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Eine Rauhbank *MIT BILD*

Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 10:09
von Philipp

Liebe Holzverwerter,

seit langem schon habe ich in meiner Werkstatt eine stattliche Rauhbank herumliegen, die mir einst beim Bieterbad in bekannter Bai zugeschwemmt wurde. Sie war wohl eine Eigenanfertigung eines Schreiners, was ich besonders an der etwas grobschlächtigen Ausgestaltung des Handgriffes festmache. So lag sie mir nicht und wude daher nicht benutzt. Aufgrund ihrer Länge von 68 cm und eines wunderbaren ca. 6 mm dicken und laminierten 60 mm-Eisens wollte ich diese Rauhbank aber unbedingt für mich nutzbar machen. Ziel: Razeeform mit nach vorne verlagertem Handgriff. Damit habe ich diese Tage endlich einmal angefangen.

Ein Ursprungsbild habe ich nicht, hier sind schon die ersten Schritte zu sehen: Bohren des Übergangs zwischen tiefergelegtem Heck und ursprünglicher Oberkante mit 50-mm-Forstnerbohrer (ein größerer Radius wäre wünschenswert gewesen, ich hatte aber keinen größeren FB, eine Bandsäge mit Schweifblatt auch nicht Hand).



Mit dem Fuchsschwanz wurde die Stufe für die Razee-Form gesägt und der Griff von den Überständen befreit.



Mit der Microplane-Raspel in der Bohrmaschine wird der Griff an mein Wohlbefinden angepaßt. Vorher hatte ich von einem anderen Holzhobel, der mir gut in der Hand ligt, eine Schablone abgenommen.



Auf dem Primitivfrästisch bekommt der Griff angenehme Rundungen mit einem 9,5 mm-Abrundfräser. Bei solchen Arbeiten verwende ich einen Alufaltwindschutz für Kocher als Späneschutz.



Anbringen eines Falzes an der "Griffwurzel". Verhindert häßliche Fugen bei nicht perfektem Stemmergebnis.



Der Schlitz wurde mit einem 20 mm-Forstnerbohrer vorgebohrt, dann fertig ausgestemmt.



Erste Anprobe - fühlt sich schon mal gut an.



Und im Vergleich zu einer No. 7 und einer No. 8 - ich wußte gar nicht, daß Playmobil auch Hobel herstellt :-).



So weit bisher, nun muß der Griff noch geschliffen und eingeklebt werden. Danach wird die alte Patina etwas zurückgenommen, damit der Hobel nach dem Ölen ein etwas einheitlicheres Äußeres bekommt.

Viele Grüße, Philipp

P.S.: komische Bildersoftware hier. Verwende ich den Schaltknopf "Image (Alt + P)" und lade eine Datei hoch, wird sie von zwei tags eingerahmt und nicht angezeigt. Man muß also anscheinend die tags "" wieder herausnehmen. Auch weiß ich nicht, wieso das erste Bild nochmal zum Schluß erscheint. Sei's drum...


Re: Eine Rauhbank

Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 10:29
von J.Wagner

Hallo Philipp,
schöner Bericht.
Änderst du vorne auch etwas? Z.B einen Knopf?
Und mach bitte ein Bild vom fertigen Hobel.
Beste Grüße
Jürgen


Re: Eine Rauhbank

Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 11:36
von Friedrich Kollenrott

Hallo Philipp,

ein sehr schönes Teil. Die hohe, kippelige Position des Griffes ist m.E. ein Kardinalfehler der hölzernen Raubänke üblicher Bauart. Jetzt wünsche ich Dir, dass das Abrichten damit Freude macht. Denk dran, das Eisen muss eine bogenförmige Schneide bekommen, erst damit geht es richtig gut.

Viel Spass!

Friedrich


Re: Eine Rauhbank

Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 13:46
von Pedder
[In Antwort auf #133757]
Hallo Philipp,

sehr schön! Ich habe eine in Razee Stil umgebaute Ulmia Kurzrauhbank und
die ist wirklich mein Lieblingshobel. Da kommt die KRaft genau da an, wo sie hinsoll.

Liebe Grüße
Pedder


Re: Eine Rauhbank

Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 22:30
von Christoph Schmitz
[In Antwort auf #133757]
Hallo Philipp,

sehr schick! Ich fand diese Razee-Formen schon immer interessant, und dein Bericht macht Mut, das mit dem nächsten Flohmarktfund auch mal zu probieren.

Grüße,
Christoph


Re: Eine Rauhbank

Verfasst: Sa 9. Feb 2013, 14:59
von Jonas
[In Antwort auf #133757]
Hallo Phillip,

das ist wirklich eine gute Idee und auch schön ausgeführt.
Sitzt der Griff aber nicht etwas zu eng am Eisen, um dieses noch bequem einzustellen/festzuklopfen? Insbesondere wenn sich der Hobel bewährt und das Eisen immer kürzer wird, was zugegeben ne Weile dauern kann ;-)

Schönen Gruß
Jonas


Re: Eine Rauhbank

Verfasst: Mo 11. Feb 2013, 09:04
von Philipp

Sitzt der Griff aber nicht etwas zu eng am Eisen, um dieses noch bequem einzustellen/festzuklopfen? Insbesondere wenn sich der Hobel bewährt und das Eisen immer kürzer wird, was zugegeben ne Weile dauern kann ;-)


Hallo Jonas,

ich habe den Griff sehr gerne so nahe am Eisen wie möglich. Wird das Eisen kürzer, wird sich das Einstellen sicherlich ein wenig unkomfortabler gestalten, aber erstens verwende ich beim Einstellen ohnehin ein kleines Hämmerchen das ich sehr gezielt führe (bei Betrachten des Zustandes der Enden alter Hobeleisen bekommt man manchmal den Eindruck, der jeweilige Schreiner wäre Schmied gewesen), zweitens läßt sich das Eisen ja randlich, wo es über den Griff hinaussteht, klopfen. Ich mache mir keine Sorgen um seine Zugänglichkeit :-).

Gruß, Philipp