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Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: So 21. Jun 2009, 21:30
von Jörg Ed. Hartge

Seit langem benutze ich mit großer Zufriedenheit die Holzbohrer der FAMAG-Serie 1590 (beim Hausherrn unter http://www.feinewerkzeuge.de/bohr4.htm zu finden). Da es die die 1590-er nur in 1-mm-Stufung gibt, habe ich mir küzlich die 0,5-mm-Zwichengrößen aus der noch edlereren Serie 1594 zugelegt (ebenfalls beim Hausherrn auf derselben Seite).

Die 1594-er HSS-G-Bohrer gelten als das Beste, was an Holzbohreren zu kriegen ist. Ich kann das jetzt aus eigener Erfahrung bestätigen - solange man die Bohrer in der Ständerbohrmaschine einsetzt. Sie gehen in das Holz wie in Butter und das Lochbild ist dabei absolut sauber und und im Ansatz scharfkantig.

Sobald man diese Bohrer aber in der Handbohrmaschine einsetzt, gibt es ein Problem: Sie fressen sich wie eine Schraube in das Holz - entsprechend unsauber wird das Loch. Man muss den Bohrer ständig auf Zug zurückhalten dammit er nicht frisst, was einenm freihändig nur schwer gelingt.

Mit den 1590-ern habe ich das bisher nicht erlebt und selbst mancher Bohrer in einfacher Baumarktqualität ist im Freihandbetrieb gutmütiger.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mit diesem grenzüberschreitenden Thema jetzt im falschen Forum bin, ggfs. möger der Hausherr mir verzeihen und den Beitrag verschieben. Ansonsten wäre ich für Hinweise zum Umgang mit den Bohrern dankbbar.

Grüße
Jörg




Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Mo 22. Jun 2009, 00:02
von Klaus Kretschmar

Hallo Jörg,

auch ich benutze sehr gerne die Famag HSS-G-Bohrer. Die Qualität ist einmalig. Es stimmt allerdings, dass die Bohrer in der Tischbohrmaschine besser aufgehoben sind. Beim Freihandbohren sind sie etwas zickig.

Bei Dieter gibt es übrigens im Moment Famag Forstnerbohrer, und zwar die hartmetallbestückten (Bormax3), im Angebot. Kosten zwar immer noch viel Geld, sind es aber wert! Es klingt fast unglaubwürdig, aber die gehen durch Hartholz wie nichts und werden dabei allenfalls handwarm! In letzter Zeit habe ich mit Forstnerbohrern relativ viel gearbeitet und einige mit Hartholz regelrecht verbrannt. Seit ich die Famags benutze, ist das kein Thema mehr. Auf lange Sicht rechnet sich der deutliche Mehraufwand der Anschaffung.

Viele Grüsse
Klaus




Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Mo 22. Jun 2009, 08:48
von Walter Heil

Hallo Jörg,

ich habe vor kurzem versucht, ein vorgebohrtes Loch (5mm)zu erweitern: erst mit einem Metallbohrer etwa einen cm tief vorgebohrt, damit der Holzbohrer (HSS-G, 6mm) eine Führung hat und dann versucht, weiter zu bohren. Der Bohrständer war nicht festgeschraubt... VOR SOLCHEN VERSUCHEN KANN ICH NUR DRINGENDST WARNEN!!

Ich musste den Bohrer aus der 50mm starken Eiche regelrecht herausschneiden.
Diese Bohrer sind auf dem Bohrständer oder sonst einer stationären Maschine absolut Spitze, aber auf der Handmaschine sehr agressiv.

Gruß, Walter



Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Mo 22. Jun 2009, 12:58
von Andreas Winkler

Hallo Jörg,

ich benutze zum freihändigen Bohren in Holz normale HSS-Bohrer, und zwar die günstige rollgewalzte Qualität. Die ist sehr gutmütig und robust (brechen auch bei leichten Verkanten nicht gleich ab). Damit bin ich sehr zufrieden.

Die HSSG-Bohrer kenne ich nur vom stationären Bohren von Dübellöchern. Freihändig habe ich noch nie damit gebohrt.

Gruß, Andreas




Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Mo 22. Jun 2009, 22:10
von Bernt Steinmetz
[In Antwort auf #124742]
Habe auch die HSS-G von Famag und kann es bestätigen. Von Hand seehr agressiv!
Fest eingespannt jedoch ein Traum! Löcher sind leicht im Minus...Metallbohrer geht saugend rein - ein Loch wie das andere.
btw.:
Hat die Schlangenbohrer jemand probiert? Meine sahen so aus wie sie kosteten - habe jetzt halt die langen HSS-G.
Beim Schlangenbohrer hatte es das Probestück Akazie verrissen...
Aber von Hand mit dem langen HSS-G könnte das auch lustig werden -urrg.
Tief in der Eiche (stationär) hats halt bissel gequietscht...aber einwandfreie Löcher.

