woodworking.de

Hallo liebe Freunde des Holzhandwerks,

ich habe erst vor wenigen Monaten angefangen mit Holz zu arbeiten. Das Forum hier mit seinem Archiv war mir dabei eine große Hilfe - deshalb erstmal vielen Dank an all die fleißigen Schreiber! Ich bin jetzt dabei mein erstes Projekt, eine Hobelbank aus Buche, fertigzustellen. Der nächste Schritt ist die Behandlung der Oberfläche. Ich möchte hierzu das Livos-Objektöl des Hausherren einsetzen.

Meine Frage dreht sich um die Oberflächenvorbereitung vor dem einölen: Nach Anleitung des Öls soll die Holzoberfläche vor dem Ölauftrag mit Schleifpapier geschliffen werden. Ich habe allerdings inzwischen mehrfach gelesen, dass Hobeln mit nur sehr geringer Spanabnahme schöne glänzende Oberflächen erzeugen soll. Wie soll die Oberfläche im Idealfall also vorbereitet werden? Kann das Öl auch direkt nach dem Hobeln aufgetragen werden? Oder sollte nur geschliffen werden? Oder erst gehobelt und dann geschliffen? Wie ihr seht bin ich etwas verwirrt und bedanke mich für jede Antwort,

Lukas Beyer

Willkommen im Forum Lukas,

Natürlich steht in der Anleitung, dass das Holz vorher geschliffen werden soll. Hobeln tut sich fast keiner (das sind nur die im Neanderthal) mehr an. Eine feine Spanabnahme erzeugt eine schön glänzende Oberfläche, da liegst du richtig.

Ausserdem bleibt die Oberfläche schön glatt nach dem Oelauftrag, dies im Gegensatz zu geschliffenen Oberflächen, die wieder rau werden, weil sich die zerschlissenen Faserenden beim Kontakt mit Flüssigkeit aufstellen. Dann musst du wieder schleifen...

Auf der anderen Seite wirst du die glänzende Oberfläche durch den Oelauftrag teilweise wieder verlieren.

In der Praxis putze ich und gehe anschliessend mit einem feinen Schleifklotz (400er Schleifpapier) manuell über das Werkstück. Das ergibt eine glänzende Oberfläche und dezente Hobelspuren (die ich sehr mag) bleiben erhalten.

Gruss ;-)

Marc

p.s. Es gehört zwar nicht zur Frage, aber die Oberfläche einer Hobelbank mag ich nicht geölt, weil sie dann glatt wird und die Werkstücke nur so über die Platte flutschen.

Hallo Marc,

Danke für den netten Willkommensgruß. Ich werde das Putzen mit anschließendem Feinschliff einmal ausprobieren. Ich bin schon gespannt wie es am Ende aussieht. Da du mir vom Öl abrätst - welche Oberflächenbehandlung würdest du für eine Hobelbank empfehlen? Oder würdest du ganz auf eine Behandlung verzichten?

Gruß,
Lukas

Hallo Lukas,

Die Oberfläche der Platte meiner Hobelbank ist nicht behandelt. Ich bin zufrieden damit. Alle anderen Teile sind geölt, soweit ich das bei dem alten Teil feststellen kann. Sowieso wird die Platte zumal am Anfang arbeiten und du wirst sie einebnen nach dem ersten oder zweiten Jareszeitenwechsel. Das wird mehr oder weniger regelmässig nötig werden, wenn du Bretter von Hand hobelst. Die Plattenoberfläche ist ein sehr praktisches Referenzwerkzeug, wenn sie denn eben ist.

Gruss ;-)

Marc

[In Antwort auf #124891]
Hallo Lukas,
ich habe meine Hobelbank selbst gebaut, plan gebobelt, mit Zahnhobel (wegen stellenweiser feiner Ausrisse), Schabhobel und Ziehklinge nachgearbeitet und zweimal geölt. Am Anfang ist sie wirklich sehr glatt und man muß aufpassen, dass nicht schon leichte Schubser ein Werkstück oder Werkzeug von der Bank fegen. Andererseits stumpft die Oberfläche im Laufe der Zeit ab. Gelangt ein Leimtropfen auf die Bankplatte und trocknet fest, läßt sich dieser mit einem Stechbeitel mühelos von der geölten Platte entfernen ohne Spuren zu hinterlassen. Es hat eben alles Vor- oder Nachteile.

Viele Grüße
Heribert Wilhelm

[In Antwort auf #124891]
Hallo Lukas!

Vor zweieinhalb Jahren stellte sich mir die gleiche Frage. Hobelbank gebaut und wie schützen? Holz ebenfalls Buche.

Mir lief damals Ardvos - vom selben Lersteller wie Livos - über den Weg. Damit wurde die gesamte Bank dreimal behandelt. Das Ergebnis stellt auch heute noch zufrieden!

Anfangs war ich auch nicht sicher, soll man nur putzen oder auch noch schleifen? Anfangs hab ich geschliffen, was nicht so schön war wie geputzt. Also hab ich die Teile, die sichtbar sind, nochmal mit der Ziehklinge abgezogen. So sehr viel Arbeit ist das ja nicht.

Gutes Gelingen!

Rolf