alle Andern,
Markus, wenn in Deinem Profil wenigstens ersichtlich wäre, in welcher Ecke der Schweiz, Du zu Hause bist, könnte man Dir vermutlich mit einem Simshobel aushelfen.
Ich bin im Emmental, Raum Burgdorf daheim, wenn Dir das was hilft.
Beste Grüsse, auch aus der Schweiz,
Beat
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 07:17
von Tom_70
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In Antwort auf #136577]
Schönen guten Morgen Markus,
... noch ein anderer Ansatz, um zu einem Falz zu kommen: 2 Schnitte mit der Säge
Das würde allerdings voraussetzen, dass Du eine Säge hast, die mit der Führungsschiene geführt werden kann und eine sauber arbeitende Tiefeneinstellung hat. Auf der "kurzen" Seite (= hochkant) könntest Du dir mit einer kleinen (schnell selbst gemachten) Vorrichtung aushelfen, damit das Ganze nicht so kippelt.
Herzliche Grüße
Tom
Re: Falzen mit dem Nuthobel
Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 10:58
von Daniel Maier
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In Antwort auf #136581]
Hallo an Alle,
ich schließe mich mit einer Verständnis-Frage an:
Warum kann man nicht mit einem Nuthobel (der ja einen Anschlag hat) nach und nach eine breitere Nut hobeln,
ich denke mir das ähnlich wie auf der Kreissäge (Schnitte - Anschlag um Schnittbreite verschieben - usw.)?
Ist da evtl die entstandene Nut das Problem, sozusagen die selbstgegrabene Grube in die man fällt?
Danke, Daniel