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Bau einer Gestellsäge
Verfasst: Fr 5. Mär 2010, 20:38
von Uwe Salzmann
Hallo Leute,
heute habe ich die von Philipp angebotene Lieferung erhalten, je ca. 80 cm Bandstahl von 50 mm und 6 mm Breite.
Daraus möchte ich nun Sägeblätter herstellen und natürlich das Material nicht versauen, da das meine ersten Eigenproduktionen sein werden. Ich habe mir folgende Vorgehensweise gedacht und ein paar Fragen dazu.
In meinem vorhergehenden Beitrag habe ich ja geschrieben, dass ich alte Bandsägeblätter habe, daran werde ich üben. Die Bandsägeblätter haben eine Stärke von 0,6 mm und nachdem ich die Sägezähne abgefeilt habe eine Breite von 15 mm.
Phillipp hat berichtet, dass das Sägeblatt für seinen Eigenbau einer kleinen Querschnittsäge eine Länge von 26 cm hat. Kann man also die Größe frei wählen, denn im Handel wird ja glaube immer 600 mm und 700 mm angeboten.
Nächste Frage wäre: Wenn ich die Markierungen mit einer Zahnweite von 2,5 oder 3 mm (für Qs) auf dem Bandstahl mache und mit dem Dremel kleine Kerben, komme ich dann beim, natürlich genauen, Feilen immer mit dem gleichen Abstand auf den Zahngrund. Oder muss ich noch etwas beachten.
Und schließlich, wie muß die Bezahnung am besten für ein Schweifsägeblatt aussehen und wie lang sollte das sein. Denn ich habe ja auch noch den 6 mm breiten Bandstahl bekommen.
Gruß Uwe
Re: Bau einer Gestellsäge *MIT BILD*
Verfasst: Sa 6. Mär 2010, 06:59
von Pedder
Hallo Uwe,
Wenn Du alles selber machst, kannst Du natürlich die Größe frei wählen. Caspar, dermit der großen Klobsäge, hat Crosscutsägen so zwischen 40 und 50cm. Mit feststehendem Blatt. Einfaches und offensichtlich wirkungsvolles Design. Ein Bild von seiner Seite habe ich mal beigefügt.
Zu Deiner zweiten Frage: Bei Absetzsägen hast Du eine Neigung der Zahnbrust zwischen 10° und 25°. Dadurch kannst Du beium Ausfeilen die Zähne sehr leicht aneinander anpassen. (Bei Längsschnittsägen ist das leider nicht der Fall.) Ich würde wahrscheinlich das Blatt einfärben (zB Edding oder Stempelfarbe) und mir mit der Reißnadel kleine Markierungen machen, wo die Zahnspitze hin soll.
Die Bezahnung für ein Schweifsägeblatt, das ja Längs- und Querschnitte vollführen muss, würde ich als Zwischending zwischen diesen beiden extremen ausführen. 10° Neigung (Rake) und 10° Schrägung (Fleam)
Die Länge würde ich ebenfalls zwischen 40cm und 50cm anpeilen, Du willst ja auch noch mal sägen.
Liebe Grüße
Pedder

