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Restaurierung Stanley Nr. 5 *BILDER*

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 13:25
von Klaus Kretschmar

Hallo Holzwerker,

von einem amerikanischen Holzwerkerfreund erhielten Pedder und ich einige ältere Hobel, darunter einen Stanley Nr. 5. Der war nicht im Bestzustand, der Griff war gebrochen und das Eisen war nicht mehr vorhanden. Seiten und Sohle wurden irgend wann einmal lackiert.





Diesem altehrwürdigen Stück (ca. 1942) wollte ich wieder Gebrauchstauglichkeit und ein vernünftiges Aussehen verleihen.

Zunächst stellte sich die Frage, wie die Lackierung zu entfernen und die Sohle zu läppen ist, ohne stundenlang auf der Granitplatte abrichten zu müssen. Ich baute eine Vorrichtung für die Langbandschleifmaschine. Der Multiplex-Anschlag ist rechtwinklig zur Granitplatte.





Beim Schleifen wurden die Hobelkörper (ich richtete mehrere Hobel her) gegen den Anschlag gedrückt, damit die Winkelgerechtigkeit von Seiten und Sohlen erhalten blieben.



Das hat ganz gut funktioniert. 4 Körnungen wurden maschinell geschliffen, das feine Läppen machte ich von Hand auf der Granitplatte.



Jetzt musste er noch gereinigt und mit neuen Griffen versehen werden. Diese machte ich aus Bubinga. Da ich kein anderes passendes Blatt da hatte, bekam er interimsweise ein altes Record-Eisen verpasst. Er wartet jetzt auf ein Eisen von Gerd :-)







Sieht doch wieder jung und knackig aus, oder? Natürlich musste er einen Testlauf bestehen. Von dem war ich ziemlich begeistert. Sogar mit dem dünnen Record Eisen flutscht er nur so über das Werkstück und nimmt feine Späne über die gesamte Eisenbreite und Werkstücklänge. Besser könnte es fast nicht sein.







Bin schon gespannt, wie er sich mit dem neuen Eisen machen wird ...

Klaus




Re: Restaurierung Stanley Nr. 5 *BILDER*

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 13:59
von reinhold

hallo Klaus,
schöne Arbeit !!!(und sogar die Schraubenschlitze schön längs gestellt!)

Gratuliere.

gruss
reinhold



Re: Restaurierung Stanley Nr. 5 *BILDER*

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 15:43
von Christian T

Hi
Sehr schön.
Letzte Woche habe ich mit einem Rostumwandler von HG (Hagesan) rumhantiert und dabei festgestellt das er nicht nur gut Rost beseitigt, sondern auch Lacke und Brünierungen. Da muss neben Phosphorsäre noch ein Penetriermittel enthalten sein.
Gruß Chr.




Das erklärt :o)

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 17:05
von Pedder
[In Antwort auf #127628]
Hallo Klaus,

vielen Dank für die Doku, der Hobel hat wirkklich sehr gewonnen. Und Du hast doch wieder gedrechselt. Schön! Daher auch der Beitrag über die Schärfvorrichtung für die Tormek? Oder wegen des Hobelmessers?

Liebe Grüße
Pedder



Wäre zwar eine Erklärung, ist aber die falsche ...

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 17:31
von Klaus Kretschmar

Hi Pedder,

die Tormek musste ich in der Tat mal wieder aus der Hülle holen. Die Messer der neuen alten Hobel und einige Beitel waren zu schärfen. Das hat aber mit der aktuellen Diskussion im am. Forum nichts zu tun. Die kam zufällig gleichzeitig auf, aber nicht von mir veranlasst.

Ja, auch die Drechseleisen kamen auf die Tormek und: ja, den Knauf des Nr. 5 habe ich gedrechselt. Wie üblich beim Drechseln gab es in der Werkstatt unanständige Worte ... Das Drechseln und ich werden vermutlich keine Freunde mehr werden :-).

Viele Grüsse
Klaus




Drechseln

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 17:54
von reinhold

hallo Klaus,

ich wiederhole mein Angebot : wir sollten mal zusammen eine Stunde drechseln....

gruss
reinhold



selektive Wahrnehmung

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 18:05
von Pedder

Hallo Klaus,

das amerianische Forum hatte ich vergessen. Wahrscheinlich, weil ich dort nie auf die Idee käme, eine Beitrag über Schleifmaschinen zu lesen. :o)

Seit ich weiß, dass Du gar nicht so gern drechselst, betrachte ich meine Feilengriffe aus Wenge mit noch mehr Freude.

Um mal wieder sachlich zu werden: Findest du den Knauf eigentlich ideal? Ich mag ja ganz gern die Holzhobel mit den Hörnchen. Wenn man nun sowas auf den Stanley bauen würde, müsste man auch nicht drechseln. :o)

Liebe Grüße,
Pedder

Noch zwei Stunden bis zur Einweihung der Ulmia in Hannover 0,3mm; 18tpi auf 50,8cm.



Re: Drechseln

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 19:30
von Klaus Kretschmar

Hallo Reinhold,

du hattest es mir beim Stammtisch schon einmal angeboten, hab ich nicht vergessen. Jetzt würde ich tatsächlich gerne darauf zurück kommen ...

Ich werde dich deswegen per mail ansprechen und danke dir :-)

Viele Grüsse
Klaus




Re: selektive Wahrnehmung

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 19:42
von Klaus Kretschmar

Hallo Pedder,

ein Ulmia Knauf auf einem Stanley? Würde sicher lustig aussehen und wäre garantiert einmalig. Zu gebrauchen wäre der Hobel aber vermutlich nicht mehr, weil der Holzkörper des Ulmia fehlt, auf den man beim Hobeln drückt.

Hört sich gut an: 50,4 cm mit 18 tpi. Ein Griff wartet ...

Herzliche Grüsse
Klaus




vorn

Verfasst: Mo 27. Sep 2010, 20:12
von Pedder

Hallo Klaus,

ich denke schon, dass das funktionieren würde, wenn man vorn den Knauf durch ein Hörnchen ersetzt. Hinten bliebe ja alles beim alten. Kunz ging mal in die Richtung mit sehr langen Knäufen.

Liebe Grüße
Pedder

Das Werkzeug ist übrigens in Kiel geblieben. Diesmal war es meine Seite mit den lauten Flüchen. 17