Werkzeugselbstbauprojekt: Rückensäge *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Uwe.Adler
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Werkzeugselbstbauprojekt: Rückensäge *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo liebe Mitleser,
es entwickelt sich mein Sägebauprojekt weiter, und ich möchte Euch darüber berichten. Die größte Herausforderung bestand für mich in der Herstellung eines funktionierenden Sägeblatts. Darüber ist viel Zeit vergangen, aber es hat sich gelohnt. Ich musste meine Feiltechnik mehrfach ändern. Mit meiner bestehenden Lektüre und einigen DVDs war es schwieriger die richtige Verwendung der Feilen zu erlernen. Ich weiß auch heute nicht ob es so richtig ist, aber ich komme zu einem Ergebnis, dass mich hoffen lässt. So fasse ich hier einige Bilder zusammen und zeige Euch was mir in den letzten Tagen zum Schluss richtig Freude gemacht hat. Mit der Erfahrung werde ich mich an die nächste Ausführung begeben und die Macken und Fehler versuchen zu vermeiden.

Die Auswahl der Griffrohlinge
Nach der ersten Bearbeitung mit Raspel, Feile und Schleifpapier. Der Blattschlitz ist gesägt.
Die Sägeblattauswahl ist erfolgt
Meine Helferlein für die Einteilung der Zähne
Welche Feile soll es sein
Einteilung aller 1,5mm
Und so bearbeite ich es
Nach jeweils 4 Strichen mit unterschiedlichen Feilen
Dann noch schränken und schärfen, der erste Versuch
Meine beiden Prototypen
Die Säge nach dem ersten Arbeitseinsatz
Das ist sie
Im Griffdesign mal etwas experimentiert
Mir gefällt sie
Eine Säge wirft ihren Schatten voraus

Ich freue mich auf die nächsten Projekte,

herzliche Grüße

Uwe

J.Wagner
Beiträge: 77
Registriert: So 12. Aug 2012, 11:01

Re: Werkzeugselbstbauprojekt: Rückensäge

Beitrag von J.Wagner »


Hallo Uwe,
danke für die schöne Bilderserie. Ist echt toll geworden!
Könntest du noch etwas dazu berichten wie du den Blattschlitz in den Rücken gemacht hast?
Danke
Jürgen


Udo N.
Beiträge: 192
Registriert: Do 29. Aug 2013, 15:15

Re: Werkzeugselbstbauprojekt: Rückensäge

Beitrag von Udo N. »


Hallo Uwe,

deine Säge gefällt mir sehr gut! Respekt, Respekt, dass du dich dieser Aufgabe gestellt hast. Ich traue mir ja auch einige Dinge zu, aber eine Säge selbst zu bauen, ist eine ganz andere Geschichte. Wie mein Vorredner schon geschrieben hat, würde mich auch interessieren, wie du den Schlitz in den Messingrücken bekommen hast? Welchen Blattrohling hast du verwendet?

Kompliment an deine Arbeit und viele Grüße
Udo

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Uwe.Adler
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Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Bilderabfolge Korrektur *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #132902]
Hallo nochmals,

da sich die Bilderfolge trotz richtiger Reihenfolge in der Vorschau verselbstständigt hat, hier nochmals, hoffentlich die richtige.













Die Bilder der fertigen Säge sind wieder richtig.

Da die Fragen sich auf die Herstellungsschritte beziehen, darf ich auf meine Blog ( http://holzpassion.blogspot.de/) verweisen, der die Details in eigenen Posts beschreibt. Viel Spass beim stöbern und lesen. Udo und Jürgen habe ich schon in einer Mail separat geantwortet.

Herzliche Grüße

Uwe

Uwe



Pedder
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Re: Bilderabfolge Korrektur

Beitrag von Pedder »


Hallo Uwe,
was ich wirklich bewundere, ist Deine Technik, die Säge zu bezahnen:



Die Geduld hätte ich nicht.

Welche Feilen nimmst Du denn jetzt?

Friedrich Kollenrott
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Rückensäge

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #132902]
Hallo Uwe,

Deine Säge gefällt mir ausserordentlich gut. Besonders die Holzwahl (Esche) für den Griff hat es mir angetan. Auch ich frage mich, wie Du den Schlitz in den Rücken bekommst.

Ich habe mal in Deinen Blog reingeschaut. Ich dachte immer, ich treibe viel Aufwand mit Vorrichtungen, aber gegen Deine ist das gar nichts bei mir.

Ich wünsche Dir weiter viel Freude mit Deinen Arbeiten, und zeig sie auch wieder hier!