Re: Bau einer Gestellsäge
Verfasst: Sa 6. Mär 2010, 11:37
von Friedrich Kollenrott
Hallo Uwe,
zum Feilen:
wenn Du kleine Kerben als Ausgangsmarkierungen hast, musst Du die Feile erstens natürlich im richtigen und gleichmäßigen Winkel halten, damit alle Zähne etwa die gleiche Neigung der Zahnbrust bekommen. Trotzdem wird es nicht automatisch eine gleichmäßige Bezahnung. Du muss die Lage der gefeilten Zahnlücken wenn nötig ausgleichen, also die Feile etwas nach links oder rechts drücken. Es hilft, wenn du mehrfach in wechselnder Richtung durchfeilst (also zwar immer von links nach rechts, aber das Blatt in der Einspannung zwischen den Durchgängen umgedreht)
Kriterium anfangs: Etwa gleiche Breite der gefeilten Zahnlücken und gleichzeitig gleiche Breite der noch stehengebliebenen Flächen am Zahnkopf. Zuletzt: Nur noch die Breite der Kopfflächen. Dabei verbessert es die Sichtbarkeit, wenn diese Flächen richtig blank sind. Ich gehe dafür wenn die Kopfflächen schon ziemlich klein sind nochmal mit einem Abziehstein drüber.
Und, Du weißt ja, fertig bist Du wenn die Kopfflächen gerade verschwunden sind.
Ich wünsche viel Erfolg.
Friedrich
Re: Bau einer Gestellsäge
Verfasst: Sa 6. Mär 2010, 14:00
von Uwe Salzmann
Hallo Pedder, hallo Friedrich,
ich habe Euere Ratschläge verstanden und werde sie berücksichtigen.
Nur noch eine Frage. Soll ich gleich von Anfang an den Winkel für die Schrägung einhalten, oder erst wenn die Zahnlücken eine gewisse Größe haben?
Gruß Uwe
Re: Bau einer Gestellsäge
Verfasst: Sa 6. Mär 2010, 20:31
von Gottfried K. -F
isch abe auch gebaut...
Hallo Ihrs
ich habe nun auch eine kleine und eine große Gestellsäge gebaut.
Klick auf den Link.....
Pfiat God
Gottfried
Re: Bau einer Gestellsäge
Verfasst: Sa 6. Mär 2010, 20:59
von Pedder
Hallo Uwe,
ich würde den richtigen winkel vom ersten Feilstrich einhalten. Späteres Korrigieren fällt mir immer schwer.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Bau einer Gestellsäge
Verfasst: Fr 12. Mär 2010, 17:32
von Gottfried K. -F
Re: Die Gestellsäge ist fertig, fast (mit Bildern)
Verfasst: Sa 13. Mär 2010, 21:12
von Uwe Salzmann
Hallo zusammen,
ich war in der vergangenen Woche fleißig und habe meine erste Säge gebaut. Dabei habe ich mich von den Sägen von Caspar inspirieren lassen. Vor allem sollte der Bau schnell gehen,weil ich ja noch mehrere Projekte vor mir habe und ich habe Caspars Videos gesehen und seine Arbeit hat mich begeistert. Sowas hatte ich vorher noch nicht gesehen.
Mein Sägeblatt hat folgende Daten: Länge 40 cm, Zahnweite 3 mm, Neigung 12°, Schrägung 30° und Schränkung 0,15 mm. Die Schränkung werde ich noch etwas vergrößern, damit sich die Säge besser korrigieren läßt. Ich habe auch das Gefühl als ob ich manchmal mehr Kraft zum sägen aufwenden muß als notwendig wäre.
Ich bin hin und weg vom arbeiten mit der Säge, hatte aber auch bisher nur Baumarktsägen.
Ich habe in mehreren Durchgängen wechselseitig gefeilt und von Anfang an die richtigen Winkel eingehalten. Als ich der Meinung war, dass nur noch ein Durchgang notwendig ist habe ich geschränkt, danach ganz sanft abgerichtet und nochmal mit einem Abziehstein drüber. Dann fertig gefeilt und seitlich abgezogen. Trotzdem sind Ausrisse da und ich bitte um Ratschläge wie ich das noch wegkriege.
Folgende Bilder sollen den Bau etwas dokumentieren.
Gruß Uwe
Die Säge bekommt noch ein paar Veränderungen am Gestell und die Sägearme werden kürzer.

Diese einfache Kluppe erst noch schnell gebaut.

An einem alten Stück Bandstahl habe ich geprobt. Mit Edding gefärbt und mit Reißnadel Markierungen gemacht. Diese sah ich später nicht mehr richtig und die Arbeit wurde viel zu ungenau. Also an dieser Stelle aufhören und Zeit und Feile sparen.

Nun habe ich im 3 mm Abstand mit dem Bleistift Striche auf weißes Papier gemacht und dieses mit Sprühkleber aufgeklebt. Dadurch konnte ich mit dem Dremel ganz exakt meine Kerben setzen, in denen ich dann die Feile ansetzen konnte.

fertiges Sägeblatt

Mit dieser Zange habe ich geschränkt.


Probeschnitte, die Ausrisse gefallen mir gar nicht, wie bekomme ich die noch weg? Vielleicht liegt es auch daran, dass manche Zähne noch kleine Kopfflächen hatten, die beim ersten Schärfen dann noch verschwinden sollten.
Wenn ich ein Stück schräg in das Holz gesägt habe und die Säge anschliesend wagerecht weiterführe, läuft sie exakt weiter.



Klasse
Verfasst: So 14. Mär 2010, 07:50
von Pedder
Hallo Uwe,
Säge und vor allem die Zähne sehen für mich sehr gut aus. Das mit den Ausrissen finde ich für eine Säge mit so groben Zähnen ziemlich normal. Zwar könntest Du versuchen, Schrägung und Neigung noch zu erhöhen, das ginge dann aber auf Kosten der Geschwindigkeit. Nimm lieber bei sichtbaren Schnittenden ein Opferholz. Sägen am Bench Hook hilft auch.
Liebe Grüße
Pedder
Schön!
Verfasst: Mo 15. Mär 2010, 17:23
von Friedrich Kollenrott
Hallo Uwe,
da sieht man mal, wie einfach das gehen kann.
Fichtenholz kann ich mit meinen Sägen auch nicht ausrissfrei sägen. Probier mal ein Stück Hartholz, da sieht das ganz anders aus. Für (relative) Ausrissfreiheit günstig ist eine feine Teilung und relativ viel Neigung und Schrägung. Damit dauert das Sägen dann aber auch länger, da musst Du mal ein bißchen experimentieren was Dir zusagt.
Weiter viel Spass!
Friedrich.