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Hallo alle miteinander,
ich brauche einen Ratschlag. Habe einen alten Spiegel zum restaurieren. Die mit Wurzelfurnier furnierten Flächen sind mit Shellack poliert. Die werde ich aufpolieren. Die Massivholzteile sind nicht poliert, aber mit einem Shellacküberzug versehen (lassen sich mit Spiritus anlösen). Wie kann ich diese Oberflächen behandeln, um möglichst nahe am Original zu sein? Bin für jeden Hinwes dankbar.

Detlef

Hallo Detlef,

also wenn du möglichst nah am Original bleiben willst, würde ich an dr Oberfläche gar nichts machen, sondern diese nur reinigen (wahrscheinlich eignet sich Siedegrenzbenzin ohne die Oberfläche anzulösen)
In der heutigen modernen Restaurierung poliert man intakte Flächen nicht mehr auf, sondern reinigt sie nur

Gruß Robert

Danke für die Nachricht. Das Problem ist, das ich zwei Leisten erneuern muß. Auf dem Bild oben zu erkennen. Als Gebrauchsspuren würde ich sie nicht durchgehen lassen. Dann taucht wieder die Frage auf: Wie die Oberfläche behandeln?
Habe also immer noch mein Problem, wobei ich das mit der Nähe zum Original nicht zu eng sehe.

Detlef

[In Antwort auf #124531]
Hallo Detlef,

wenn du die Leisteen neu machen musst (erkenne auf dem Bild zwar nicht welche), dann kannst du auf einem Probestück einfach ausprobieren, wie die Oberfläche am ehesten so wird wie das Original. Wenn dein Problem ist die neuen Leisten anzupassen: einfach unterschiedliche Schellack-Sorten ausprobieren und aufpinseln, eventuell vorher ölen etc.... Du kannst das Holz aber auch vorher leicht beizen um den Farbton hinzubekommen.
Wenn du die Bereiche am Original reinigen willst, ist das Ganze komplizierter und ich kann dir kein Patentrezept geben. Vor allem ist deine Schlussfolgerung, dass es sich um Schellack handeln muss, weil die Oberfläche spiriturlöslich ist, nicht unbedingt richtig.

mfG Michael

hallo detlef,

ich denke, das unterfangen ist nicht ganz leicht. es sieht so aus, als wenn die seitenflächen mit birke furniert wurden, also nahe geflammte birke. die wurde vorher rötlich gebeizt und dann poliert, heißt, es wird nicht einfach, den originalen farbton zu treffen. wie schon von anderen geschrieben, die teile die noch einigermaßen intakt sind, nur den dreck entfernen, die oberfläche nicht mit spiritus oder sprit anlösen, eventuell mit einem sehr dünnflüssigen öl, hier petroleum, die flächen nochmal anfeuern. alle leistenteile, die neu gestaltet werden, farbe mit beize anpassen, GUT trocknen lassen, wenn wasserbeize, und dann mit einem pinsel dick schellack auftragen, 3-4 tage trocknen lassen, mit stahlwolle glattreiben und dann mit fleischmull (alte steppdecke o.ä.) schellackgetränkt, ein wenig säurefreies öl dazu, drüberfahren in mehreren zügen. am ende mit sauberem lappen, einen hauch alkohol drin, nochmal das öl rausziehen. dann besteht aber die gefahr, daß die neuen teile sich sehr deutlich von den nur gereinigten absetzen.

für die reinigung kannste mal unter www.hermann-sachse.de suchen, der hat extra reinigungsmilch für genau solche fälle. "hermesco-polierwasser" - der laden hat viele produkte für schellackpolierer und kennt sich aus.

viel glück
uli

Hallo,
habe nach langer Zeit den Spiegel fertiggestellt. In Abweichung von den Ratschlägen habe ich nach Studium von Sam Allen nach Reinigung der Oberfläche die Flächen mit Spitus abgerieben und mit Shellack überpoliert. Der Hinweis mit Birke war hilfreich. Habe Birke massiv zur Ausbesserung benutzt, gebeizt und mit eingefärbten Shellack gelackt, anschließend poliert.

Gruß Detlef

Glückwunsch Detlef,

die größte Tugend eines Restaurators scheint die Geduld zu sein!
Hat sich hier wirklich gelohnt.

Grüße
Andreas R.

Hallo Detlef,

ich finde das sehr gelungen, vielen Dank, dass Du das Ergebnis hier vorstellst!

Liebe Grüße
Pedder