Friedrich

Bernd Zimmermann
Beiträge: 246
Registriert: Mi 15. Apr 2015, 20:15

Re: Werkzeugselbstbauprojekt: Rückensäge

Beitrag von Bernd Zimmermann »

[In Antwort auf #132902]
Hallo Uwe,

ich war gerade mal eben ganz kurz auf Deinem eigenen Blog (bin aufm Sprung in die Werkstatt) und mir hats die Sprache verschlagen. Deine Arbeitsweise, Deine Projekte, Deine Vorgehensweise und diese vielen, offensichtlich selbst gemachten, Helferlein, einfach nur genial!!
Mach weiter so und laß uns bitte immer mal wieder teilhaben. Viel Spaß brauche ich Dir nicht extra zu wünschen, denn es ist überhaupt nicht zu übersehen, dass Du selbigen bei der Arbeit hast!!

Viele Grüße
Bernd

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Uwe.Adler
Beiträge: 1317
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Antwort zur Bezahnung

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #132907]
Hallo Pedder,

mittlerweile kann ich die Einteilung recht zügig. Ca. 15 Minuten für ein 25 - 28 cm Blatt. Die Menge an Übungsblättern hat mir eine gewisse Grundfähigkeit bei der motorischen Bearbeitung vermittelt. Für mich halb so schlimm, obwohl man sehr konzentriert dabei vorgehen muß. Es ist ja ein weiterer Einwicklungsschritt um eine gute Holzbearbeitung zu erlernen.

Die Bezahnung erfolgt in einer festen Reihenfolge:

1. Mit einer alten Nadelfeile von Dick, Hieb kann ich nicht mehr ermitteln, da ich bei meinem "Schraubenhändler" den Altbestand aufgekauft hatte und der es ohne Auszeichnung nur in einem alten Holzkästchen liegend, bevorratete. Mit dieser wird die Aufnahme der Feile pro Zahn für den nächsten Strich vorbereitet. Also eine Fixierung des neuen Zahngrundes herstellen.
2. Mit einer 100 mm Dick Feile, Hieb 3 und 5mm Querschnitt wird in jedem Durchgang ein Feilenstrich durchgeführt. Dabei ist der Druck sehr wichtig. Nicht zuviel! Das einmal einen Strich je Durchgang und 3 Durchgänge insgesamt.
3. Schränkung mit der feinsten Einstellung der Eclipse 77.
4. Mit der 160mm Vallrobe Nadelfeile, Hieb 5, 65-66HRC den Schärfvorgang mit 1-2 Feilenstrichen durchführen.

Ausprobieren wie der Schnitt ist, und beim Verlauf das Blatt wie bekannt bearbeiten. Das gilt nur für rip Bezahnung. Die andere muß ich noch.;-)

Die Übung hat mir diese Vorgehensweise gezeigt und wenn die Lieferung der anderen, vo Dir empfohlenen Feilen erfolgt ist, werde ich da weiter experimentieren.
Manchmal wünschete ich mir eine Möglichkeit, bei alten Meistern ihres Fachs mal für eine längere Zeit einzutauchen, um die diversen Techniken nochmals in der Anwendung zu sehen. Leider sind diese Leute nicht mehr zu finden. Aber ich suche weiter und da das Bergische Land viele kleinere Unternehmen beheimatet, und für mich nicht soweit entfernt liegt, hoffe ich da noch fündig zu werden.

Herzliche Grüße

Uwe


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Uwe.Adler
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Re: Rückensäge

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #132908]
Hallo Friedrich, hallo Bernd,

Danke für die netten Zeilen. In der Zusammenfassung kann ich Euch nur bestätigen, ja es macht mir Spass. Aber es ist etwas mehr, weshalb ich meinen Blog auch Holzpassion genannt habe. Holz ist für mich der schönste Werkstoff und die Werkzeuge sollen die Verlängerung des Armes oder der Hand sein, die meine Intuition ausführen. Daher auch die Selbstbauaktionen. Gerne lass ich Euch teilhaben und werde weiter berichten. Eine konstruktive Kritik wird von mir ebenfalls gerne entgegengenommen!

Da ich aus der Sicht des leisen Aspekts dieser Forenseite meinen Post zur Erstellung des Rückens nicht eingestellt hatte, die Fragen danach aber vorhanden sind, hier die Adresse: http://holzpassion.blogspot.de/2012/07/sagerucken.html. In Ergänzung muß ich aber noch erwähnen, dass ich bei Albert auch dank seines Knowhows und der Ausstattung einige Rücken sägen konnte.

Herzliche Grüße

Uwe



Pedder
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Re: Antwort zur Bezahnung

Beitrag von Pedder »


Hallo Uwe,

ich behalte immer die gleiche Feile, weil jede Feilenart eine etwas andere Verrundung herbeiführt. Eine mit kleinerem Radius nach einer mit größerem Radius eingesetzt führt dann immer dazu, dass man erst die Rundung wegfeilen muss.

Liebe Grüße
Pedder

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