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Hallo,
Hat jemand Erfahrung mit Holz dämpfen , um es auf ca. 6-8 m Radius zu bringen ?
die Längen werden ca 6 m lang ,Querschnitt 30-45 x 100 mm
angedacht wäre Eiche bzw Lärche
wie müsste die Dämpfungskiste konstruiert sein,Temperatur,Verweildauer?
wieviel zeit hat man , um es aus der Dämpfungskiste in die Form(Schablone mit Zwingen oder kolbenpresse) zu bringen ?
ich würde die Lamellen verleimfräsen >dämpfen> in Form bringen > danach verleimen
es sind Kuppelspanten 250 x 100 x ~6 m angedacht.
Danke für eure Tips im Voraus.
Gruß Marc

Hallo Marc,

Schwierig, schwierig...

obwohl die Dimensionen für den Holzschiffbau durchaus üblich sind. Ich selber habe so etwas noch nicht gemacht, aber schon einiges darüber gelesen und auch schon 2 mal dabei zugesehen.

Die Dampfkiste muß groß genug sein, daß deine Hölzer reinpassen, sie sollten nicht dierekt auf dem Boden der Dampfkiste aufliegen, sondern nagele dreieckige Leisten im Abstand von etwa 50cm auf den Boden, 2-3cm hoch, sodaß Dampf von allen Seiten an das Holz kommt. Bau' die Kiste aus dicken Sägebohlen (ruhig was billiges), etwa 3-4cm dick (isoliert gut!), einfach zusammenschrauben/nageln, aber das reicht noch nicht (Klebstoff ist sinnlos), sondern bau' Dir aus 2 Dachlatten und 2 Stück Gewindestangen mit Scheiben/Muttern eine Kastenzwinge und halte die Kiste mit 2 um 90° versetzten Zwingen jeden Meter zusammen.

Du brauchst 2 Dampfleitungen im Abstand von etwa 2 Metern und viel Dampf, denn für die Dämpfungsdauer sagt man so etwa 1 Stunde pro Zoll, in Deinem Fall also etwa 1,5 Stunden. Die Dampfkiste wird nie ganz dicht sein, aber das ist gut so, denn an dem austretenden Dampf erkennst Du, daß überall auch Dampf ankommt.

Das Holz muß, während es gebogen wird, 100°C haben!! Wichtig!!

Das bedeutet, daß Du beim Biegen fast überhaupt keine Zeit hast. Beim Einbiegen von Spanten (1,5x2cm) in geklinkerte Boote durfte das nicht länger als 20 Sekunden dauern, was eigentlich viel Zeit ist, aber es ist kochendheißes Holz und Du trägst dicke Handschuhe und die Spanten mußten sauber an den Planken anliegen und in 3 Dimensionen verformt werden...
Bei Deinen Abmessungen gebe ich Dir mal 1 1/2 Minuten, aber die Zeit läuft ab dem Moment, in dem Du die Dampfkiste öffnest und Du wirst 3 eingespielte, starke und schnelle Helfer brauchen.
Übt' das vorher ein paarmal trocken, und fangt mit ein paar kleineren Übungsteilen an.

Steck' das Holz nie öfter als 2 mal in die Dampfkiste, was bedeutet, daß Du pro Balken nur einen Versuch hast, da sie nie groß genug ist um einen teilweise verformten Balken aufzunehmen (das Holz wird sonst zu schwach)

Das zubiegende Holz sollte eine Holzfeuchte von 15-22% haben (vor dem Dämpfen).

Es gibt allerdings noch eine andere, neue Methode, die ich aber noch nicht gesehen, sondern nur davon gelesen habe.

Klebe/heftklammere Dir aus dicker Plastikfolie einen Schlauch in den das Holz mit 10cm Luft auf jeder Seite reinpasst und schließe auch hier 2 Dampfleitungen (mit Schraub/Klemmflansch?) an. Dann stecke das Holz da rein, mache die Enden zu und lege es auf Deine Biegevorrichtung (Vorsicht, der Dampf muß IMMER VON ALLEN SEITEN an das Holz gelangen können!!!) Jetzt machst Du Dampf auf und kochst Dein Holz für 1,5 Stunden. Das wird an allen Ecken und Enden dampfen und zischen, aber im Schlauch sollte ein leichter Überdruck sein der ihn aufbläst, sodaß auch überall Dampf hinkommt.
Nach 90 Minuten kannst Du mit Schraubzwingen das Holz an die Biegeschablone herranzwingen während der Dampf noch läuft. Wenn alles an der Form fest ist, kannst Du Dampf abdrehen, die Plastikfolie sehr großzügig zerschneiden und das Teil langsam abkühlen lassen.

Du mußt mit etwa 0,5 - 1% Rückfederung rechnen.

Lass' den Balken mindestens 2 Tage aufgespannt trocknen und auskühlen.

Viel Erfolg!!

Cheerio,

Carsten

Hallo Marc,

ich sehe dieses Biegeproblem etwas einfacher als Carsten, denn ein 6 m langes Brett, welches zu einem Bogen mit Radius 6 m gebogen werden soll, hat dann eine maximale Durchbiegung von ca. 80 cm, bei 8 m Radius noch weniger. Je nach Holzdicke hast du schon eine deutliche Durchbiegung, wenn du das Brett in der Mitte hochhebst. Wenn du dünnere Bretter nimmst, brauchst du sie vielleicht gar nicht dämpfen. Ansonsten habe ich erfolgreich Biegearbeiten in einer Sauna durchgeführt. Wichtiger als das Wasser ist die Hitze. Solltest du eine genügend große Sauna finden, würde ich die Bretter einfach auf 2 Böcke hineinlegen, heizen und warten, bis sie durchhängen. Dann ein Gewicht draufstellen und sie können wieder abkühlen. Dann kannst du sie bequem verleimen.
An eine Vorrichtung aus Dachrinnen habe ich auch gedacht, aber die Schwierigkeit wäre, sie auf 6 m Länge zu beheizen. Dazu bräuchte man mehrere Brenner.

Viele Grüße von
Edi

Hallo

Als Bogenbauer biege ich sehr viel Holz und möchte von Dampf abraten.
Versuche lieber mit trockener Hitze (Heißluftföhn oder dergleichen) zu biegen.
Bei der genannten Abmessung würde man mit Dampf nie den gesamten Querschnitt erreichen. Die zu biegenden Bereiche gut einfetten (mit Vaseline oder Margarine) und schön großflächig erwärmen. Bei einer Temperatur von 125C° wird das Holz plastisch und lässt sich weich biegen. Schön langsam und gleichmäßig biegen.
Wenn die Temperatur passt biegt sich das Holz butterweich, wenn nicht weiter wärmen. Es dauert sicher 30 min. bis das Holz durchwärmt ist. Also Geduld.

Bernhard

Hi,
erstmal mal vielen dank für die Info .
na, dann werd ich mal im kleinen Maßstab üben

@Justus: 100x45 ist bloß eine Lammelle ! ; der fertige "Rundbalken" wäre 100 x250 mm im Querschnitt --dann bräuchte ich ja ein Turbo-Leimangabegerät..augenzwinkernd.. bei 5-10 mm dicken Lamellen

Gruß Marc

Hallo Bernhard,

wenn du das Holz einfettest, wie verleimst du dann?

Viele Grüße von
Edi

Nach dem Biegen mit Aceton abwischen.

lg
Bernhard