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Hallo zusammen !

Ich will meinen ersten Test mit "Leinöl" machen.
Leider habe ich kein Firnis (hier in der Gegend) finden können.
Nun habe ich "abgekochtes" Leinöl erhalten.

Jetzt bin ich etwas von der Rolle.
wo ist der Unterschied?
Leinöl ist doch das Öl wie es aus der Presse kommt? Braucht sehr lange zum troknen und darf nicht zu kalt verabeitet werden; und "stinkt" ??
Firnis ist ein "fertiges" Produkt?

aber was ist abgekochtes Öl ??
Preis war ca 5,50 €
Hersteller aus Frankreich (logo in Belgien)

gebrauche ich jenes wie Leinöl oder wie Firnis?
Soll ich jenes auch 1 zu 1 mit Terpentin verdünen??

Danke für alle Antworten und Anregungen.

Gruss Manfred

oups
habe noch vergessen

reines Leinöl gab es auch und ich habe mich für das abgekochte entschieden.
Warum ??
aus dem Bauch

Gruss Manfred

Hallo Manfred,

due hast keinen Leinölfirnis bekommen? Den gibt es üblicherweise im Malerfachgeschäft, im Baustoffhandel, im Baumarkt und im Fachhadel für Tischler. Soltle doch eigentlich überall zu beschaffen sein.

Leinölfirnis ist, so wie ich ihn kenne, mehrmals gekochtes und gereinigtes Leinöl, versetzt mit Trockenstoffen.

Gekochtes Leinöl (einfach gekocht?) sollte dicker sein, als unbehandeltes Leinöl und daher schneller trocknen als dieses. Ich habe aber damit keinerlei Erfahrungen und kann dir zur Verarbeitung nichts sagen.

Was das Verdünnen angeht, so gibt es diesbezüglich verschiedene Meinungen. Ich verdünne den Firnis nicht und fahre gut damit.

Ich mache das mit dem Leinölfirnis so:
http://www.heiko-rech.de/grundlagen/leinoel.php

Gruß

Heiko

Hallo Heiko,

Deine Anleitung habe ich mehrmals gelesen und wollte auch danach verfahren.
Beim Kauf kam es aber anders ....

folgendes steht auf der Flasche :
huile de lin cuite
entretien pour dalles en terre cuite
Hersteller FOREVER Courcelles (B)
übersetzung :
gekochtes Leinöl, zum Unterhalt von Terracotta steine

Vielleicht hilft das jemanden weiter ??

Gruss Manfred

Hallo Manfred, Heiko & Forumsfreunde,

Leinoelfirnis, laesst sich durch laengeres Kochen ohne Trockenmittel herstellen. Durch das Kochen, wird unter anderem der Wasseranteil des Rohleinoels ausgetrieben und es tritt eine Vorpolymerisation = Verdickung des Leinoeles ein. Die Trockendauer ist beschleunigt.

Du kannst mal eine Probe machen indem du deinen Firnis duenn auf eine
Glasoberflaeche aufstreichst und die Zeit abwartest, bis sich ein trockenes Haeutchen gebildet hat.

Hier in den USA wird Leinoelfirnis als "boiled linseed oil" deutsch "gekochtes Leinoel" angeboten, der Firnis wird ohne Hitzebehandlung mit Trockenmitteln hergestellt.

Die Firma Winston & Newton, vertrieb frueher einen Leinoelfirnis ohne Trockenstoffe. Dieser War fuer die Oelmalerei bestimmt und wurde in Flaeschen von 25 ml angeboten ca 10.00 DM.

Zum Auftragen den Firnis auf ca 60°/C erhitzen, das Holz auf welches der Firnis aufgetragen wird sollte min 24 Stunden in Zimmertemperatur gelagert werden. Durch das Erhitzen, wird ein leichteres Benetzen der Oberflaeche erreicht.

Leinoel/Leinoelfirnis, loesen sich nicht in Terpentin oder Terpentinersatz, somit bleibt die Viskositaet des Firnis gleich, nur die Gesamtviskositaet der Mischung aendert sich, ein tieferes Eindringen des Leinoeles/Firnis laesst sich so nicht erreichen. Ein verduennen mit einem Loesungsmittel ist gegenteilig zu den physikalischen Ablaeufen des des Trockenvorganges.

Die Angaben Leinoel/Firnis/Farben zu Verduennen stammen aus der Oelmalerei, dort wird mehrfach rektifiziertes Terpentinoel tropfenweise verwendet, um das Ausfliessen der Farben zu erleichtern. Durch das rektifizieren des Terpentinoeles wird einem Vergilben der Farben vorgebeugt. In der Oelmalerei ist andererseits ein rasches Trocknen der Oelfarben unerwuenscht.

Ich sehe in der Verduennung von Lerinoelfirnis als Holzfinish keinen Sinn moechte jedoch niemandem seine Freude am Verduennen nehmen.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Leinoelfirnis ohne Trockenstoffe heute konkurenzfaehig angeboten werden kann.

[In Antwort auf #126018]
Hallo Manfred,

ich bin gerade am Aufarbeiten einer gebrauchten Hobelbank. Die Oberflächenbehandlung habe ich mit Leinölfirnis ähnlich der Methode von Heiko erledigt. Das zu behandelnde Werkstück über Tage in einem gut beheizten Raum gestellt, den Leinölfirnis im Wasserbad auf ca. 50 Grad erwärmt und anschließend mit einem Schwamm ( so einen wie man ihn in der Küche massenweise verwendet ) aufgetragen. Nach einer kurzen Einwirkzeit mit einem Baumwolltuch das Überschüssige abgerieben. Zwischen der zweiten und dritten Behandlung mit einem mit Leinölfirnis benetzten Schleifflies leicht zwischengeschliffen.
Das Ergebnis eine perfekte Oberfläche mit einer angenehmen Schutzschicht.
Für das, daß ich das erste Mal so etwas gemacht habe bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ich kann Leinölfirnis sehr empfehlen.

Viele Grüße
Adolf

Hallo und guten Abend

frOhe Xmes an alle die sich noch sonst noch hier rumtummeln

so heute habe ich den ersten Anstrich gemacht.
Das abgekochte öl im Wasserbad auf ca 50-60° erhitzt und aufgestrichen (wie Wasser)
Ist fast alles sofort eingezogen. Nach ca 10' den Rest mit einen Lappen abgerieben.
Jetzt mal schauen wie lange es trocknet??
Ich vermute mal den Tockenzustand erkenne ich daran des es nicht mehr "ölig" ist wenn man es berührt.
@Ottmar
deinen Trick mit dem Glas habe ich leider vergessen und als ich dran dachte war der Tag um und ich schon in der Dusche !!

Aber eines ist Sicher !
Die Oberflâche schaut auf jeden Fall jetzt schon gut aus

Grusss Manfred

Hallo Leute,

Ottmar brachte eine fundierte Erklärung für das, was auch genau meiner Erfahrung entspricht: Verdünnen von Leinölfirnes bringt eigentlich gar nichts bei der Holzoberflächenbearbeitung, obwohl es immer wieder empfohlen wird, sogar auf in den Verarbeitungshinweisen der Hersteller. Schon erstaunlich...oder?

Schöne Weihnachten bei dieser Gelegenheit an alle Holzfreunde!

Heinrich