Erfahrungen mit Twin screw vise

[Chwalczyk]

Hallo, ich mach zur Zeit eine Ausbildung zum Schreiner und bin im dritten Lehrjahr. Ich wollte als Gesellenstück eine Hobelbank bauen und überlege als
Hinterzange das Twin screw vise system von Veritas zu benutzen.

Frage: Würde sich die Hinterzange von Veritas trotz Kettenführung schräg stellen, wenn ich etwas einseitig einspannen würde?

Für Erfahrungen bzw. Gedanken wäre ich sehr dankbar.

Gruß, Karl

[Wolf. Melloh]

Hallo Karl,
tue es nicht. Bau etwas Einfaches, was Du sicher in 80Stunden zusammen bekommst und wobei Du eventuell ein Teil auch noch ein zweites Mal fertigen kannst.
Die Bankplatte allein ist schwer und unhandlich, ohne Hilfe zum Umdrehen, Fräsen, Verleimen usw. kommst Du nicht weiter.
Dein Werkstück ist aber von Dir allein zu fertigen.
Es wird Macken im Stück geben, weil Du das allein bewegen mußt. Es wird diverse Probleme mit der Platte geben, die Du unter Zeitdruck nicht vernüftig lösen kannst.
Also tue es nicht.
Bau die Bank in Deiner Freizeit - nach Feierabend, wenn der Maschinenraum frei ist, aber nicht als Gesellenstück unter Zeitdruck.

Viel Glück bei Deiner Prüfung wünscht Dir
Wolf. Melloh

[Rolf Richard]

Hallo!

Von der Schreiner-Ausbildung habe ich keine Ahnung. Ich bin als Elektronik-Ingenieur fachfremd.

Aber eine Hobelbank mit dem Twin Screw Vise habe ich gebaut. Alles in Handarbeit! 80 Std. reichen sicher nicht, es sei denn man könnte die Platte auf einem wirklich grossen Schleifer abrichten.

Der Twin Screw Vise ist schon zu bewältigen, verlangt aber 100% exaktes Arbeiten. Er verkantet nicht, aber ich denke, das ist das kleinste Problem.

Gruss

Rolf

[joh. t.]

hallo ,

es hat schon hobelbänke als gesellenstück gegeben.

unterhalte dich mit einem guten berufsschullehrer darüber.
überlege , ob es in 80 h zu schaffen ist. ich denke ja. aber bitte mit guter produktionsanalyse und einem guten maschinenpark.
dazu vielleicht schon halbfertige buche von pollmeier ,weniger arbeit garantierte holzfeuchte, vielleicht schon vorher grob zugeschnitten und 4 wochen in werkstatt gelagert, kann mit dem prüfungsausschuß abgesprochen sein wegen trocknung, sowas in absprache mit prüfungsausschuß machen. du mußt dich nach denen richten. über denen ist der liebe gott und du willst eine prüfung bestehen und nicht in schönheit vor die hunde gehen. also kooperativ da ran gehen.

die schablonen zum einfräsen usw sollten fertig in der schublade liegen.
alle beschläge vorher da sein. jedes detail geklärt. alles generalstabsmäßig geplant . mindestens 3 x davon geträumt und schweißgebadet aufgewacht sein.

du hast 2 wochen zeit, 80 h arbeit ...

du solltest ahnung von massivholzbearbeitung haben. gibt es verleimfräser in passender höhe oder wird stumpf verleimt?
welcher leim? mit banklade ohne banklade usw
das twinscrew vise teil geraume zeit vorher da haben und einmal probeweise eingebaut haben in einen holzblock oder was auch immer.
wie machst du die bohrungen in der fläche ? hast du ne cnc im betrieb oder nen passenden bohrständer wie die zimmererer sie gebrauchen oder hat die ständerbohrmaschine die passende ausladung.

und das mir jetzt keiner sagt das ist unfair sich so vorzubereiten.
das ist eine prüfungssituation und da gelten andere regeln.
zur berufsolympiade werden die leute auch gecoacht.
außerdem wird eine deratig gründliche recherche von einem professionellen erwartet.

wenn du noch weitere fragen hast möchte ich dich auf das forum bei woodworker verweisen. da lesen mehr kollegen mit als hier.

viel erfolg johannes

[Wolfgang.G]

Hallo,

ich würde die Platte schon vorher zusammenleimen, dann als erstes auf die Abrichte und Dickenhobel, anschließend überschleifen. Zum Drehen und Transport der Platte würde ich, wenn vorhanden ,einen Hubwagen oder Werkstattkran benutzen. Für die Bohrungen, wenn keine CNC vorhanden ist, vorher eine Schablone in Bankgröße fertigen. Für alle Verbindungen Frässchablonen und den Einbau der Zangen vorher üben,üben,üben. Und vor allem auch hier Schablonen anfertigen.
Natürlich alles in Absprache mit dem Prüfungsausschuss bzw. in der Arbeitsanweisung vorbereitete Platte und Schablonen angeben.

Gruß Wolfgang
Der zwar kein Schreiner ist, aber schon Schreinergesellen bei der Prüfung heulen sehen hat, weil sie nicht fertig wurden.

[Chwalczyk]

Hallo und danke erstmal für eure Antworten!

klar 80 h ist nicht grad viel Zeit. Aber ich denke mir wenn ich mich wirklich vorbereite, sprich Schablonen schon vorher anfertige, paar Arbeitsproben mache, Beschläge und Holz etc. aussuche dann werde ich das schaffen. Einige Ideen habe ich mittlerweile auch verworfen, weil es einfach den zeitlichen Rahmen gesprengt hätte.

Die Hinterzange von Veritas habe ich mir nun auch bestellt. Ich werd sie die Tage mal einbauen und schaun ob sie grade bleibt oder ob ich Rändelschrauben als Abstandhalter mit einplanen muss. Die Arbeitsplatte an sich werde ich vielleicht dritteln, damit ich es später einfacher mit dem abrichten habe. Mit einer Nut-, Feder Verbindung füge ich sie am Schluß wieder als ganzes
zusammen. Oben und unten müsste ich dann eine grade Fläche haben, die ich dann später auf meine Wunschdicke kalibrieren kann.

Dann bin ich noch am überlegen wie ich das am besten mit dem Blendrahmen außen herum mache. Die Arbeitsplatte und der Blendrahmen müssen dicht miteinander abschließen und vor allem welche Eckverbindung nehme ich oder doch lieber stumpf und mit Schlosserschrauben arbeiten?

Naja Fragen über Fragen, aber danke nochmal für die Antworten!

Gruß Karl