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Holzgewinde

Verfasst: So 21. Aug 2011, 11:53
von Andi B.

Hallo Zusammen,
ich möchte für eine kleine Kinderwerkbank ein Paar Holzschrauben mit den entsprechenden Muttern fertigen. Nun habe ich nach Recherche in diesem Forum festgestellt, dass dies ohne entsprechendes (teures) Werkzeug (z.B. von Beall) nicht so einfach ist.
Hat mir jemand einen Tip, wo ich Holzgewinde-Stangen (z.B. aus Buche) zusammen mit enstprechenden Muttern kaufen kann bzw. ob es doch einen einfachen Weg gibt diese z.B. per Oberfräse herzustellen.

Gruß,

Andreas




Re: Holzgewinde

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 15:52
von Pedder

Hallo Andreas, Dieter hat leider nur die Profiversin von gewindeschneidern. Andere deutsche Versender führen auch einfachere Versionen, die preiswerter sind und sogar passende Dübel. Was ich Dir aber eigentlich empfehlen würde, sind preiswerte MEtallschrauben aus Tchechien? von Dieter. Holz ist natürlich viel schöne aber brauch auch mehr kraft zum Schließen.

Liebe Grüße
PEdder

der immer noch an einer sehr einfachen iternetverbindung sitzt. Kontaktaufnehm am besten über PM bei woodnet.net. GMX ist zugroß für die Leitung hier.




Re: Holzgewinde

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 17:43
von Rainer Zinserling

Hallo,

es gibt - wohl meist Selbstbauten - die ein vorhandenes Gewinde abtasten und auf Holz übertragen.

Schön z.B. hier zu sehen und zu lesen: http://sitzdrechseln.de/werkstatt/gewinde.html

Vielleicht kannst Du etwas in der Art für Deine Oberfräse "basteln" ...

Viele Grüße
Rainer




Re: Holzgewinde

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 23:18
von justus

guude,

ich kenne baukästen mit holzmuttern und schrauben unter dem namen "Baufix".

gut holz! justus.



Re: Holzgewinde

Verfasst: Do 25. Aug 2011, 18:39
von Rainer Zinserling

Hallo zusammen,

nur mal so eine Idee ... zur Diskussion ...

Könnte man nicht ein vorhandenes Stahlgewinde und eine Mutter so modifizieren, dass daraus ein Gewindeschneider wird? Zwei, drei Längsrillen feilen/flexen, Gewinde vorn etwas "anspitzen", Mutter etwas weiten ... Für jemanden, der das (als Amateur) nur ein bis zweimal benötigt - und Zeit hat ...

Viele Grüße
Rainer




Re: Holzgewinde

Verfasst: Do 25. Aug 2011, 18:58
von Pedder

Hallo Rainer,

Stahlgewinde dürften in der Regel zu fein sein.

Andi, geht es eigentlich um die Zangen einer Kinderhobelbank oder ganz allgemein um Holzmuttern und Gewindestäbe?

Liebe Grüße
Pedder



Re: Holzgewinde

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 14:29
von Andi B.

Hallo Pedder,
es geht um Holzmuttern und Gewindestäbe. An die Zangen traue ich mich nicht ran - das wird denke ich mit einfachen Mitteln zu schwierig werden.

Gruß,

Andi



Baufix

Verfasst: So 28. Aug 2011, 18:19
von Pedder

Hallo Andi,

dann würde ich mit ordentlich Kleingeld über den nächsten Flohmarkt ziehen und Baufix Bestände aufkaufen.

Liebe Grüße
PEdder



Re: Baufix

Verfasst: Fr 2. Sep 2011, 09:09
von Andi B.

Hallo Pedder,
ich habe in der Zwischenzeit einen Baukasten von Baufix gekauft. Beim Ausmessen des Gewindes ist mir aufgefallen, dass es sich um eine Gewindeschraube mit Aussen-Durchmesser ca. 12.7 mm handelt. Der Gewindetyp scheint "deutsch" (nicht französisch) zu sein. Steigung ist 8.
Meine Frage ist, ob jemand schon mal versucht hat, ein Innengewinde für Baufix selber herzustellen und wenn ja, wie?

Gruß,

Andreas




Holzgewinde schneiden

Verfasst: Mo 12. Sep 2011, 12:01
von Philipp

Hallo Andi,

ich hatte noch zwei dieser einfachen (China)-Holzgewindeschneider im Schrank liegen, mit denen ich mich in diesen Tagen einmal näher befaßt habe (ich hatte sie seinerzeit nach dem Kauf ohne weitere Maßnahmen direkt aus der Schachtel ausprobiert und sogleicht fluchend in den Schrank geschmissen, wo sie nun Zeit zum Nachdenken hatten ;-)).

Zuerst habe ich den Geißfuß aus dem Außengewindeschneider herausgenommen und von außen und von innen (hier mit Formsteinen) geschärft. Allein das war schon eine Erlösung. Den Position des Geißfußes stellte ich nach Versuch und Irrtum ein und kann nun wirklich schöne Gewinde in Buchenrundstäbe schneiden. Der 1"-Schneider braucht da schon ein wenig Kraft, aber es geht gut. Der 1/2"-Schneider schneidet kraftlos und sehr schnell. Man könnte ihn auch einspannen und den Rundstab mit dem Akkuschrauber durchjagen.

Die Innengewinde wollten bei meinen früheren Versuchen gar nicht gut klappen. Ich nahm mir also auch die Würger zur Brust und entdeckte viele Grate an den Gewindeschneiden vom Einfräsen der Längsrillen zur Spanaufnahme. Mit einer Dreikantnadelfeile und einer Flachnadelfeile waren diese Grate schnell entfernt und siehe da - das Werkzeug näherte sich seiner Bestimmung!

Schwierig gestaltet sich hier, also beim Schneiden des Innengewindes, der Ansatz. Es ist genau der richtige Druck von oben nötig, damit sich der Würger ins Holz frißt und dann seinen Windungen folgt.
Eine große Hilfe ist hierbei, zunächst ein Führungsgewinde durch ein Hartholz zu schneiden. Dieses Hartholzstück zwinge ich dann auf das vorgebohrte Loch des am nächsten zu schneidenden Gewindes. Wenn ich jetzt den Würger durchschraube fängt er im neuen Werkstück an, sofort richtig zu greifen und sich hindurchzufressen. Bei 1/2" wirklich sehr leicht, bei 1" halt ein wenig schwerer, weil doch deutlich mehr Holz zerspant werden muß.

Ein Tipp noch für das 1/2"-Gewinde: hierfür benötigt man eigentlich 12,5 mm-Rundstäbe, bekommt aber meist nur 12 mm. Damit das Gewinde später nicht wackelt, kann man sich behelfen, in dem man den Geißfuß minimal zurückzieht und die Gewindekerbe nicht mit maximaler Tiefe schneidet. Dann erzielt man eine etwas erhöhte Klemmung und vermeidet ein zu lockeres Gewinde.

Nun bin ich sehr froh, wieder ein Werkzeug, das zunächst seiner Bestimmung nicht nachkommen wollte, aufgearbeitet zu haben und würde am liebsten nur noch Holzgewinde schneiden ;-).

Halte uns doch bitte auf dem Laufende, wie es mit Deinen Gewinden so weitergeht.

Gruß, Philipp