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verbesserte (?) Spannsäge
Verfasst: Do 14. Aug 2008, 20:01
von Friedrich Kollenrott
jetzt in den Sommerferien habe ich endlich mal ein kleines Projekt umgesetzt, das seit langer Zeit an meiner Pinnwand gewartet hat: Eine (meiner Meinung nach für den gedachten Zweck wirklich bessere) selbstgebaute Spannsäge.
Spannsägen werden von vielen Holzwerkern unterschätzt. Man kann mit ihnen unglaublich gut und genau sägen (ein ordentlich geschärftes Blatt vorausgesetzt). Für das Sägen von Zapfen und nicht allzu feinen Zinken ist eine Spannsäge hervorragend geeignet. Ich habe mir dazu ein Blatt mit 5 mm Teilung auf 2,5 mm umgefeilt. Ein Genuss (das Sägen, das Feilen weniger).
Was mich aber (bei allen Qualitäten) an den üblichen Spannsägen (meine sind alt und von Ulmia) stört: Die wenig ergonmomische Griffstellung und eine gewisse Labberigkeit.
Also habe ich eine Spannsäge gebaut, das ist wahrlich kein Hexenwerk.
Ziel (wie oben beschrieben): Steiferes Gestell und höhere Spannung (bei etwa gleicher Masse), abgewinkelter Griff (15°).
Ich habe von alten Ulmia- Sägen das Blatt (600mm), die Angeln, die Hörnchen und die Lamello-förmigen Stahlblättchen in den Gelenken verwendet. Die Angeln sind jetzt in den Hörnchen mit einer Schraube befestigt (der unsägliche Wackelnagel sollte weg).
Die Arme sind aus Rotbuche und durch entsprechende Formgebung (Doppel- T- Profil) viel steifer als die Originale. Der Steg ist aus Fichte.
Gespannt wird mit einer Spannschnur (leichter als der übliche Spanndraht). Den Abstand Steg- Spannschnur habe ich etwas verkleinert, so ist die Säge weniger kopflastig. Spannschnur ist eine mehrfach herumgelegte Kevlar- Drachenschnur (sehr dehnsteif, da geht das Spannen und Entspannen schneller).
Sägeversuche: Sehr gut, Ziel anscheinend erreicht. Mal sehen, wie ich die Säge nach längerem Gebrauch finde.
Friedrich

Re: verbesserte (?) Spannsäge
Verfasst: Do 14. Aug 2008, 20:11
von Andreas Winkler
Hallo Friedrich,
sehr interessant, vielen Dank für Erfahrungsbericht !
Besonders der abgewinkelte Griff beeindruckt mich.
Kann man durch den verringerten Abstand von Steg und Schnur = normalerweise weniger Hebelwirkung der Schnurspannung auf das Sägeblatt genügend Spannung erzeugen ?
Viele Grüße, Andreas
Re: verbesserte (?) Spannsäge
Verfasst: Do 14. Aug 2008, 22:46
von Marc Waldbillig
Hallo Friedrich,
Der nach vorne geneigte Griffholm tut dem Handgelenk allein schon beim Anschauen gut.
Das Bild erweckt den Eindruck, dass du die höhere Steifigkeit nicht alleine durch das T-Profil erreicht hast, sondern auch durch breitere Holme und die Säge scheint auch nicht so hoch gebaut - jetzt einmal abgesehen davon, dass du die Partie Steg zur Schnur verkürzt hast. Na ja, ein Foto kann täuschen.
Bleibt nur noch die Frage, wie du die T-Profile hergestellt hast :-)
Gruß ;-)
Marc
p.s. Werde ich die sehen?
Re: verbesserte (?) Spannsäge
Verfasst: Do 14. Aug 2008, 23:32
von Wolf. Melloh
Hallo Andreas,
ja die Spannung reicht völlig aus.
Vor 40Jahren waren Spanndrähte noch selten. Vorteil einer Schnur leicht zu ersetzen und leichter zu entspannen.
