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Hallo an Alle,

vor kurzer Zeit habe ich die abgebildeten Werkzeuge geschenkt bekommen und möchte sie Euch zeigen. Die sahen aber nicht so aus, ich habe sie schon gesäubert und etwas geschärft.

Die sind ja schon ganz schön mächtig und geben einiges zum überlegen über den Gebrauch auf.
Links der Bohrer hat immerhin glaube 25 mm Durchmesser ( ich habe vergessen nochmal nachzumessen). In der Mitte sieht aus wie ein Bildhauereisen. Mein Schwager sagt, damit wurden eventuell Holzdachrinnen ausgehölt. Rechts vermute ich, dass das Werkzeug ähnlich wie eine Reibahle benutzt wurde um Löcher aufzureiben bzw. aufzubohren.
Da ja immer eine ganze Menge Leute hier mitlesen gibt es bestimmt noch Ideen für was die Werkzeuge gebraucht wurden.

Gruß Uwe

Meine (einigermaßen unqualifizierte) Meinung ist, dass man mit dem Bohrer links im Bild konische Zapfenlöcher macht, typischerweise für Stuhl- oder Bankbeine. Und wenn man die in Grünholz bohrt und Beine (also die Zapfen der Beine) aus trockenem Holz reinhämmert, dann quellen die Zapfen auf und sitzen bombenfest.

Ich meine, ich hätte das mal irgendwo gelesen, aber ich kann auch falsch liegen.

Guten Abend,

konische Löcher wohl eher mit dem rechten Bohrer, oder?

Von den links abgebildeten habe ich ein ganzes Sortiment, die stammen aus einer ehemaligen Wagnerei. Die machen meines Wissens ganz normale Löcher, sind eher die grobe Ausführung im Vergleich zur Bohrwinde. Evtl. meldet sich ja noch jemand, der mit den Sachen schon mal produktiv gearbeitet hat.

Grüße
Max

[In Antwort auf #126893]
Hallo Uwe

Das Werkzeug ganz rechts dürfte ein Löffelbohrer sein. Dieter hat solche neu (allerdings für die Bohrwinde, also ohne Griff) konisch und parallel im Angebot:




Deiner scheint leicht konisch zu sein.

Gruss

Urs

Hallo Uwe,

rechts dürfte wohl ein sog. Buchsenbohrer sein (wie Urs bereits geschrieben hat, eine Art Löffelbohrer). Dieses Werkzeug wurde benutzt um vorgebohrte Löcher konisch zu erweitern, typischerweise die Aufnahme für die Achse bzw. später die Buchse in der Nabe von hölzernen Rädern.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/26/Wagner-1568.png/442px-Wagner-1568.png

Bei nachfolgendem Bild sieht man mehrere solcher Werkzeuge an der Bierbank hängen.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/88/Werkzeuge_eines_Wagners.JPG/800px-Werkzeuge_eines_Wagners.JPG

links ist ein Schneckenbohrer;
der Voteil zum Schlangenbohrer ist, daß man schneller vorwärts kommt, allerdings ist sind die Wände der Bohrung nicht besonders glatt.
Könnte in der Größe das Vorbohren des Loches für den Buchsenbohrer erledigt haben,
in der Größe vieleicht auch zum Vorbohren von Holznägeln in der Zimmerei .

Vor einiger Zeit (zwei Jahre her ?) hat es hier mal eine Verlinkung zu alten schwedischen Handwerkerfilmen gegeben, da konnte man das Bohren einer Buchse sehen.
In diversen Freilandmuseen kann man bei Handwerkervorführungen das Ganze auch "in echt" verfolgen.

Gruß, Andreas

[In Antwort auf #126893]
Hallo Uwe
Der linke Bohrer ist einStangenschneckenbohrer gibt es bis ca. 60mm D
Das mittlere Werkzeug ein Rindenschaber kein Beitel
Der rechte ein Verfolgungs- oder Spundbohrer auch zum Aufreiben benutzt.

Gruß Kurt

Hallo, @uwe
Holzdachrinnen werden mit einem Dechsel ausgearbeitet. Den konischen Löffelbohrer kann man auch zum Bohren von Fasslöchern nehmen, da rutscht der Korken nicht durch.