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Holzhandwerken, gezeigt vom Fachmann

Verfasst: Mi 12. Sep 2012, 20:03
von Uwe.Adler

Liebe Holzwerker,

diese vier Videos beinhaltet viele Tricks und Tipps vom Fachmann, leider in Englisch, aber die Bilder zeigen auch wie es geht. In den Videos die ich gesehen habe, wurden nur mit Handwerkzeug gearbeitet.

http://www.youtube.com/watch?v=14RSFkOmncs - ist das erste. (Die Werbung ist nach 3 Sekunden ausblendbar).

Für mich eine Alternative zu dem Holzflüsterer.

Herzliche Grüße

Uwe


Re: Holzhandwerken, gezeigt vom Fachmann

Verfasst: Do 13. Sep 2012, 13:46
von Pedder

Hallo Uwe,

ich kenne weder ein Möbel von Paul Sellers noch den woodwisperer wirklich. Deine Aussagen können von daher zutreffend sein. Aber sollen wir jetzt wirklich Zinken nicht mehr stemmen, sondern mit der Laubsäge aussägen? Nach meinem Eindruck geht es nur darum, sich zu produzieren, die Bekanntheit und damit den eigenen Marktwert zu steigern. Paul Sellers ist da sehr aktiv. Würde mich nicht wundern, wenn er demnächst eine eigene Produktlinie veröffentlicht oder eine Schule eröffnet oder einenn Bezahlkanal. Die große Blogsammlung unpluggedshop hat er schon übernommen.

Soll er alles, mir geht nur diese Überflutung etwas auf den Geist. Demnächst behauptet einer von den Gurus, er sei gar kein Escortgirl gewesen. ;o)

Liebe Grüße
Pedder


Re: Holzhandwerken, gezeigt vom Fachmann

Verfasst: Do 13. Sep 2012, 16:58
von Joachim Schmidt

Hallo Pedder,

das sehe ich ähnlich. Eigentlich gefällt mir der minimalistische Ansatz von Paul Sellers, der wird mir dann aber doch etwas zu messianisch vorgetragen. Er hat einige Ansätze, die sich von den normalen Methoden unterscheiden. Aber Fasen beim Schärfen absichtlich abzurunden kann ich nicht für sinnvoll halten.

Ich habe einige DVDs von ihm (alle zusammen gekauft, leider) ich finde darauf nur Basiswissen und jede Menge überflüssigen Multimedia-Kram. Das muss nicht schlecht sein, für einen Anfänger sicher geeignet.

Was die Möbel betrifft, die er dort baut, ist das m.E. so etwa das Niveau eines Dorfschreiners aus dem 19. Jahrhundert, der aber seine zugerichteten Bretter und Leisten aus der nächstliegenden Kunst-Säge- und Fräsanstalt bezieht. Wo er die bereits abgerichteten und zugesägten Rohlinge her hat, sagt er nämlich nicht. Nichts gegen den Dorfschreiner, aber wenn man mit einem 4 1/2 Stanley alles erledigen will, dann kommt so etwas heraus. (Dann braucht man auch eine Abrichte) Das Gegenteil davon ist dann David Charlesworth, der das Hobeln zu zu einer feinmechanischen Uhrmachertätigkeit erheben will. Das aber gekonnt.

Dieser ganze Woodworking-Guruzoo ist wirklich sehr unterhaltsam. Manchmal kommen allerdings dabei wirklich interessante Ansätze dabei heraus, deshalb sehe ich mir das gern an. Man muss halt einfach kritisch zuschauen. Gerade P.S. kommt mir oft wie ein alter Zausel in seinem Penrhyn-Caste (ein englisches Neuschwanstein-Pendant) vor, der in 40 Jahren Holzwerkerei eigene Methoden und Meinungen entwickelt hat und diese dann für verbindlich erklären will. Aber einiges kann man schon von ihm lernen. Seine Methode Schlitze mit einem normalen Beitel zu stemmen funktioniert. Boß sollte man dann das Werkstück nicht gerade in einen Schraubstock spannen.

