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Hallo Leute,

hier sind Bilder und ein Kurzbeschreibung des neuen Kunz Putzhobel 4 plus.



Technische Daten

Länge 260mm,
Breite 62 mm
Schnittwinkel 45 grad
Eisenbreite 50 mm, 3,5 mm dick



Die Griffe sind aus Holz (ich glaube Kirsche) und nicht lakiert.

Nach der ersten Begutachtung, die durchaus positiv ausfiel, habe ich das Eisen ausgebaut und eine Microfase mit 27,5 grad abgezogen und wieder eingebaut.



Die Spiegelseite des Hobeleisens ist schön plan und fein geschliffen.



Das Eisen liegt auf dem Frosch auf einer Fläche von ca. 40 x 45mm auf und wird durch den Einsteller unterstützt.



Die Kratzer im vorderen Bereich des Eisens sind von mir vom Abziehen. :-(
Dank der Messingschraube am Klappenhalter kann der Druck auf das Hobeleisen ohne Werkzeug fein eingestellt werden.

Die Lateralverstellung des Hobeleisens wirkt seitengleich.

Die Maulverstellung funktioniert einfach aber effektiv, der Frosch läuft in einer breiten Nut.
Mit einem 5mm Sechskantschlüssel wird diese verstellt.
Die Mechanik ist nach dem Bedrockprinzip aufgebaut, nach Information des Herstellers so wie die ganz alten Kunz Hobel auch aufgebaut waren.

Das Maul konnte ich ohne Problem auf weniger als 0,3 mm einstellen.



Eigentlich wollte ich nur kurz testen aber es hobelte sich so schön.
Mir gefällt dieser Hobel wirklich gut.

Nach meiner Kenntnis gibt es ihn ab dem nächsten Monat beim Hausherrn.
Den Preis könnt ihr dann dort erfahren.

Für die Zukunft sind auch ein 4 1/2, 5, und 5 1/2 sowie ein Flachwinkelhobel geplant.

Auf der Eisenwarenmesse 2010 sollen diese dann vorgestellt werden.

Ich bin gespannt.

Gruß Jens

P.S. Die Freizeit ist zu knapp und ich zu arm für schlechtes Werkzeug :-)

Hallo Jens,

der sieht wirklich gut aus! Ich bin sehr überrascht. So wie es auf den Bildern aussieht, ist es ein Bedrock mit Norris-Einstellung. Auch das Eisen und die Klappe sehen gut aus. Interessant auch, dass der Hobel einen Lowknob hat, wie die ganz alten Stanleys. Ich bin der Meinung, dass das ergonomisch besser ist. Deine Bilder von den erzeugten Spänen sehen ebenfalls sehr gut aus. Jetzt bin ich wirklich auf den Preis gespannt, denn der Hobel spielt ganz offensichtlich in einer anderen Liga, als die seitherigen Kunz.

Viele Grüsse
Klaus

[In Antwort auf #124571]
Erstma´Grüße an alle Handhobelfans...!,
Wow!!! Von Kunz hätte ich so einen schönen Hobel nicht erwartet. Umso mehr freut es mich, daß sich wieder ein einheimischer Hersteller auf gute Hobelbautradition beruft und sich mit angelsächsischer Ingenieurskunst mißt.
Allerdings hätte ich schon einen entscheidenden Kritikpunkt (soweit man den hier äußern darf...): Warum ist der 4er nicht mit einem pitch von 47,5°
ausgestattet?
Alle Eisenhobel der 4er Reihe sind für mich Allrounder im Sinne, daß man sie als Schlicht-, (bed. Schrupp-) und Doppelhobel einsetzen kann, aber putzen kann ich erst mit einem echten Europäischen (50°)York pitch.
Der Schnittwinkel von 47,5° würde eine echte Alternative bieten, und den Hobel
auch zum Putzen befähigen. Ob man beim Bedrocksystem durch Tuning den gewünschten Winkel herstellen kann sei zu bezweifeln, umsomehr würde ich für die Herstellung eines zweiten Frosches mit 50er Winkel plädieren, wie ihn auch Lie-Nielsen haben. Damit würde ich Kunz bestimmt den Vorzug vor einem Stanley geben!
Wie ist Euere Meinung dazu?

Viele Grüße,
Andreas Ranogajec

Hallo Jens,

vielen Dank für diesen Beitrag. Es ist das erst Mal, dass ich ein Modell aus der Produktion sehe. Einen Prototypen hatte ich schon mal in der Hand, beim Entwickler. Der kann ja vielleicht auch mal mehr zur Mauleinstellung und zum Adjuster sagen. Wenn ich das damals richtig verstanden habe, ist das eben nicht nur Bedrock und Norris!

Klasse, das dieser Hobel Produktionsreife erlangt hat, ich finde ihn schön und unaufdringlich gleichzeitig. Hoffen wir, dass das der "missing link" wird.

