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In Antwort auf #122684]
Hallo Friedrich,
Dein Vorwurf der Geldschneiderei passt einfach nicht zu einer Firma, die gerade eine preiswerte Säge auf den Markt gebracht hat, die Funktion und Ergonomie über die Optik stellt.
Zunächst einmal es sind zwei Hobel die vorgestellt werden.
Der
DX60 ist preislich ein ziemlich normaler Hobel - 179$ bei Lee Valley. Gegenüber dem LABP von Veritas ist er nicht unglaublich viel teurer (34$). Dafür wurden die Fertigungsvorgaben was Planheit der Sohle angeht noch einmal erhöht.
Galt denn "Funktion über alles" bislang bei Veritas? Eher nicht. Denn zur Funktion gehört auch die Ergonomie. Da hätte Veritas besser schon früher auf das Stöhnen der Anwender über die Griffe geachtet. Du müsstest mal meinen Jackplane mit dem neuen Griff von Klaus probieren. Das ist wirklich ein Verbesserung.
Offenbar hat man sich jetzt entschieden, die Wünsche der Anwender ernst zu nehmen. Ob Knubbel in der Säge oder abgerundetes Formen am neuen Hobel. Nicht zufällig sieht der Hobel runder aus. Sowohl Derek Cohen als auch Alice Frampton loben das Gefühl in der Hand. Außerdem flutscht der Norrsiadjuster nicht immer durch die Gegend, wenn man das Blatt aus dem Hobel nimmt.
Ich bin ehrlich gesagt froh, dass Veritas sich nicht auf dem Erreichten ausruht, sondern weiterhin Neuentwicklung betreibt. Sonst könnten sie ja gleich einfach die alten Stanley-Modelle kopieren wie die Konkurrenz. Oder darauf warten, selbst kopiert zu werden.
Und ich glaube erst recht nicht, dass sich der Hobel nur an Holzwerker wendet, die schon alles haben. Wer noch keinen Blockhobel hat, hat jetzt mehr Auswahl. Er steht von der Größe her zwischen dem LABP und dem Apronplane. So ist das halt, wenn das Angebot erweitert wird. Ich bin dank Bernhards Hilfe nicht auf der Suche nach einem Blockhobel. Aber wenn, käme der DX60 in Betracht.
Und der
NX60?
Da wird mit einem neuen aufwändigen Material gespielt und ordentlich poliert. Das ist dann so glatt geworden, dass man wieder Griffrillen zufügen musste. Das hat dann seinen Preis, 299$. Offenbar sieht Veritas einen Bedarf für High End Produkte. Der einzige wirkliche Vorteil dürfte sein, dass der NX60 nahezu rostfrei ist. Aber wer will schon unter Wasser hobeln? ;o) Und als wirksame Konkurrenz zu den Produkten von Holtey oder Bridge City Tools sehe ich den Hobel auch nicht. Mal sehen, ob die anderen Premium Hobel kommen. Sie würden mich nicht stören, mir aber auch nicht fehlen.
Was mich ein bisschen wundert: Warum gibt es die Hobel, wenigstens den DX60 nicht schon heute in Deutschland, aber in England und Australien? Es sind, wenn ich richtig zähle, drei deutsche Anbieter für Veritas unterwegs und keiner von den hat den Hobel im Programm.
Liebe Grüße
Pedder