Die fundierteste Information scheint mir da noch von The Schwarz zu kommen. Lustig ist dabei, dass er in 2-3 jährigen Perioden Hypes entfacht, während denen man dann allüberall Roubo-Werkbänke, anarchistische Toolboxen und demnächst vielleicht Campain Furniture (Seekisten mit Messingebeschlägen) auf allen möglichen Blogs mit minutiösen Bauberichten bewundern darf.

Nehmt's nicht so ernst, ich wollte nur cum grano salis einen eher heiteren Blick auf die Szene werfen.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Schmidt


Re: Holzhandwerken, gezeigt vom Fachmann

Verfasst: Di 18. Sep 2012, 15:23
von Joerg Bullmann
[In Antwort auf #132795]
Hi Uwe,

Also ich freu' mich ueber Deine Anregung. Hatte von Paul Sellers vorher noch nichts gehoert. Zugegeben, der Film, wo er wie von der Tarantel gestochen Schwalbenschwaenze schneidet, ist vielleicht etwas wild... :-)

Vorhin hab ich ein Video mit Ihm ueber's Schlitz-Stemmen gesehen:

http://www.youtube.com/watch?v=q_NXq7_TILA&list=UUc3EpWncNq5QL0QhwUNQb7w&index=6&feature=plcp

Ich fand interessant, dass er mit einem normalen Stemmeisen schneller bessere Ergebnisse erzielt, als mit einem Lochbeitel.

Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren.

Schoene Gruesse
Joerg


Re: Holzhandwerken, gezeigt vom Fachmann

Verfasst: Mi 19. Sep 2012, 10:17
von Joalchim Schmidt

Hallo Jörg,

ich hab's ausprobiert. An einem Schlitz, für dessen Breite ich kein Stemmeisen hatte.

Das funktioniert gut, ich kann nur empfehlen das selbst auszuprobieren.

Viele Grüße

Joachim Schmidt


Re: Holzhandwerken, gezeigt vom Fachmann

Verfasst: Mo 24. Sep 2012, 11:18
von rene.
[In Antwort auf #132805]
Hallo Pedder - und natürlich auch alle anderen,

die eigene Schule hat Paul Sellers schon...;-)
Seine "New Legacy School of Woodworking" gibt es in Amerika und in England.

Für mich als Greenhorne sind seine Anleitungen sehr brauchbar.
Das große Plus ist für mich dabei, dass er es mit seiner Kombination von DVD und Buch schafft, ein Projekt, die Werkzeuge und seine Methoden so aufeinander abzustimmen, dass damit ein Projekt von Beginn an nachvollziehbar wird.
Er betont dabei immer wieder, dass das seine Methode ist - und das es jeder anders machen kann. Und bestätigt damit auch, was ihr anklingen lasst: Er hat sich eine Methode ersonnen, probt die regelmäßig und sie funktioniert. Dass es nicht auch anders ginge, ist im auch klar.
Einen starken Fokus legt Sellers dabei auf seine Rolle als Ausbilder: Ihm ist ein aufeinander aufbauender Ablauf für die "neue Generation von Handwerkern" wichtig, sprich Basics einfach und effektiv vermitteln.

Die Animation/Menüführung der DVDs ist schon echt Kontrastprogramm zum Inhalt: Sehr auf Action und Agentthriller ausgelegt. Keine Ahnung, welcher von den "erfahrenen Filmemachern", die ihm geholfen haben, auf so eine Idee gekommen sind.

