Anfrage: Japanische Hobel
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Anfrage: Japanische Hobel
Es reizt mich, einmal einen japanischen Hobel auszuprobieren, da ich mit so einem noch nie gearbeitet habe. Daher meine Frage an die, die sich auskennen: Welche Hobelart und welche Größe kann man mir für den Einstieg empfehlen? Schlichthobel, Putzhobel? Eher kleiner oder größer?
Ich sollte anmerken, dass ich kein Anfänger bin. Ich beherrsche den Umgang mit allen Arten europäischer Hobel gut. Ich kann auch Hobeleisen schärfen und abziehen.
Beste Grüße an alle!
Josef
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Nachtrag
Ich bitte um Entschuldigung! Ich habe leider den folgenden Beitrag und die Antworten darauf übersehen:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/10339
Aber trotzdem: Sollte es noch andere Erkenntnisse geben, so bin ich für Hinweise dankbar.
Josef
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Re: Nachtrag
Hallo Josef,
Ich wollte auch so ein Eisen mit Holzscheit kaufen, dann hatte Dieter aber das Modell mit Weißeiche nicht auf Lager. Will sagen, das hätte mich auch interessiert. Mich schreckt ein wenig die Bettung des Eisens ab. In Hartholz mit 40° arbeiten ist nicht realistisch. Ich würde mich jedoch gerne eines besseren belehren lassen.
Ich wäre somit gespannt auf einen Vergleich zwischen einem qualitativ hochwertigen Japaner und einem ebenso guten Metallhobel von Veritas, LN oder Clifton.
Gruß ;-)
Marc
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Würde mich auch sehr interessieren!
Ich habe noch nie mit einem japanischen Hobe gearbeitet und kann mir auch nicht vorstellen, ihn für allgemeine Anwendungen einem guten Eisenhobel vorzuziehen. Aber der alte zitierte Beitrag von M. Koersgen mit seiner Schilderung, er habe mit einem Japanhobel eine unvergleichlich feine Oberfläche erzielt (und das berichtet ja nicht nur er) macht doch neugierig.
Nun glaube ich schon, dass ein Japanhobel das kann. Aber sollte er es wirklich besser können als ein gut geschärfter, fein eingestellter moderner Flachwinkler mit dickem Eisen? Schon Gleichstand wäre für mich ein kleines Wunder.
Wir brauchen einen Vergleichstest. (möglichst vor der Hobelmeisterschaft im nächsten Herbst, aber spätestes dort werden wir ja sehen)
Friedrich
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Re: Anfrage: Japanische Hobel
[In Antwort auf #123005]
Hallo Josef,
ich habe einen Kanna mit Weisseichenkorpus. Der in deinem Nachtrag angesprochene Link hat mich etwas überrascht, da das Verziehen des Hobelkörpers offensichtlich des öfteren vorkommt. Meiner ist 11 Jahre alt und -wegen des o. a. Links- habe ich ihn sogleich vorgeholt und kritisch untersucht. Er hat sich noch kein bisschen verzogen, der Hobelkörper hat die Form wie am ersten Tag.
Bei Weichholz funktioniert er sehr überzeugend. Man erhält sehr schöne, seidig glänzende Oberflächen. Das Hobelmaul ist bauartbedingt nicht veränderbar und ist bei meinem bei feinster Spanstärke etwa 0,8 mm breit. Das mag einer der Gründe sein, weswegen der Hobel bei Hartholz nur dann anstandslos funktioniert, wenn man mit der Faser hobelt. Andernfalls gibt es unvermeidliche Ausrisse unterschiedlicher Grösse.
Seit ich einen Flachwinkelhobel habe, ist der Kanna etwas im Abseits. Der Veritas ist ihm in fast allen Situationen mehr oder weniger überlegen. Ausnehmen möchte ich die Oberflächenqualität bei unproblematischem Weichholz. Die macht der Kanna unschlagbar gut, für mein Empfinden sogar noch eine Spur besser, als der Veritas.
Viele Grüsse
Klaus
Hallo Josef,
ich habe einen Kanna mit Weisseichenkorpus. Der in deinem Nachtrag angesprochene Link hat mich etwas überrascht, da das Verziehen des Hobelkörpers offensichtlich des öfteren vorkommt. Meiner ist 11 Jahre alt und -wegen des o. a. Links- habe ich ihn sogleich vorgeholt und kritisch untersucht. Er hat sich noch kein bisschen verzogen, der Hobelkörper hat die Form wie am ersten Tag.
Bei Weichholz funktioniert er sehr überzeugend. Man erhält sehr schöne, seidig glänzende Oberflächen. Das Hobelmaul ist bauartbedingt nicht veränderbar und ist bei meinem bei feinster Spanstärke etwa 0,8 mm breit. Das mag einer der Gründe sein, weswegen der Hobel bei Hartholz nur dann anstandslos funktioniert, wenn man mit der Faser hobelt. Andernfalls gibt es unvermeidliche Ausrisse unterschiedlicher Grösse.
