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Mal was Grobes: Gartenhütte

Verfasst: Do 20. Okt 2011, 21:03
von Friedrich Kollenrott

ich bin durch neues Haus, neuen Garten und was alles so dazugehört derzeit etwas gebremst in meinem holzwerkerischen Ehrgeiz was "schöne" Projekte angeht, Anderes hat Vorrang.

Dazu gehört im Moment vor allem ein Gerätehaus im Garten, das nun endlich fertigwerden muss damit vor Winterbeginn die Gartengeräte, das Fahrrad meiner Frau und noch Anderes aus meiner Holzwerkstatt rauskommen.

Zur Zeit bin ich beim Aufbau. Es ist nicht ganz so klein wie es hier aussieht, Außenmaß ohne Bretterschalung ist 2,20 x 2,66m.



Das Haus ist wie man sieht eine Rahmenkonstruktion, die auf Betonplatten steht. Auf diese Platten sind mit Fliesenkleber Betonsteine (8 cm hoch) gesetzt und das Gestell dort mit den Platten verdübelt (16mm- Dübel). Da die Lage geschützt ist, befürchte ich kein Wegfliegen.

Die Rahmenteile sind vorgefertigt (noch im alten Haus im letzten Jahr)und miteinander verschraubt. Material ist ganz einfaches Fichtenkantholz 8x6 bis 8x12. Um damit eine stabile Konstruktion mit dünnen Wänden hinzukriegen, habe ich die Verbindungen mit den Diagonalen gezapft, die Verbindungen der beiden Giebeldreiecke überblattet, die Ecken aber als große Einzinker (Schwalben) ausgeführt, alles mit PU verleimt und nachträglich genagelt.

Zur Herstellung der Schwalbenschwanzeverbindung die nächsten Bilder. Das erste ist eine Schablone aus Zinkblech, dann ein angezeichnetes Stück und die Herstellung.









Dass ich auf dem ersten Bild eine Disston in der Hand habe, ist kein Zufall.
Sowohl beim Bau der Gestelle als auch jetzt bei der Schalung (sägeraue Bretter mit Lücke und Deckleisten) habe ich fast alles mit meinen beiden Disston- Fuchsschwänzen (1x Längsschnitt, 1x Querschnitt) gesägt. Es ist ein Genuss, solange sie wirklich scharf und ausreichend geschränkt sind. Dann ist eine sehr gute Genauigkeit auch bei den Schrägschnitten der großen Schwalben überhaupt kein Problem.

Maschineneinsatz bei den Holzarbeiten am Projekt: Deckleisten für die Schalung auf der Tischkreissäge aufgeschnitten. Und bohren tue ich nur elektrisch. Sparren, Dachlatten, Schalung sind geschraubt. 6mm mit der Bohrwinde, 4 mm mit dem Drilschrauber (manuell) 5mm sind eine blöde Zwischengröße, die hab ich mit der Bohrmaschine reingedreht.

Ich hoffe, das Wetter hält noch, dann bin ich in ein paar Tagen fertig.

Friedrich




Re: Mal was Grobes: Gartenhütte

Verfasst: Fr 21. Okt 2011, 12:27
von Pedder

Hallo Friedrich,

schön mal wieder einen Beitrag von Dir zu lesen. Dieser Schuppen wird uns ziemlich sicher beide überdauern. Toll gemacht!

Liebe Grüße
Pedder



Re: Mal was Grobes: Gartenhütte

Verfasst: Fr 21. Okt 2011, 13:11
von Rolf Richard

Hallo Friedrich,

das "Ding" hält ewig - bestimmt!

Wir haben so eine Hütte "geerbt", die brauchte nach 30 Jahren eine neue Rückwand, aber nur, weil jemand irgendwann Erde so hoch aufgeschüttet hatte, dass das Holz im Erdreich stand. Die Erde hab ich weggegraben.

Gut, dass Du dir nicht das im Link (Photo) als Vorbild genommen hast! :-)




Re: Mal was Grobes: Gartenhütte

Verfasst: Fr 21. Okt 2011, 18:43
von Heiko Rech
[In Antwort auf #130123]
Hallo Friedrich,

das sieh sehr gut und professionell aus. Ich gehe mal stark davon aus, dass wir nach Fertigstellung weitere Bilder sehen werden und auch Bilder der dann nutzbaren Werkstatt.

Gruß

Heiko



Grob würde ich das nicht nennen,

Verfasst: Sa 22. Okt 2011, 10:32
von bernhard
[In Antwort auf #130123]
Friedrich.

Auch wenn die Abmessungen etwas gröber sind, die Verbindungen müssen auch ordentlich ausgearbeitet werden. Ich habe einmal eine Pergola mit Eichenpfosten 12 mal 12 gebaut. Das schwierigste waren die Zapfen nebst Zapfenlöchern, da das Holz noch recht frisch war. Gelagerte Eichenbalken habe ich in Norddeutschland noch nicht gefunden.
Kannst Du außer der Schwalbenschwanzverbindung noch andere Verbindungen zeigen? Hast Du die Zapfen durch Holznägel gesichert?
Ich schätze die kabellose Sägerei auch sehr. Oftmals ist man einfach schneller damit fertig, als mit einer Kreissäge und der damit verbundenen Vorbereitung. Ich bin jetzt öfters in Gegenden, wo überhaupt kein Strom ist. Man wundert sich, wie flott und genau eine gute Säge arbeitet.

Viele Grüße
Bernhard



Klar, grob ist relativ...

Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 21:06
von Friedrich Kollenrott

Hallo Bernhard,

ja, die Schwalben sollen schon recht genau sein, der Rest bleibt grob wie er ist.

Ich hatte mich, glaube ich, etwas mißverständlich ausgedrückt: Vorgefertigt habe ich überwiegend komplette Rahmenelemente. Eine Seitenwand ist z.B.: Ein rechteckiger Rahmen mit zwei Diagonalen, die dann auch die Fußpfette als Teil des Rahmens mittig abstützen. Insgesamt zwei Seitenwände, eine Rückwand, zwei kleien Wandelelemte vorn (rechts und links der Tür, ich wollte keine Schwelle im Eingang), zwei Giebeldreiecke, Firstpfette und Sparren. Daraus habe ich dann hier mit Schrauben das Gestell des Hauses zusammengeschraubt.

Die Nicht- Schwalbenschwanz- Verbindungen der Rahmenelemente sind Loch und Zapfen, alles konventionell gerade. (von der Herstellung hab ich keine Bilder). Und alle Verbindungen der Rahmen sind geleimt und nachträglich genagelt. Keine Holznägel. Das wäre ja richtiger schöner Zimmermanns- Holzbau. Kann ich auch,vor gut 20 Jahren habe ich einen Carport so gebaut. Leider hat sich im Lauf der Zeit gezeigt, dass diese Zapfenverbindungen zwar schön aber bei nicht ganz einwandfreiem konstruktivem Holzschutz auch böse Eingangstüren für Fäulnis sind. Und es sind im Prinzip wacklige Verbindungen, nur auf Druck und Zug belastbar. Meine verleimten Verbindungen sind dagegen biegesteif, die Elemente dadurch trotz geringer Holzquerschnitte auch steifer.

Ja, die Brauchbarkeit der Disstons ist erstaunlich. Auch beim Ablängen der Bretter jetzt für die Schalung: Ich bin nicht sicher, dass ich mit einer Kreissäge insgesamt schneller wäre. Der Schnitt selbst ist maschinell schneller, klar, aber das ganze Gefummel drumrum.... Es macht richtig Spass mit den Handsägen.

Grüße

Friedrich