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Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen? *MIT BILD*
Verfasst: Fr 18. Okt 2013, 21:43
von Bastian
Hallo zusammen,
ich baue gerade einen Esstisch aus Eiche für meine Familie und mich. Obwohl ich mir viel Mühe gegeben habe, bei den Zapfenverbindungen der Zarge möglichst genau zu arbeiten, sind die Verbindungen relativ lose geworden. Teilweise habe ich mit Furnierstücken nachgebessert, aber ich habe immer noch das Gefühl meistens nur die Hälfte der Fläche wirklich mit dem nötigen strammen Kontakt zu nutzen, der für eine gute Leimverbindung nötig ist. Zumindest, wenn ich einen Weißleim wie z.B. Ponal verwende. Daher bin ich auf die Idee gekommen, die fehlende Kontaktfläche dadurch zu kompensieren, dass ich die Zapfen einfach mit Epoxy leime. Spricht irgendetwas dagegen?
Vielen Dank für Eure Hilfe,
Bastian

PS: Komisch, in meinem Dateisystem ist das Bild richtig rotiert. (Sorry für die schlechte Qualität, ist nur mit dem Handy aufgenommen.)
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Fr 18. Okt 2013, 22:14
von Johannes M
Hallo Bastian,
für lose Zapfen nimmst Du besser PU-Leim, der schäumt beim abbinden auf und füllt die Lücken aus. Am besten ist ein PU-Kleber mit Faserverstärkung. Und nimm eher eine kleine Flasche, da der Leim nur bedingt lagerfähig ist.
Es grüßt Johannes
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 06:32
von Konrad Holzkopp
guude,
das verleimen von tischgestellen funzt wg. der starken beanspruchung
und der schlechten hebelverhälnisse ohnehin sehr schlecht.
die verbindung "Stockschraube-Diagonalbrett" ist wesentlich stabiler,
nachziehbar, zerlegbar, und schlabberzapfen sind auch egal.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/96637/sbj/bilder-bein-zarge/gut holz! J.
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 07:36
von Tom B.
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In Antwort auf #135934]
Hallo Bastian,
... das Problem kenne ich... :-).
Persönlich mag ich das nicht, mit Leim (egal, welcher) einen Fehler so kaschieren. Behagt mir einfach nicht, da die Stabilität dann nicht aus der Konstruktion kommt, sondern von einem chemischen Produkt. Ich habe schon zwei verschiedene Lösungen praktiziert.
1. Das zu große Loch mit einem Restholz verfüllen und dann neu ausstemmen. Dann muß das Zapfenloch aber "viel zu groß" sein, sonst wird das mit dem neuen Ausstemmen nichts.
2. Neues Teil mit neuem Zapfen fertigen.
Klar "halten" wird es mit einem guten Leim bestimmt. Ich hab damit allerdings noch keine Erfahrung, bisher hier nur gelesen. Auch, dass das Zeug mit unter nicht unbedingt gesundheitsfördernd ist... Persönlich frag ich mich dann meist, wie sehr es mich stört. Aber diese Stelle an einem Tischuntergestell muß schon halten - sonst wackelt der ganze Tisch hinterher. Noch ärgerlicher, als ein Teil neu machen zu müssen. Und ich denke, die Güte / Qualität des Selbstgemachten Möbels ist es doch, was es vom Ikea oder XXXLutz oder wie sie alle heißen mögen unterscheidet?
Herzliche Grüße
Tom
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 09:33
von Frank K.
Moin,
ich würde den Zapfen mit dünnem Furnier oder Ähnlichem aufleimen, bis er passt,
das ist allemal besser, als mit einem Kleber Spalten überbrücken zu wollen.
Das hält sowieso nur begrenzt.
Der Vorschlag von Justus hat auch Charme und sollte mit in Deine Überlegungen einbezogen werden.
Gruß
Frank
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 11:46
von R�diger Wei�bach
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In Antwort auf #135934]
Alle anderen Vorschläge sind aus Tischersicht sicherlich fachgerechter, aber das Arbeiten mit Epoxy funktioniert.
Im Bootsbau wir Epoxy für "fast alles", für strukturelle Verklebungen, Beschichtungen etc. Es überbrückt auch größere Lücken, ggf. mit Füllmaterial, und ist - wenn es Feststoff-Epoxy ist -, auch lösemittelfrei. Es ist recht einfach zu verarbeiten, kann Allergien auslösen, ist aber - im Ggs. zu Eichen- und Buchenstaub - wohl nicht als karzinogen bekannt. Es kann ggf. mit großer Wärme wieder aufgeweicht und damit gelöst werden (auch wenn ich das noch nicht probiert habe)..
Kurzum: Gut brauchbar, auch für den Zweck - aber in der nicht "tischler-like".
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 12:02
von reinhold
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In Antwort auf #135934]
hallo Bastian,
den nicht sauberen Zapfen mit viel Leim, egal welcher Chemie, einzubauen, ist schlicht Pfusch!
Hält sowieso nur kurze Zeit.
Entweder den alten Zapfen mit Furnier auffüttern und dann mit einem Grundhobel wieder auf korrektes Mass bringen (passendes Holz als zweites Auflager verwenden).
Oder: den zu kleinen Zapfen absägen und einen genau passenden losen Zapfen einbauen.
Abgesehen davon : die von Justus vorgeschlagene "Stockschrauben-Diagonalbrett-Lösung" ist die richtige Wahl.
viele Grüsse
reinhold
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 13:27
von Rolf Richard
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In Antwort auf #135934]
Hallo Bastian!
Überarbeite die Zapfen wie Dir geraten wurde!
Ich habe auch mal so ungenaue Zapfen gehabt und mit PU verleimt. Nie wieder! Eine grandiose Schweinerei. Epoxy wird Dir überall hinlaufen und ebenfalls ziemlich viel Unsinn anrichten. Würde ich auch nicht empfehlen.
Was spricht eigentlich gegen das Verstärken der Zapfen mit Furnier?
Gruss
Rolf
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 13:57
von Konrad Holzkopp
guude,
wie ich schon schrieb, ein verleimen des tischgestells mach ohnehin wenig sinn.
bei 750 mm beinlänge und 80 mm zapfenhöhe ist ein versagen des leims ohnehin
abzusehen.
gut holz! J.
Re: Epoxy als Rettung für schlampige Zapfen?
Verfasst: Sa 19. Okt 2013, 19:11
von Konrad Holzkopp
guude,
es gibt keinen beweis für:
"Eichen- und Buchenstaub -[...]als karzinogen bekannt".
gut holz! J.