Seit ich einen Flachwinkelhobel habe, ist der Kanna etwas im Abseits. Der Veritas ist ihm in fast allen Situationen mehr oder weniger überlegen. Ausnehmen möchte ich die Oberflächenqualität bei unproblematischem Weichholz. Die macht der Kanna unschlagbar gut, für mein Empfinden sogar noch eine Spur besser, als der Veritas.
Viele Grüsse
Klaus
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Bettungswinkel jap. Hobel
[In Antwort auf #123008]
Hallo Marc,
auch die japanischen Hobel werden für den Einsatz für Hartholz mit steileren Bettungen ausgerüstet. Nur scheint mir, dass diese Hobel hierzulande nicht vertrieben werden, weil sie eben nicht so gebräuchlich sind. Der "klassische" japanische Hobel ist offenbar Hölzer gedacht, die sich perfekt mit niedrigen Bettungswinkeln hobeln lassen.
Schau Dir mal diese Liste an: http://www.woodcentral.com/cgi-bin/handtools.pl?frames;read=130801
Das ist die beste Aufstellung für die empfohlenen Bettungswinkel bei jap. Hobeln, die ich bislang gesehen habe. In den USA gibt es Importeure, die auch höhere Bettungswinkel führen, bei uns habe ich das noch nicht gesehen.
Gruß aus Hamburg,
Alex
Hallo Marc,
auch die japanischen Hobel werden für den Einsatz für Hartholz mit steileren Bettungen ausgerüstet. Nur scheint mir, dass diese Hobel hierzulande nicht vertrieben werden, weil sie eben nicht so gebräuchlich sind. Der "klassische" japanische Hobel ist offenbar Hölzer gedacht, die sich perfekt mit niedrigen Bettungswinkeln hobeln lassen.
Schau Dir mal diese Liste an: http://www.woodcentral.com/cgi-bin/handtools.pl?frames;read=130801
Das ist die beste Aufstellung für die empfohlenen Bettungswinkel bei jap. Hobeln, die ich bislang gesehen habe. In den USA gibt es Importeure, die auch höhere Bettungswinkel führen, bei uns habe ich das noch nicht gesehen.
Gruß aus Hamburg,
Alex
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Re: Bettungswinkel jap. Hobel
Alexander,
Vielen Dank für den Link. Den Beitrag hatte ich nicht bis zum Schluss verfolgt. Auf diese Geschichte der Winkel, die spezifisch für einzelne Holzarten eingestellt werden, bin ich letztens auch gestoßen - allerdings beim Hobeln von Kirsche, nicht beim Lesen. Es ist ein sehr interessantes Thema.
Von einem Amerikaner weiß ich ebenfalls, dass auch dort drüben nur wenige Verkäufer Dais mit einem anderen Winkel als 40° anbieten und dann oft nur einen, nämlich einen 45er. Hier kenne ich nur eine Ausnahme zu 40°.
Den westlichen Anforderungen ein Stück näher, wäre es auf jeden Fall, verschiedene Bettungswinkel anzubieten.
Und Friedrich, ja, das mit den Japanern müssen wir vor der Hobelmeisterschaft abklären. Und damit der Holzscheit sich nicht unerwartet verzieht, sollten wir früh anfangen.
Gruß ;-)
Marc
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Danke für alle Hinweise
[In Antwort auf #123005]
Vielen Dank an alle!
Wenn ich das alles so lese, dann werde ich wohl lieber auf einen Kanna verzichten - und das vor allem, da ich ja mit meinen europäisch/amerikanischen Hobeln sehr zufrieden bin.
Allen ein frohes Weihnachtsfest!
Josef
Vielen Dank an alle!
Wenn ich das alles so lese, dann werde ich wohl lieber auf einen Kanna verzichten - und das vor allem, da ich ja mit meinen europäisch/amerikanischen Hobeln sehr zufrieden bin.
Allen ein frohes Weihnachtsfest!
Josef
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Re: Bettungswinkel jap. Hobel
Hallo Marc,
ich war mir eigentlich recht sicher, bei einem amerikanischen Händler auch Hobel mit 48° gesehen zu haben - aber das war wohl ein Irrtum. Ich habe gerade noch einmal gesucht, aber auch nur 45°-Hobel (oder weniger) gefunden.
Der effektive Schnittwinkel eines japanischen Hobels ist ja noch ein wenig höher als der Bettungswinkel, da die Eisen eine recht ausgeprägte Keilform haben (mit dem dickeren Ende oben - im Gegensatz zu "westlichen" keilförmigen Eisen). Das macht sicher 1° oder mehr aus - ohne das jetzt nachgerechnet zu haben :-)
Gruß -Alex
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Re: Bettungswinkel jap. Hobel
Hallo Alexander,
Es wird wohl den einen oder anderen Händler geben, der verschiedene Dais einführt. Wie sonst käme Pam N. dazu, ihre Daten zusammenzutragen? Vielleicht hat sie ja auch... Man müsste sie fragen.
Bei dem C&W macht die Keilform ein bis eineinhalb Grad aus, wie du sagst, verringert sie den Schnittwinkel von 50° auf etwa 48,5°.
Gruß ;-)
Marc