Dass er Holz aus dem Baumarkt, holt verschweigt Sellers dabei gar nicht. Vielmehr ist es für ihn eine geeignete Möglichkeit, all jenen, die sich schwer tun, an "echtes" Material zu kommen, einen Einstieg in die Arbeit mit dem Werkstoff an sich und den Handwerkzeugen im Speziellen zu ermöglichen. Dass da viel "lifestyle" mitschwingt ist nicht zu übersehen: Es soll irgendwie dann doch auch noch bequem sein.
Was das Zurichten von Holz angeht, ist Christopher Schwarz einer ähnlichen Ansicht: Neben seiner "Anarchist's Tool Chest" sollten auch zwei, drei Maschinen stehen. An erster Stelle empfiehlt er eine kleine Dickenhobelmaschine, um das Gröbste zu bereinigen - und Zeit zu sparen.

Das sich vermehrt "Gurus" emporsteigen finde ich letztlich ganz gut. Das bietet Stoff für Diskussionen und erweitert das Netzwerk von Gleichgesinnten.

in diesem Sinne.
rene.


q.e.d.

Verfasst: Do 8. Nov 2012, 21:05
von Pedder
[In Antwort auf #132805]
Würde mich nicht wundern, wenn er demnächst eine eigene Produktlinie veröffentlicht oder eine Schule eröffnet oder einen Bezahlkanal


https://woodworkingmasterclasses.com/


GELD VERDIENEN

Verfasst: Do 8. Nov 2012, 22:25
von joh. t.
[In Antwort auf #132833]
Hallo,

inzwischen entwickelt sich , auch in Deutschland, mit Holz arbeiten zu einem Trend für ab Mittvierziger . zu 99,8% Männer, die paar Frauen mögen es mir verzeihen, meistens Akademiker und Leute vom Schreibtisch. Da sehen sie in der Freizeit wenigstens was sie machen und haben etwas zu tun, statt nur zu konsumieren.
Die meisten dieser Leute haben auch das nötige Kleingeld sich gut!!! auszurüsten.

Im angelsächsischen Raum ist der Trend weiter fortgeschritten und vermischt sich mit professionellem, da es dort keine vergleichbare Ausbildung wie in Deutschland und Frankreich ( http://www.compagnons-du-devoir.com/) gibt. Was natürlich die Tür für pädagogisch und medial begabte Leute öffnet sich ihr Geld zu verdienen.

Ohne Amateure würde es ja auch nicht eine Renessance von Sägen geben, wie die von Pedder, und ich wüßte nicht das es auch gute westliche Sägen gibt.

Man muß bloß aufpassen, dass man nicht sinnlos zuviel Geld für Wissen ausgibt, das auf der Strasse liegt, oder zwischen 2 Buchdeckeln.

Und diese Leute zeigen Dinge die doch gar nicht so einfach sind. Da steht dann im Hintergrund doch eine Kreissäge oder ein Hobel. Diese Filmchen geben einem das Gefühl es wäre einfach. Aber Können, ob mit oder ohne Titel, ist nur durch Übung, Übung und Geduld zu erreichen.

Ich empfehle das zu kaufen: http://www.hkh-shop.de/shop/artikel/show_artikeldetails.php?id=1688 In dem Ordner ist alles drin und er kostet nicht mehr als ein gutes Fachbuch.

VG Johannes


Re: q.e.d.

Verfasst: Do 8. Nov 2012, 23:40
von Uwe.Adler

Hallo Pedder,

zwei Punkte:

1. was ist q.e.d?, in der letzten Zeit werden vermehrt Abkürzungen verwendet. Ich könnte mir vorstellen, dass nicht jeder weiß, was damit gemeint ist. Ich für mich wünsche mir einen ausgeschriebenes Wort, das ist einfacher zulesen ist, besonders wenn man zwischen mehreren Sprachen springt.

2. hier der Link vom Hausherren: http://www.feinewerkzeuge.de/dvd.html

Herzlichen Gruß

Uwe


Re: q.e.d.

Verfasst: Do 8. Nov 2012, 23:45
von Jochen

q. e. d. = quod erat demonstrandum = was zu zeigen / zu beweisen war