Habe übrigens für den 6er und den 8er parallel zum HSS-G die Bohrer mit HM-Spitze. Müssen öfter geschneuzt werden, weil die Späne nicht so flutschen, - klappen aber von Hand.

Forstner habe ich den Bormax ohne HM und das haut hin.

Grüssle

Bernt



Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Di 23. Jun 2009, 20:54
von Uwe Döttling
[In Antwort auf #124740]
Hallo,
auch ich habe mir gerade ein paar der HSS-G Bohrer bei Dieter beschafft und bin nicht wirklich glücklich mit der Performance die sie in der Handbohrmaschine liefern.

Ehrlich gesagt habe ich sogar Angst davor sie so zu benutzen, da ich mir vorstellen kann damit leicht ein Werkstück zu versauen, z.b. wenn ich nur ein Sackloch für Regalträger o.ä. bohren will, und ohne eine mechanische Tiefenbegrenzung arbeite. Meine Erfahrung mit den Bohrern hat gezeigt, dass man das eigentlich nicht wirklich im Griff hat, oder man wirklich sehr viel Übung und Erfahrung damit benötigt. Mal eben so ein Loch von innen in eine Seitenwand eines fertigen Schrankes zu bohren würde ich nicht riskieren, es sei denn es soll ein Durchgangsloch werden ;-)

Weiss von Euch jemand wie sich der Hersteller dazu äußert, oder kann Dieter etwas dazu sagen?

Danke und viele Grüße
Uwe




Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Di 23. Jun 2009, 22:06
von Bernt Steinmetz
[In Antwort auf #124740]
Nachtrag:

habe gerade nochmal herumprobiert...
Also mit HM-Spitze ist eine Alternative. Spanabfluß ist bissel Drehzahlabhängig (man kann Vollgas bohren). Im Stirnholz gings gut.
Spanabfluß werde ich noch tunen durch Anschliff von Störkanten und polieren des Lotes (bei einer Schneide recht verlaufen).
Nur ob man die Dinger in 0,5 bekommt weiß ich nicht.

Die HSS-G mit langsamerer Drehzahl im Handbetrieb? - Bei mir brachte das etwas gefühlte Linderung.

Hat jemand mal die japanischen Bohrer probiert??

Grüssle

Bernt



Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Di 23. Jun 2009, 23:09
von garfilius

Eure Erfahrungen mit den aggressiven HSS-G-Bohrern beruhigen mich. Ich hatte schon an mir gezweifelt, wenn es mir mal wieder die Bohrmaschine ins Holz gezogen hatte mit dicken Ausrissen an der Unterseite.
Ich werde die Bohrer also ab jetzt nur noch im Bohrständer einsetzen und dann mit gebremstem Vorschub.
Wie der Hersteller das sieht, interessiert mich auch.

Gruß
Gero




Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Mi 24. Jun 2009, 09:11
von Philipp

Hat jemand mal die japanischen Bohrer probiert??


Hallo Bernd,

sofern Du die japanischen Schlangenbohrer meinst, dann melde ich mich dazu mal. Ich habe 3 und 5 mm, also eher für kleine Löcher. Diese Bohrer benutze ich nur in der handbetriebeen Bohrmaschine oder in der Bohrwinde (verwende in der Bohrwinde sehr gerne Schlangenbohrer, die ja teilweise erstaunlich billig sind).

Diese japanischen Bohrer bohren sehr sauber und in der Handkurbel nahezu geräuschlos. Ausrisse am Austritt gibt es dennoch, ich glaube, daß das unvermeidlich ist, solange man nicht mit einem Opferbrett oder mit z.B. den hier diskutierten Holzbohrern mit hoher Drehzahl und geringem Vorschub arbeitet.

Ich bohre daher mit den Japanern entweder mit Opferbrett oder solange, bis die Schraubenspitze durch das Holz tritt. Dann wechsle ich die Seite und bohre den letzten mm sauber aus. Würde sie immer wieder kaufen und werde mir noch einige davon zulegen.

Gruß, Philipp




Re: Erfahrungen mit Holzbohrern

Verfasst: Mi 24. Jun 2009, 09:31
von reinhold

Hallo Bernd,
ich verwende auch die japanischen Schlangenbohrer mit Durchmesser bis 19 mm also 3/4''. Ich bohre freihändig mit dem Akkuschrauber oder mit der Bohrwinde, also mit niedriger Drehzahl. Das Ergebnis ist sehr gut.

Ausrisse auf der Rückseite sind "natürlich". Das liegt an der Faserstruktur des Holzes und lässt sich nur durch ein fest untergelegtes (Schraubzwinge) Holzstück verhindern.

Ich halte diese Bohrer für gut. Sie laufen auch bei grösseren Durchmessern sehr gut.

Gruss
reinhold