Wie verbinde ich gebrochenes Gusseisen?

[Pedder]

Hallo Holzwerker,

einige Metaller sind ja unter Euch. Mir ist ein Schabhobel runtergefallen und einer der Griffe ist in Höhe des Loches gebrochen. Wie füge ich es zusammen? Schweißen kann ich nicht. Könnte ich es kleben? Und wenn, mit welchem Kleber?

Liebe Grüße Pedder

[Guido]

Hallo Pedder

Das geht eigentlich ganz gut mit Epoxidharzkleber.
Uhu plus endfest ist hier mein Favorit.
Aber nicht erst groß die Enden betatschen oder angrabbeln, sondern allenfalls einmal mit Aceton entfetten. Da die Bruchstücke sehr gut ineinander passen, ist es problemlos und du solltest die Verklebung gut im Backofen aushärten lassen.
Normalerweise ist in der Verpackung eine kleine Tabelle mit den Temperaturen und Festigkeiten. Also so heiß wie nach Tabelle möglich (geht auch am schnellsten) aber darauf achten, dass das Harz bei den Temperaturen erst einmal sehr dünnflüssig wird. So aufstellen, dass nichts verrutscht, oder mit einer kleinen Stahlklammer fixieren.
Und am besten abwarten, bis die Frau aus dem Haus ist.

Gruß
Guido

[Uwe Linke]

Pedder,

wenn Du kleben willst, dann wirf mal einen Blick auf J-B Weld. Ich selbst habe das Zeug noch nicht benutzt, habe aber von einem Bekannten, der es benutzt, nur das Beste gehört. Vielleicht hat ja irgendjemand hier Erfahrungen damit?

Feed the 'Rat

Uwe

[Pedder]

Hallo Guido,

Danke für Deine Antwort, das zeug werde ich mir besorgen. Mit Aceton entfetten? Einfach einmal rein tauchen?

Liebe Grüße
Pedder

[Urs]

Hallo Pedder und Uwe

J-B Weld hätte ich Dir auch empfohlen. Ich habe den Kleber kürzlich verwendet, um einen Griff zu fertigen (ich hatte keine Zeit zu meinem Kollegen zu gehen, bei dem ich schweissen kann). Die Verbindung hat der Belastung standgehalten. Es war allerdings Bandstahl und nicht Guss. Ich hatte aber den Eindruck, dieser Kleber sei betr. Adhäsion besser als (der bei uns in CH übliche Epoxi) Araldit. Von letzterem kenne ich allerdings nur die Standard und Rapid-Versionen, nicht aber Araldit Metall.

Viel Glück bei Deiner Reparatur.

Gruss

Urs

[Guido]

Hallo Pedder

Entfetten würde ich nur, wenn der Griff vorher vielleicht schon etwas fettig oder ölig war. Oder er beim Fall auf den Boden irgendwo gelandet ist, dass die Enden nicht mehr sauber sind. Normalerweise sollten die beiden Hälften, wenn sie nicht berührt wurden, optimal sauber sein.
Falls nicht, reicht ein Schwenken in einer kleinen Menge Aceton - kann man ganz gut in einem Marmeladenglasdeckel machen.
Ansonsten gelten, wie immer beim Kleben, die drei goldenen Regeln, die auf jeder Verpackung zu finden sind: Trocken, sauber und fettfrei.

Ich habe einmal den Alu-Guss Fuss eines Auto Aussenspiegels so geklebt - der hat, trotz Kopfsteinpflaster ewig gehalten.

Gruß
Guido

[Friedrich Kollenrott]

[In Antwort auf #120843]
Pedder,

lass es. Er möge in Frieden ruhen. Guss schweissen ist sehr schwierig. Hartlöten wäre möglicherweise machbar, wenn man jemanden an der Hand hat, ders kann (ich könnte das Zeug weder schweissen noch löten). Kleben kann man, ja, kann jeder Dödel. Aber es wird nicht halten. Wenn man einen so dünnen, flachen Griff zusammenklebt- die Fläche ist einfach zu klein, das fällt beim nächten Anstossen oder gar Herunterfallen wieder auseinander. Ich bin ein ganz großer Freund des Klebens, wirklich, aber das würd ich lassen...

Nimm ein Glas, nimm einen Schluck, schau ihn noch einmal an und dann mit einer ganz lockeren Handbewegung in die Tonne (nicht ohne vorher alles Brauchbare abgebaut zu haben).

Nebenbei, unsere Altvorderen hätten sowas möglicherweise mit einer aufgenieteten Lasche geflickt. Aber dazu will ich Dir nicht raten.

Kopf hoch. Der Schmerz wird nachlassen.

Friedrich

[Ottmar]

[In Antwort auf #120843]
Hallo Pedder & Forumsfreunde,

Mit high tech laesst sich z. B. an einem Kunz # 80, das Griffstueck befestigen, so dass es weiter benutzt werden kann. Mit zwei oder mehreren Kohlefaserduebeln und Kohlefasergewebe und Epoxidharz, kann ich mir eine haltbare Manschette vorstellen, welche der Benutzung standhaelt und nicht im Wege ist. Ich moechte dich jedoch nicht zu meinem Methoden bewegen, wie es mir mal passiert ist, dass ich fuer den Aufwand einer Reparatur an einem Stanley 60 1/2 fuenf neue Anant oder den vergleichbaren Veritashobel beim Hausherrn haette kaufen koennen. Vom Wert ausgehend, was ein # 80 Kunz beim Hausherrn kostet, lohnt sich der Aufwand nicht, beim vergleichbaren Veritas wuerde ich die Reparatur ausfuehren, das Material kostet mir nicht viel, da ich reichlich Abfaelle von einem Formenbauer fuer umsonst bekomme.

Sollte es sich nicht um einen Veritas handeln, dann ist die von Friedrich vorgeschlagene Methode die preiswerteste und schnellste.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

[Marc Waldbillig]

[In Antwort auf #120843]
Pedder,

Das Loch ist doch ziemlich weit außen, damit die Bruchstelle ebenfalls. Dein Verlust an Material und Griff wird also nicht so riesig sein. Wie wäre es denn, wenn du die Stelle sauber abfeilst und das Teil nur noch für Arbeiten in beengten Verhältnissen nimmst?

Gruß ;-)

Marc

[Pedder]

[In Antwort auf #120843]
Hallo noch mal,

das sind ja doch sehr unterschiedliche Einschätzungen. Vielleicht noch ein Bild vom Grauen? Ich war gerade dabei, die Griffe von Rost und Farbresten zu befreien, als es passierte. Das habe ich dann abge"brochen" ;o)

Marc, Deine Vorschlag fühlt sich in der Umsetzung nicht gut an, ich müsste den andren Griff auch noch Kürzen. :o(



Liebe Grüße
Pedder