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Hobelbankplatte aufdoppeln

Verfasst: So 2. Mai 2010, 10:21
von Michael Formanek

Hallo alle zusammen,

ich habe mir eine alte Hobelbank zugelegt und spiele mit dem Gedanken, nach dem groben Abrichten der Bankplatte, diese wie Uwe bei seinem Projekt beschrieben hat, aufzudoppeln. Meine Frage wäre nun, ob ihr euch vorstellen könntet, dies mit einer Buche-Küchenarbeitsplatte wie man sie im Baumarkt bekommt, zu machen. Könnte man so eine Platte vollflächig verkleben (Zwingen hätte ich genug; >50) oder sollte man die Platte vielleicht eher mit einer Gratverbindung einschieben oder sonstwie "beweglich" mit der Bankplatte verbinden???

Ich bin für alle Anregungen dankbar

Grüße aus Wien

Michael



Re: Hobelbankplatte aufdoppeln

Verfasst: So 2. Mai 2010, 12:38
von Pedder

Hallo Michael,

Guido Henn hat genau das in einer vergriffenen Holzwerken Ausgabe gezeigt. Außer Zwingen hat er Balken unter der Decke verkeilt. Damit erreichst Du auch den Teil der Platte, den die Zwingen wegen der geringen Spannweite nicht erreichen.

Wenn Dudi e Bank mit dem Hobel abrichten willst, ist eine Küchenarbeitsplatte wegen des wilden Faserverlaufs nicht so günstig.

Liebe Grüße
Pedder




Veritas Niedrigprofilbankhaken

Verfasst: So 2. Mai 2010, 19:49
von Michael Formanek

Hallo Pedder,

wenn Guido Henn das schon erprobt hat, kann ich auf jeden Fall ruhigen Gewissens daran gehen, es so zu machen. Seine Vorgehensweise und Materialwahl kommt mir auf jeden Fall immer sehr gut durchdach vor. Die Idee mit den Balken ist sicher nicht schlecht, ich hätte aber auch einige sehr tiefe Zwingen die in meinem Fall eher zum Einsatz kommen werden da mir meine Werkstattdecke wohl entgegenbröselt wenn ich sie so belaste.

Wegen dem Abrichten hast du auf jeden Fall recht. Ich hätte dran gedacht, die alte Bankplatte mit dem Hobel abzurichten (zum Glück hat die Platte nie Bekanntschaft mit unliebsamen Metallobjekten wie Nägeln u.Ä. gemacht) und die Arbeitsplatte dann mit dem Veritas Zahn- bzw. Ziehklingenhobel zu ebnen und zu glätten.

Jetzt häng ich noch eine Frage zu den Niedrigprofil-Bankhaken von Veritas dran. Die Bank hat derzeit überhaupt keine Bankhakenlöcher, also werde ich auf jeden Fall Rundlöcher für Veritas-Spannelemente bohren. Jetzt ist meine Frage ob man die Niedrigprofil-Bankhaken wirklich gebrauchen kann, oder ob man dünne Teile nicht auch mit den normalen Bankhaken von Veritas gut spannen kann. Ist der Exzenter gut zu verwenden oder eher fummelig etc... Würde mich sehr über Erfahrungsberichte und konkrete Anwendungsbeispiele freuen.

Nochmal vielen Dank für die Antwort und vielleicht hat jemand ja diese Handwerken Ausgabe und würde sie mir gegen eine kleine Spende überlassen. Da sind ja sicher noch einige Tipps zur Vorgehensweise drinnen.

Schönen Gruß, Michael



Re: Veritas Niedrigprofilbankhaken

Verfasst: Mo 3. Mai 2010, 22:24
von WILHELM Heribert

Hallo Michael,
die Standard-Bankhaken von Veritas lassen sich beliebig tief ins Loch eindrücken, so dass man auch sehr dünne Teile einspannen kann. Wenn man einen Kontakt mit dem Hobeleisen fürchtet, kann man solche Niedrigprofilhaken bei sehr flachen Teilen benutzen; ich habe welche für das 3/4"-System ganz aus Holz gefertigt, weil es solche Niedrigprofil-Bankhaken vor 5 Jahren nicht gab.
Falls mit Exzenter der Exzenter-Niederhalter gemeint ist, kann ich ihn nur empfehlen. Ich benutze ihn des öftern und habe meine Bankplatte mit 3 parallelen Lochreihen versehen, so dass ich ihn vielseitig einsetzen kann ohne immer auf die Tiefspannzwingen angewiesen zu sein.
Viele Grüsse
Heribert



Re: Hobelbankplatte aufdoppeln

Verfasst: Do 13. Mai 2010, 09:51
von Martin M.
[In Antwort auf #126799]
Ich habe das so gemacht, wie Du schreibst. Also eine Standard-0815-Küchenplatte aus dem Baumarkt auf eine andere Platte draufgegeben.

Die Verbindung ist bei mir nahezu trivial. Einfach von unten eine erkleckliche Anzahl an Spaxen reingetrieben, nicht verklebt. Es gewinnt keinen Schönheitswettbewerb, aber das tut eine Küchenarbeitsplatte eh nicht, und an dieser Stelle wollte ich das Thema einfach erledigen. Es hält bombenfest. Auch Vorderzange anzubringen war gar kein Problem.

Kleiner Tip am Rande: Vergiß nicht, die Platte ein wenig nach vorne und zur Seite überstehen zu lassen, damit Du dort gut mit Zwingen o.ä. arbeiten kannst, ohne jedesmal die ganz langen zu benötigen. Und wenn Du hinten sie statt dessen eben *nicht* bis ganz an den Rand der unteren Platte gehen läßt, hast Du eine schöne Mulde für Kleinkram.




Re: Hobelbankplatte aufdoppeln

Verfasst: Do 13. Mai 2010, 10:52
von Michael Formanek

Hallo Martin,

hab mir mitlerweile auch überlegt, ob ich nicht die Zwingen beim Verleimen durch Spax von unten ersetze. Ich würde die Schrauben dann allerdings wieder rausdrehen. Irgendwie hab ich einfach kein gutes Gefühl dabei Schraubenspitzen knapp unter der Oberfläche meiner Hobelbank zu haben.
Wegen dem Überstand vorne und an den Seiten kann ich nur sagen, dass alle meine Zwingen ausreichend lang sind für eine normale Bankplatte und dadurch die Verwendung von Veritas Elementen in Bohrungen an der Vorderkante eingeschränkt wäre.

Auf jeden Fall vielen Dank für den Beitrag.

Grüße Michael