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Re: Hobelbau
Verfasst: Di 2. Feb 2010, 20:31
von Thomas Hansen
Vielen Dank für den Link!
Ich war ja schon immer motiviert, mal selbst Hobel zu bauen und das hat mich richtig angestachelt. Holz zum üben habe ich mir schon beim Ausbau zur Seite gelegt, sehr feinjährige Fichte mit großem Spätholzanteil. (ehemalige Dachlatte 40x60)
Was mir trotz stundenlanger Recherche noch fehlt ist eine einfache Zeichnung mit den Winkeln und Proportionen eines japanischen Hobelkörpers. Ich kenne leider niemanden, der einen hat um das selbst auszumessen und die Bilder, die so zu finden sind, geben nur eine ungefähre Vorstellung.
Besonders interessant wären für mich auch die Maße eines typischen Hobeleisens, das ja scheinbar selbst als Keil fungiert. Wenn ich mich hier nicht völlig täusche (auch und besonders über einen Hinweis in diese Richtung würde ich mich freuen) würde ich mir ein "Eisen" aus Hartholz machen, um das Anpassen des Körpers nach der warscheinlich bekannten PDF-Anleitung mal zu probieren.
Ich würde mich über alle sachdienlichen Hinweise sehr freuen.
Gruß
Thomas
Re: Hobelbau
Verfasst: Di 2. Feb 2010, 21:26
von Christoph Schmitz
Hallo Thomas,
vielleicht hilft Dir "Japanese Woodworking Tools" ("Die Werkzeuge des Japanischen Schreiners") von Toshio Odate.
Leider hab ich keinen Scanner (wäre ohnehin fragwürdig in Sachen Urheberrecht...), aber hier sind ein paar Maße aus dem Kapitel "Making a Plane Block":
- Für einen "normalen" Hobel (hira-kanna) gibt Odate typische Eisenbreiten von 60, 65, 70 mm an.
- Hobelkörper ist 29 cm lang und 35 mm dick
- Körper ist ca. 15 mm breiter als das Eisen
- Hobelmaul ca. 113 mm (4.5") vor dem Ende des Hobels
- Eisenwinkel 38 Grad für Weichholz, 39 bis 42 Grad für Hartholz, noch steiler für sehr harte Hölzer
- Die vordere Schräge des Hobelmauls steht senkrecht zum Eisen (also z. B. 90 - 38 = 52 Grad)
Vielleicht hilft das schon weiter. Im Buch gibt's eine recht detaillierte Anleitung, wie ein Hobelkörper für einen Kanna gebaut wird und wie man damit umgeht (ich hab's allerdings noch nicht selbst versucht ;-).
Viele Grüße,
Christoph
Re: Hobelbau
Verfasst: Mi 3. Feb 2010, 09:37
von Heid K.G.
Hallo Thomas gibt es bei Dick als PDF
Gruß Kurt
Re: Hobelbau
Verfasst: Mi 3. Feb 2010, 20:49
von Thomas Hansen
Hallo Christoph,
vielen Dank für deine Mühe, das vermittelt schonmal eine gute Vorstellung. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, besagtes Buch zu erwerben. Würdest du es abgesehen von der von mir gesuchten Information empfehlen?
Was mir noch nicht klar ist, ist die Befestigung des Eisens. Ist so ein Eisen tatsächlich keilförmig und somit alleine in der Lage an Ort und Stelle zu bleiben? Oder ist der Spanbrecher montiert keilförmig, was ja bei westlichen Eisen so garnicht der Fall ist? Ist die Klinge rechtwinklich zur Seite?
Gruß
Thomas
Re: Hobelbau
Verfasst: Fr 5. Feb 2010, 23:08
von Christoph Schmitz
Hallo Thomas,
ich finde das Buch auf jeden Fall lesenswert. Es ist zwar teilweise ziemlich pathetisch, zeigt aber einen Blickwinkel auf's Holzwerken, der mal so ganz anders als der westliche ist. Nebenbei gibt's aber auch noch viele konkrete Beschreibungen von Werkzeugen und Arbeitstechniken.
Das Eisen klemmt tatsächlich aufgrund seiner Keilform alleine im Hobelkörper. Ein Querstift, so vorhanden, dient nur dazu, den Spanbrecher am Platz zu halten.
Viele Grüße,
Christoph
Re: Hobelbau
Verfasst: Di 9. Feb 2010, 21:04
von Thomas Hansen
Hallo Christoph,
danke für deine Rückmeldung. Ich bin immer wieder überrascht über die teilweise sehr unterschiedliche Herangehensweise der Japaner. Irgendwie erinnert mich diese Art, das Holz an das Eisen anzupassen an die Verwendung der "Hobelbalken", die laut Workbenchbook zu Boden gehören und deutlich weniger wertgeschätzt werden als die Werkzeuge, auch wenn mir die Parallele selbst noch nicht ganz klar ist.
Ich finde es jedenfalls faszinierend und werde mir das Buch bei nächster Gelegenheit besorgen.
Gruß
Thomas