Darf man fragen, wo Du den Hobel her hast? Fabrikverkauf?

Liebe Grüße
Pedder

[In Antwort auf #124571]
Hallo,

jetzt habe ich so lange auf die neuen Kunz Hobel gewartet. Irgendwie hatte ich mit einer ganzen Familie gerechnet. Nicht nur mit einem #4.

Wenn sich diese Informationen bewahrheiten ist in absehbarer Zeit kein #6 geplant. Das ist eigentlich der Hobel, der mir noch fehlt. Und wieder wird das nix mit Kunz.

Trotzdem: Schön geworden das neue Teil.

Viele Grüße,
Gerhard

Hallo Leute,

schön das euch der Hobel auch gefällt.
Klaus hat recht, der vordere Griff ist wirklich ein Lowknob den ich auch favorisiere weil der Druck besser auf das Werkstück übertragen wird.
Der war aber auch schon bei der Vorstellung des Prototyps 2008 dran.
Damals hatte ich nur keine Kamera dabei. 2010 werde ich die aber mitnehmen.

Den Schnittwinkel von 45 grad find ich nicht schlecht.
Meines Erachtens macht es den Hobel nur universeller.
Zum Putzen kann man ja auf der Spiegelseite eine kleine Fase einrichten (Backbevel).
Das habe ich auch schon ausprobiert. Geht super. Besonders für schwierigeres Holz.

Bei meinem Putzhobel (Anant) habe ich auch nur ca. 45 grad aber das Eisen mit einem Backbevel auf einen Schnittwinkel von ca. 52 grad geschliffen.

Das Prinzip der unterschiedlichen Winkel pro Eisen wird bei den Veritas Flachwinklern auch angewendet.

Die Idee mit dem austauchbaren Frosch ist auch nicht schlecht.

Warten wir ab was noch alles kommt.

Gruß Jens

[In Antwort auf #124573]
Das Grundpinzip des Kunz plus entspricht dem Bedock, also eine geneigte Fläche auf der ein keilförmiger Frosch verschoben wird.

Die Maulverstellung funktioniert aber anders, nämlich folgendermaßen: Der Frosch ist mit zwei Schrauben auf das Bett gespannt. Diese werden aber nicht "angeknallt", sondern nur so fest angezogen dass jederzeit mit Hilfe eines Inbusschlüssels (von hinten) das Maul verstellt werden kann. Der Frosch ist seitlich geführt und kann sich nicht schiefstellen.
Bei der Eisenverstellung ist das übliche Norris- Prinzip umgekehrt worden, so dass das Eisen sich in die Richtung bewegt in die man seitlich am Knopf drückt. Die Hebelverhältnisse sind m. E. viel günstiger als z.B. bei der Lateralverstellung der Veritas- Hobel. Ausserdem sind die Gewindesteigungen so, dass eine ungewöhnlich feinfühlige Einstellung entsteht. Jedenfalls war es mal so geplant. Ich habe die Mechanik dieses Hobels konstruiert, bin aber in dem Projekt nicht mehr drin und kann auch weiterführende Fragen nicht beantworten.

Friedrich

Friedrich, ich hatte an dem Tag sovil zu sehen, dass ich mir nicht alles genau gemerkt habe. Liebe Grüße Pedder

Ich habe die Mechanik dieses Hobels konstruiert, bin aber in dem Projekt nicht mehr drin und kann auch weiterführende Fragen nicht beantworten.

Ähm, das bedarf ja jetzt wohl irgendwie einer weiterführenden Erklärung, oder? Haben wir da was von Deiner Entwicklungsphase verpaßt? Klingt zwischen den Zeilen für mein Ohr ein bißchen kryptisch oder ungewohnt nüchtern...

Und wir wissen immer noch nicht, wann und zu welchem Preis und wo es die Neuen Kunze zu kaufen geben soll...

Viele Grüße

Philipp

[In Antwort auf #124597]
Hallo Jens,
das Prinzip mit den Flachwinklern ist, um es auf eine vereinfachte Formel zu
bringen: Freiwinkel + Keilwinkel x = gewünschter Schnittwinkel. Kein Thema!

Da ich aber stets die Faustregel beherzige: Schleife nie den Spiegel...und
mir das ehrlich gesagt viel zu umständlich ist (hierzu auch: das Doppeleisen-prinzip von Clifton!) ziehe ich die andere Variante vor, die im Grunde den Austausch des Frosches mit "frischem" Eisen impliziert.
Ich hab das mit dem Back bevel auch im Buch von Garret Hack gelesen und trotzdem noch nie ausprobiert! (Vieleicht ma´wenn ich mir den berühmten Naßschleifer aus Skandinavien hole...!?)
Glückwunsch, daß Du so mutig bist und Dir das zutraust!
Wäre toll, wenn Du uns auf dem Laufenden hälst bzgl. des Preises etc.

Cheers Andreas R.