Nachteil der Spanndrähte, teuer und die jetzigen Lieferungen von Spanndrähten taugen nur noch sehr wenig,
wir tauschen jedes Jahr von 40Sägen, die im Gebrauch sind, mindestens bei 8Sägen die Spanndrähte aus, weil diese gerissen sind...
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh
Re: verbesserte (?) Spannsäge
Verfasst: Fr 15. Aug 2008, 09:42
von Sue
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In Antwort auf #121584]
Wow - also die gefällt mir aber auch. Da kribbelt es ja förmlich in den Fingern auch mal eine zu bauen.
was meinst Du mit "umgefeilt auf 2,5mm" ? hast Du das ganze Blatt platt gemacht und dann neue Zähne darauf gefeilt?
Gruß
Sue
Schön dass sie Euch gefällt.
Verfasst: Fr 15. Aug 2008, 10:19
von Friedrich Kollenrott
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In Antwort auf #121584]
@ Andreas: Ja,der Hebel ist kürzer und damit werden Schnur (und Steg!) höher belastet. Die Kraft aufzubringen ist kein Problem, die Kevlar- Schnur baut brachiale Zugkräfte auf und wäre sicher in der Lage, das Gestell zu zerbrechen. Jedenfalls lässt sich das Blatt sehr stark spannen.
@ Wolf: Bei mir halten die Spanndrähte. Wenn die Hersteller heute schon keinen brauchbaren Spanndraht mehr liefern können (der müsste technisch betrachtet über die Belastung lachen!)- wo sind wir da hingekommen, es ist traurig.
@ Marc: Der Abstand Blatt- Steg ist gleich geblieben, nur oben ist die Säge gekürzt. Du hast aber recht: Die Arme und der Steg sind ein bißchen aufgedickt, der Griff als Teil des Armes auch. Wie ich das Doppel - T- Profil angefertigt habe? Mit der Oberfräse natürlich :-)) Nein, war ein Scherz. Mit Hohleisen und Ziehklinge, geht ruck-zuck. Ob Du die Säge zu sehen bekommst? Sicher. Ich hab auch noch eine zweite Tuningmaßnahme, die noch zu sehen ist und zu der ich gern Deine Meinung hätte.
@ Sue: Ja, so ungefähr. Zahne auf halbe Höhe runtergefeilt und dann jeweils eine neue Zahnlücke dazwischengesetzt. Geht viel schneller als Du denkst.
Friedrich
Re: verbesserte (?) Spannsäge
Verfasst: Fr 15. Aug 2008, 15:16
von Heid Kurt Günter
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In Antwort auf #121584]
Hallo Friedrich
Meine Spannsägen (Teile selbst gefertigt) habe ich auch mit Seilspannung, Hanfseil ca 5mm dick gedrillt. Funktioniert wunderbar. Nur nach jeder Arbeit das Sägeblatt entspannen. Bei längeren Schnitten säge ich gerne mit Spannsägen.
Deine sagt mir auch zu, wenn Du sie mal loswerden willst.
Gruß Kurt
die seh ich mir bald mal an!
Verfasst: Fr 22. Aug 2008, 12:26
von Pedder
Hallo Friedrich,
das hast Du wohl alles ausgemerzt, was an eine Spamssäge stören kann. Toll!
Liebe Gruesse
Pedder
Vorsicht! Besser kein Kevlar!
Verfasst: Di 26. Aug 2008, 18:15
von Friedrich Kollenrott
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In Antwort auf #121584]
Ich hatte über die Eigenbau- Spannsäge berichtet. Spannschnur war eine mehrfache Kevlar- Drachenschnur. Das hat Probleme gegeben: Die Schnur ist so hart, dass sie (wie ein dünnes hochfestes Stahlseil) das Holz zerdrückt, fast durchschneidet, wenn man kräftig spannt, was andererseits sehr leicht geht. Also: besser eine dickere und weichere Schnur, wenn das Gestell aus Holz ist.
Friedrich
Re: Vorsicht! Besser kein Kevlar!
Verfasst: Di 26. Aug 2008, 21:10
von Heid Kurt Günter
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In Antwort auf #121679]
Siehste mit meinem Seil habe ich das Problem nicht
Gru0
Kurt