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Eichentisch neue Oberfläche

Verfasst: So 2. Jun 2013, 19:30
von Detlef W

Ich bin dabei, einem massiven Eichentisch eine neue Oberfläche zu verschaffen. Den alten Lack habe ich mit einem Furnierschabhobel von Veritas entfernt. Dabei trat das Problem auf, dass der Hobel manchmal hackte und eine Scharte verursachte. Was habe ich falsch gemacht?
(ich habe noch nicht viel Übung in der Handhabung des Hobels). Bin für jeden Tipp dankbar.
Die Oberfläche will ich neu beizen. Zwei Seiten sind Hirnholz. Kann es zu Problemen führen? ( habe schlechte Erfahrungen beim Beizen von Hirnholz bei Kiefer)
Danke für alle Hinweise.
Detlef



Re: Eichentisch neue Oberfläche

Verfasst: So 2. Jun 2013, 20:35
von Bernd Zimmermann

Hallo Detlef,

zum Problem mit dem Schabhobel kann ich leider nichts beitragen, aber zum Thema Beizen. Ich habe letztes Jahr für einen Blumenständer "Teller" (auf denen die Blumentöpfe stehen) aus Leimholzplatten (Fichte/Tanne) gemacht. Da der restliche Blumenständer aus Kirsche ist, sollten die Teller mittels Beize farblich angepasst werden. Dazu habe ich eine Technik, die in amerikanischen Foren öfters genannt wird, angewandt. Das Holz wird vor dem Beizen mit verdünntem Schellack behandelt. Dadurch wird die Beize vom Holz nicht so stark und viel gleichmäßiger aufgenommen. Hirnholz ggf. zwei oder dreimal vorbehandeln (ein Probestück aus Abfallholz kann hilfreich sein). Der Schellack muß aber unbedingt wachsfrei sein, verdünnt wird er mit Alkohol (ich habe Fertigstreichschallack aus dem Baumarkt verwendet).

Viele Grüße

Bernd


Furnierschabhobel

Verfasst: So 2. Jun 2013, 20:57
von Friedrich Kollenrott

Hallo Detlef,

damit der Furnierschabhobel gut arbeitet, muss vor alem seine Klinge ordentlich geschärft werden. Also sauber scharfkantig geschliffen und ein ganz feiner Grat angezogen. Ich schleife nebenbei das Eisen meines Furnierschabhobels nicht mehr 45°, sondern 90° wie eine normale Ziehklinge, ist einfacher und funktioniert gut. Um ein "Hacken" (oder "Haken", beides träfe den Vorgang) zu vermeiden, kann man den Hobel schräg (englisch: skew) führen, das hilft.

Mein Angebot, wenn Du Probleme mit dem Schärfen des Eisens hast: Schick es mit, Du bekommst es geschärft zurück damit Du siehst wie ein gut geschärftes Eisen arbeitet.

Friedrich

Ach ja, und: Warum um Himmels willen willst Du denn die Platte beizen. Ist Dein Geschmack, klar, aber dunkel gebeizte Eiche erinnert mich immer an die Möbel meiner Großeltern ich selbst bin auch schon 66.... Ich habe gerade gestern bei einem Forumsfreud ein Möbel aus völlig unbebhandelter (auch ungebeizter) Eiche gesehen, das sieht auch für mich gut aus obwohl ich eigentlich eher helle Hölzer mag.


Re: Furnierschabhobel

Verfasst: Mo 3. Jun 2013, 08:02
von Detlef W

Danke für die Hinweise. Mit dem Schärfen habe ich nicht so die Probleme. Es kann sein, dass die Schärfe bei der Eiche und dem Lack zu schnell nachgelassen hat. Mit der Eiche natur bin ich einer Meinung, ist aber nicht für mich. Tut mir auch leid um das schöne Holz.
Detlef




Re: Furnierschabhobel

Verfasst: Mo 3. Jun 2013, 09:15
von MaxS

Hallo Detlef,

Ich kenne Eiche als relativ unproblematisch zu beizendes Holz, habe aber nur mit schwarz (Clou KF-Beize, Auftrag mit Spritzpistole, dann vertreiben) Erfahrung. Beizmuster sind immer zu empfehlen, in deinem Fall evtl. an der Unterseite (gleiches Holz).

Ganz wichtig: Der alte Lack muss vollkommen runter und die Oberfläche eine komplett gleichmäßige Textur aufweisen, d.h. überall mit der gleichen Körnung sorgfältig geschliffen. Alles andere gibt Flecken. Vor dem Lackieren sollte man aufstehende Fasern ebenfalls entfernen - eventuell auch mit zwei Beizgängen und Zwischen"schliff" arbeiten, also mit feinem, relativ scharfem Papier nur von Hand und zart die Oberfläche bearbeiten. Die Beize sollte dabei nicht abgenommen werden!

Grüße
Max