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Handwerkzeug-Kurs - Projekt fertig *MIT BILD*
Verfasst: Mo 28. Jun 2010, 12:46
von Michael_I
Hallo zusammen,
Ich habe ja schon mal ansatzweise von meinem Handwerkzeugkurs im "Haus der Eigenarbeit" berichtet. An diesem Wochenende habe ich es endlich geschafft, den Hocker fertig zu machen. Kurz vor Schluss habe ich es tatsächlich geschafft, noch eine der beiden Schrauben abzudrehen, mit denen ich die Deckplatte am Unterbau angeschraubt habe. Ein Riesenelend natürlich - ich wollte kein neues Loch durch den Träger bohren, und musste also die abgedrehte Schraube wieder aus der Platte rauskriegen. Gelöst habe ich das, indem ich um den Rest der Schraube etwa 1x1 cm^2 herausgestemmt habe (ohne das Stemmeisen an der Schraube zu ruinieren), bis die Schraube draussen war, dann habe ich ein Stückchen Holz eingeleimt, wieder geölt, vorgebohrt (aus Schaden wird man klug) und endlich angeschraubt.
Gibt's einen Geheimtipp zum Entfernen von abgedrehten Schrauben, den ich nicht kannte? Weil so war das dann doch eine recht große Operation.
Jetzt ist's endlich fertig, nicht ganz perfekt, aber für ein erstes Projekt bin ich damit ziemlich zufrieden. Und so einen Handwerkzeugkurs kann ich wärmstens empfehlen, ich habe wirklich *viel* gelernt.
Viele Grüße, Michi
(Mehr Bilder gibt's in meinem Blog)

Re: Handwerkzeug-Kurs - Projekt fertig
Verfasst: Mo 28. Jun 2010, 14:36
von reinhold
hallo,
ich kenne zwei Methoden, eine abgebrochene Schraube rauszukriegen:
1. mit einem speziellen Schraubenentferner. Das ist so eine Art Gewindebohrer mit Linksgewinde, den man in ein Loch schraubt, das zuvor in die Schraube gebohrt wurde. Ich habe damit allerdings keine praktische Erfahrung.
2. meine Methode : mit der Dremel und einem Zahnarztfräser (gibt's umsonst beim freundlichen Z.!) wird ein Schlitz in den Schraubenschaft gefräst und dann die Schraube mit einem gewöhnlichen Schraubenzieher ausgedreht. Hat bisher noch immer funtkioniert. Natürlich ist der Fräser anschliessend im Eimer, aber da er nichts kostet und ich von meinem Zahnarzt mehr bekomme, als ich verbrauchen kann, ist das kein Problem.
Man kann auch mit der kleinen Trennscheibe von Dremel den Schlitz fräsen, aber dabei entsteht u.U. auch ein Schlitz im Holz.
gruss
reinhold
Re: Handwerkzeug-Kurs - Projekt fertig
Verfasst: Di 29. Jun 2010, 06:47
von Dirk Boehmer
Hallo Michael,
Glückwunsch zu Deinem schönen Hocker. Was für Hölzer hast Du denn für
die Sitzplatte verwendet? Von den Proportionen her sieht der Hocker
irgendwie gar nicht so aus wie ein Hocker. Entweder zu hoch oder die
Sitzfläche zu klein. Könntest Du die Maße mal angeben? Vielleicht
täuscht das Bilde aber auch etwas...
Einen Tipp, um abgedrehte Schrauben herauszubekommen habe ich nicht. Aber
probiers doch beim nächsten Mal mit dem Vorbohren aller Löcher. Ich gehe da
meistens so vor:
- Messen des Durchmessers der Schraube zwischen den Gewindegängen
- Vorbohren durch beide Holzteile
- weiteres Aufbohren des Holzteiles, wo später der Kopf der Schraube zu sehen ist
- senken des Bohrloches
--
Dirk
Re: Handwerkzeug-Kurs - Projekt fertig
Verfasst: Di 29. Jun 2010, 08:07
von Michael_I
Hi Dirk,
Das Vorbohren war wirklich nützlich - ich hatte nur nicht vorgebohrt, weil ich noch nie eine Schraube abgedreht hatte. Ich habe aber glaube ich auch noch nie Eiche geschraubt... Jetzt weiß ichs. Und jetzt weiß ich auch, wie man eine abgebrochene Schraube wieder rauskriegt, ohne das gesamte Holz drumherum zu entfernen - danke! Das Schlitzfräsen ist eine gute Idee, darauf bin ich nicht gekommen.
Das ist auch schon Teil eins der Antwort auf die Holzfrage, die beiden anderen Hölzer sind ein Ratespiel. Wer's errät, darf sich ein Eis kaufen, das ist bei dem Wetter ja durchaus angebracht.
Und mit den Proportionen hast Du völlig recht - für einen Hocker passen sie nicht. Das liegt daran, dass ich schon mehrere Hocker habe, und die Vorgabe im Kurs war, einen Hocker zu bauen. Ich hatte dann beschlossen, einen Zimmerpflanzenständer zu bauen. Dazu ist mir das fertige Produkt aber fast zu schade - am liebsten würde ich überhaupt nichts draufstellen oder -setzen.
Viele Grüße, und einen schönen Arbeitstag,
Michi
Vorbohren und Einfettten!
Verfasst: Di 29. Jun 2010, 08:23
von Philipp
Was ich bei allen Schraubarbeiten in (Hart)Holz unbedigt empfehlen würde, ist, neben dem obligatorischem Vorbohren, das Einfetten der Schraube vor dem Eindrehen. Der "Einschraubwiderstand" (also die Reibung der Schraube) sinkt sehr stark ab, ohne, daß die Festigkeit der Verschraubung darunter leidet. Die Schraube wird so viel weniger beansprucht.
Ich bringe keine Schraube mehr ohne vorheriges Einfetten/Einwachsen mehr ein, egal wie klein oder groß sie ist.
Viele Grüße, Philipp
Re: Vorbohren und Einfettten!
Verfasst: Di 29. Jun 2010, 08:48
von Heid K.
Hallo Philipp
Im großen ganzen mache ich es auch immer mit vorbohren.
Nur mit einfetten hatte ich nichts am Hut. Wegen evtl. Flecken auf dem Holz.
Was für Fett? Lagerfett???
Gruß Kurt
Re: Vorbohren und Einfettten!
Verfasst: Di 29. Jun 2010, 12:59
von Michael_I
Ich habe die Schraube dann mit Wachs eingerieben, das hat glaube ich auch geholfen. Mein Vater benutzt dazu immer Seife - anscheinend schmiert das auch? Aber ich habs noch nie probiert.
Re: Vorbohren und Einfettten!
Verfasst: Di 29. Jun 2010, 13:08
von Philipp
Allese, was schmiert, ist geeignet: Fett, Vaseline, Handcreme, Wachs, Ohrenschmalz, Leim und, und, und.
Natürlich muß man vorsichtig dosieren, damit es nicht zu Flecken und damit später zu Problemen bei der Oberflächenbehandlung kommt.
Grüße, Philipp