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Heute möchte ich ein kleines "Zwischendurch-Projekt zeigen.
Ein Holzwerkerfreund fragte mich, ob ich für seine antike Teekanne aus Silber einen Griff aus Ebenholz anfertigen könne, weil der Originalgriff abhanden kam.
Ich habe zwar sowas noch nicht gemacht, dachte aber, dass es kaum komplizierter sein kann, als ein Sägengriff. Also sagte ich zu, es zu probieren. Er sandte mir ein Paket mit der Teekanne, einem Stück Ebenholz und 2 Skizzen von Griffen:



Zuerst machte ich aus Sperrholz 2 unterschiedliche Muster:





Er wollte einen Griff nach dem 2., weniger ausladenden Muster haben. Den sägte ich mit der Bandsäge aus und passte ihn an die Halterungen der Kanne an. Dann war Raspeln, Feilen, Schleifen und Polieren angesagt. Das Ergebnis:









Klaus

Hallo Klaus

Sehr schön geworden, Du bist also vom Säge(griff)bauer zum Teetrinker geworden ;-)

Wieviele Stunden Arbeit hat dich der Griff gekostet ?

War das Einsetzen schwierig?
Es sieht so aus, als würde er nur durch das Klemmen der 2 Halterungen halten.

Er passt jedenfalls sehr gut zur Kanne.

Grüße aus Luxemburg

Marc Z

Hallo Klaus!

Das hast Du wirklich schön gemacht!
Mit welchem Klebstoff hast Du die Verbindung ausgeführt?

Viele Grüsse, Thomas

[In Antwort auf #125312]
Hallo Klaus,

hast Du mal wieder so perfekt gemacht wie wir das bei Dir gewohnt sind. Aber nicht alles was alt ist ist schön....

(duckundwech)

Friedrich

[In Antwort auf #125312]
hat die Kanne und der perfekt dazu passende Griff!

Sehr schön gemacht, Klaus.

Grüße
Torsten

[In Antwort auf #125312]

Danke an alle für die Kommentare.

@ Marc: Eigentlich trinke ich Tee am liebsten kalt mit Schaumkrone, sozusagen Hopfenblütentee :-). 4 - 5 Stunden waren summa summarum nötig. Das Formen und Finishen braucht seine Zeit. Die Anpassung ging problemlos, weil ich zuvor die Schablone gemacht hatte.

@ Thomas: Der Griff ist nicht eingeklebt. Er wird mit 2 Silbernieten befestigt. Das macht aber ein Goldschmied.

@ Friedrich: Schönheit ist subjektiv. Mir gefällt die Kanne gut, weil sie den Zeitgeist ihrer Entstehungszeit auf anmutige Weise verkörpert. Die handwerkliche Qualität -und das ist objektivierbar- ist über jeden Zweifel erhaben. Aber Gott sei Dank sind die Geschmäcker frei und nicht uniform ;-)

Viele Grüsse
Klaus

Hallo Klaus,

ds stimme ich Dir zu. Handwerkliche Qualität ist immer zu achten, man mag das Ergebnis schön finden oder nicht. Und natürlich ist das Zeitgeschmack... Jedenfalls hebt Dein Griff die Kanne geschmacklich an :-))

Friedrich

[In Antwort auf #125312]
ich finde es schön, wenn man "alte Erbstücke" wieder seiner Verwendung zuführt. Vielleicht hast Du an der Komplettierung eines Sonntagsgedeck mitgearbeitet. Die Arbeit schaut wirklich perfekt aus.

Höchsten Respekt habe ich vor der Verarbeitung von Ebenholz. Wenn ich mich nicht irre, habe ich das Stück schon einmal in der Hand gehabt. Es ist wirklich hart, staubt unangenehm, aber wenn man fertig ist, hat man ein wunderschönes Holz in der Hand.

Viele Grüße
Bernhard

Danke, Bernhard.

Du hast schon recht, Ebenholz ist sehr hart. Scharfe Werkzeuge sind ein Muss. Zum Aussägen habe ich ein frisch geschärftes Band eingespannt und die notwendigen Bohrungen habe ich mit den Bormax3 Forstnerbohrern gemacht. Die begeistern mich immer wieder! Wer öfter Sacklöcher oder grössere Bohrungen in Hartholz anbringen möchte, dem seien diese wunderbaren Bohrer ans Herz gelegt. Dieter Schmid hat sie im 5 er-Set im Angebot :-). Sie sind jeden Cent wert!

Das Schöne bei der Bearbeitung von Ebenholz ist die unglaubliche Homogenität dieses Holzes. Es splittert überhaupt nicht und zeigt nach dem Finish keinen Unterschied zwischen Längs- und Hirnholz. Ferner erhält man je nach Sorgfalt der Oberflächenbearbeitung eine sehr glatte und schön anzufassende Oberfläche. Viel habe ich noch nicht mit diesem unglaublichen Holz gemacht. Aber Spass machte es bislang immer. Ein Sägegriff-Rohling aus Ebenholz wartet noch auf das Formen. Darauf freue ich mich schon.

Viele Grüsse nach Geesthacht
Klaus