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Hirnholz bearbeiten
Verfasst: Mi 15. Dez 2010, 19:39
von Rolf Lüder
Hallo,
ich habe von einem Eschenstamm, Durchmesser ca. 90 cm, 15 cm dicke Scheiben abgeschnitten und zwar schräg. Das ergibt dann zwei Durchmesser,
ca. 90/1,55 cm. Das Holz ist als Stamm getrocknet und die Scheiben haben keine Risse. Verwendung als Tischplatten im überdachten Außenbereich.
Die Hirnholzfläche habe ich mit einem Elektrohobel und einer Ziehklinge bearbeitet. Die bearbeitete Fläche ist nicht gut gelungen.
Deshalb möchte ich von euch hören ,wie ich diese Fläche bearbeiten kann und welches Werkzeug(Handhobel?) ich hier einsetzen soll.
Als Oberflächenversiegelung habe ich an klaren Bootslack gedacht.
Gruß
Rolf
Re: Hirnholz bearbeiten
Verfasst: Mi 15. Dez 2010, 20:17
von reinhold
hallo,
ich würde einen Flachwinkelhobel nehmen, z.b den von Veritas.
Und beim Hobeln scharf auf die Richtung achten. Das ist das A+O.
Die Fasern des Holzes liegen so //////////// weil das Stück schräg geschnitten wurde.
Dann musst Du auf der Oberseite von links nach rechts hobeln, damit die Fasern glatt abgeschnitten werden.
Hobelst Du von rechts nach links, dann stellen sich die Fasern auf.
Das gilt auch beim Elektrohobel, nur dass hier die Drehrichtung der Welle entscheidend ist.
viele Grüsse
reinhold
Re: Hirnholz bearbeiten
Verfasst: Do 16. Dez 2010, 07:40
von Andreas Winkler
Hallo Rolf,
Hirnholz auf diese Fläche von Hand zu bearbeiten ist Schwerstarbeit. Hackstöcke beim Metzger haben ebenfalls eine Fläche aus Hirnholz, üblicherweise aus Hainbuche. Diese wird mit einer sog. Blockbürste (ugs. "Hackstockkratzer") wiederhergerichtet. Das ist aber sehr anstrengend und m.M. auch das vollkommen falsche Werkzeug zum Auf-Maß-bringen einer solchen Fläche, wie Du sie erwähnst.
Das richtige Werkzeug ist ein vernünftiger Bandschleifer, idealerweise eine Breitbandschleifmaschine. Falls die Unebenheiten zu groß sind und Du mit Ergebnis zu unzufrieden bist, würde ich nocheinmal Scheiben vom Stamm abschneiden und mich beim Sägen "größtmöglich" anstrengen, was Nacharbeit einspart.
Viele Grüße, Andreas
P.S.: Nicht ärgern, wenn die Scheiben bei starker Sonneneinstahlung irgendwann doch reißen.
Re: Hirnholz bearbeiten
Verfasst: Do 16. Dez 2010, 09:48
von Matthias K.
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In Antwort auf #128356]
Hallo Rolf,
es ist und bleibt viel Arbeit, aber mit diesem Hobel macht es Spass:
Lie-Nielsen 7-1/2 (oder der "Kleine" 62`)
http://www.lie-nielsen.com/catalog.php?sku=7_5Gruß
Matthias
Re: Hirnholz bearbeiten
Verfasst: Do 16. Dez 2010, 14:03
von Dirk D
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In Antwort auf #128356]
Hallo Rolf,
ich würde mir einen Rahmen aus abgerichteten und auf Dicke gehobelten Leisten um die Scheibe bauen.Ein biegesteifes Brett über den Rahmen legen und mit der Oberfräse eine ebene Fläche fräsen. Es gibt bestimmt noch Bilder aus Beiträgen in denen Hobelbänke aufgearbeitet wurden, Da kannst Du Dir das Prinzip abgucken.
Die gefräste Fläche bedarf bestimmt noch der Nacharbeit. Entweder mit dem Hirnholzhobel putzen oder schleifen am besten mit Maschinen.
Ob der Beitrag in dieses Forum gehört - ich weiss ja nicht
Gruß
Dirk
Re: Hirnholz bearbeiten
Verfasst: Do 16. Dez 2010, 17:48
von Heribert WILHELM
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In Antwort auf #128356]
Hallo Rolf,
die vorausgegengenen Beiträge zeigen Dir alle einen brauchbaren Lösungsweg.
Eine weitere Lösung: Die Oberfläche zunächst mit dem Zahnhobel bearbeiten und anschließend einen Ziehklingenhobel anwenden. Ich verwende z.B. eine Raubank von Gordon, deren Eisen mit der Fase nach vorne wie ein Ziehklingenhobel wirkt. Auf diese Weise habe ich bisher noch alle schwierigen Oberflächen gemeistert. Dies ist allerdings mit Anstrengung verbunden. Die Schleifbandmaschine einer Schreinerei würde die Arbeit schnell, mühelos und exakt bewerkstelligen.
Gruss
Heribert