Wie verlegte Dielen anfasen?

[Jörg Ed. Hartge]

Neue Dielen sind an den Oberkanten leicht angefast, was ich sehr angenehm finde. Beim Abschleifen eines alten Dielenbodens entstehen jedoch naturgemäß schafe Kanten. Sie sind auch deshalb besonders kritisch, weil bei der älteren Verlegeweise in der Regel auch noch relativ breite Fugen vorhanden sind.

Daher folgende Frage: Wisst Ihr eine praktische, simple Methode, wie man die Dielen nach dem Abschleifen im verlegten Zustand leicht und gleichmäßig anfasen kann? Mit dem Simshobel habe ich es probiert. Geht zur Not, ist aber mühsam und fehlerträchtig, da ihm eine gescheite Führung fehlt, vor allem an den Stellen wo die Dielen dichter schließen. Er rutscht einem leicht aus der Fuge und man hat dann einen hässlichen Kratzer auf der frisch geschliffenen Diele.

Auf geniale Tipps hoffend
Jörg

[TorstenKüpper]

Hallo Jörg,

mir fällt da spontan nur die Oberfräse ein.

Die Oberfräse mit entsprechendem Fräser entlang einer vorher ausgerichteten Richtlatte über die Fugen führen. Die Richtlatte muss natürlich fixiert werden, vielleicht von zwei weiteren Helfern ...

Oder wenn es ohne Strom sein soll: mit einer Dreikantfeile ohne Heft (flach durch die Fugen feilen). Das geht aber auf Dauer auf die Finger.

Grüße
Torsten

[Pedder]

Hallo Jörg,

Richtlatte und Grathobel würde mir einfallen. Oder ein breites Nuthobeleisen wie eine Lanzette anschleifen (Anreißmesser) und mit weit zurückgezogenem Messer durch die Fuge fahren.

Oder Schl**fp*p**r.

Liebe Grüße
Pedder

[Jochen]

[In Antwort auf #125406]
Hallo,

ich würde um/auf eine Dreikantleiste Schleifpapier legen/kleben und in die Fuge entlang fahren. Evtl. mit zwei verschiedenen Körnungen.

Gruß
Jochen

[justus]

guude,

zwar maschinenklastig, aber handkreissäge auf 45° und ganz flach einstellen und mit schiene oder richtscheit eine V-nut einschneiden.

gut holz! justus.

[Bert Wallraff]

Hallo Jochen,

ich würde eine vierkant Leiste nehmen und bekleben, besserer Griff und vier Ecken können benutzt werden.

Grüße aus dem Westen

Bert

[Jörg Ed. Hartge]

[In Antwort auf #125406]
Danke für die Tipps. Ich denke, es läuft auf Handarbeit hinaus. Die maschinellen Methoden scheitern an der Notwendigkeit einer (naturgemäß schnurgeraden) Führungsschiene (oder Leiste), die aber nicht den leichten Krümmungen der Dielen und wechselnden Fugenbreiten folgen kann. Bei einer Fasenbreite von vielleicht 2 mm würde diese zwangsläufig ungleichmäßig werden.

Ich glaube ich werde kombinieren: Dreikant- (Vierkkant-) Leiste oder Feile als Anfang für die Bereiche, wo die Fugen nahezu geschlossen sind und dann der Simshobel, vielleicht mit parallel gelegtem Brett als Schutz, falls er aus der Fuge rutschen sollte.

Grüße
Jörg

[Jochen]

Hallo Bert,

ich bin wohl der falsche Adressat, weil Du mich mit Deinem Rat ansprichst.Ich habe im Moment keine Fasen in Böden zu schleifen. Mein Hintergedanke bei der Dreikantleiste war, daß es hier einfacher ist, einen Griff oder wenigstens ein Brettchen hochkant auf die Hypotenuse zu leimen, um besser greifen zu können.

Gruß
Jochen

[Wolfgang G]

Hallo Jörg,
mir fallend da noch zwei möglichkeiten ein.
Bei den PVC-Fußböden im Gewerbebereich werden zunächst Platten geklebt, anschließend mit einer Maschine eine Nut gefräst und dann mit einem Heißluftgerät verschweißt. Diese Maschine hat meines wissens eine Führung, mit der die Maschine geführt wird. Die Fuge ist so um die 2,5-3mm, halt für die Schweißschnur die dann eingeschweißt wird. Vieleicht kannst du dir so eine Maschine ausleihen.
Die ander Möglichkeit ist eine Maschine, für AluCoBond Platten. Das sind Kunststoffplatten, die mit einer Metallfolie belegt sind. Diese Platte werden einseitig genutet um sie dann an diesen Stellen zu biegen. Die werden als Fassaden und Wandverkleidungen eingesetzt. Dazu werden aber auch Führungsschienen benutzt. Hersteller solcher Maschinen ist Festool. Vieleicht kannst du ja mal so eine Maschine (im Fachgeschäft) testen.
Gruß Wolfgang