hallo Elke,
Kugeldrechseln ist nicht ganz einfach - im Handwerk gehört das masshaltige Drechseln einer Kugel zu den traditionellen Arbeitsproben bei der Gesellenprüfung.
Eine Schruppröhre ist wahrscheinlich auch nicht das ideale Werkzeug.
Ich habe früher sehr viele Kugeln freihändig gedrechselt und dazu immer eine 12er Röhre (englische Form - sog. Spindelformröhre) genommen.
Was Du erlebt hast, nennt man einen "Nürnberger" und das geschieht dadurch, dass das Werkzeug falsch "präsentiert" wird, also falsch gehalten wird. Passiert jedem mal.
Was genau falsch war, kann ich per Ferndiagnose natürlich nicht sagen, aber in den meisten Fällen liegt es daran, dass die Fase nicht am Holz anliegt.
Spann mal eine Kugel ein und lege bei stillstehender Maschine die Fase des Werkzeugs so an, als würdest Du drechseln. Dann bewege die Schneide entlang der Oberfläche und achte darauf, dass die Fase immer anliegt. Du wirst bemerken, dass ab einem bestimmten Punkt der Auflagepunkt der Röhre verändert werden muss, weil sonst der Schnitt nicht mehr funktioniert oder die Fase abhebt. An dieser Stelle passiert der Nürnberger!
Also schon vorher das Werkzeug abheben, versetzen und dann wieder anfangen zu drechseln. Mit genügend Übung wird es eine einzige fliessende Bewegung, bei der ein Zuschauer nicht mal sieht, dass das Werkzeug umgesetzt wurde.
weiterhin viel Spass und Erfolg beim Drechseln
reinhold
p.s. es gibt da noch ein sehr gutes Drechslerforum :
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