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Hallo zusammen [Hoi Zäme],

ich baue gerade ein Kreuz aus Edelkastanienholz. Dieses Kreuz wird im Aussenbereich stehen. Habt ihr Tipps für eine witterungsbeständige Behandlung?

Ich würde gerne das Kreuz mit Öl (Tungöl) behandeln, ich vermute aber diese sei nicht die beste Option...

Danke!

Gruesse aus Zuerich
--luca

guude,

kastanie ist per se kein witterungsbeständiges holz, da hilft auch chemie und konstrukiver holzschutz nur vorrübergehend. eine gewisse chance gäbe es noch mittels kesseldruckimprägnierung a'la buchebahnschwellen.

gut holz, justus.

Hallo luca, hallo justus,

also Edelkastanie ist ein sehr witterungsbeständiges Holz. siehe hier
http://home.vr-web.de/naturpur/
Roßkastanie taugt im Freien nichts. Habe schon viel Edelkastanie im Freien verbaut und geölt. Mit Tungöl habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, es siedeln sich grau-schwarze Pilzsporen auf dem Holz an. Die besten Ergebnisse in Bezug auf Vergrauungsschutz habe ich mit Textrol (Owatrol) gemacht.

Gruß, Peter

Halo Peter,

Du schreibst: "Mit Tungöl habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, es siedeln sich grau-schwarze Pilzsporen auf dem Holz an."

Liegen diese Pilzsporen in kleinen Flecken oder gleichmäßig verteilt vor? Bist Du Dir sicher, daß es sich hier tatsächlich um Pilzsporen handelt?

Meine Frage kommt daher, weil ich hier auch zwei Kastanienbohlen liegen habe, und diese nach dem Testanhobeln bald schwarze Fleckchen zeigen - ohne Ölbehandlung jedweder Art. Mein Verdacht war bislang, daß es hier zu irgendwelchen Reaktionen mit der Gerbsäure in der Kastanie gekommen ist. Dein Verdacht, daß dies mit der Ölung in Verbindung stehen könne, eröffnet nun einen anderen Blickwinkel auf die Fleckenthematik. Es wäre interessant, wenn Du hier ein wenig Aufhellung in die Sache bringen könntest.

Gruß

Philipp

Hallo Philipp,
Kastanienholz reagiert durch die im Holz enthaltene Gerbsäure sehr stark mit Eisen in jeglicher Form. Wenn Du jetzt beim Hobeln Metallabrieb hast wird sich Kast. holz sehr schnell verfärben. In meinem Fall (mit Tungöl behandeltes Holz) kam die Fleckenbildung bzw. Verfärbung erst nachdem ich das Holz im Freien verbaut hatte. Eine Fleckenbildung,Verfärbung durch Metalleinflüsse kann ich in diesem Fall ausschließen. Eine ähnliche Fleckenbildung habe ich schon mal bei druckimp. Kiefer welche mit Leinölfirniss gestrichen wurde beobachtet.
Im Leinölfirniss sollen sich ,je nach Qualität, Schleimstoffe befinden, welche das Wachstum von holzverfärbenden Schimmelpilzen fördern.
In meinem Holzlager habe ich auch noch Kastanie, Esche und Eiche liegen, welche zuerst kleine schwarz-graue Püncktchen bekamen, welche im Lauf der Zeit immer mehr wurden.
Jetzt ist das Holz gleichmäßig vergraut. Irgendwo hab ich mal einen sehr gute Abhandlung über das Thema - Vergraung - Schimmelpilze - gelesen, finde es im Moment leider nicht. Wenn ichs gefunden habe melde ich mich nochmals.

Gruß, Peter

[In Antwort auf #119921]
Hallo Peter,

danke fuer die Antwort. Ich habe jetzt gefunden wo ich Textrol in der Schweiz kaufen kann.

Wie hast du das Textrol angewendet? Wie in die Owatrol Beschreibung?
Sollte man das Holz zuerst reinigen bzw neutralisieren (Owatrol empfiehlt Peneprep und Net-Trol zu benutzen...)?

Danke nochmals!

ciao

--luca

Hallo luca,

ich habe Textrol auf das gehobelte rohe Holz 2x mit dem Pinsel aufgetragen.
Auf der Südseite ist es nach 3 Jahren hellgrau, auf der Nordseite beginnt es jetzt stellenweise anzugrauen. Dieses Jahr werde ich nachölen. Das Grau ist flächig, also witterungsbedingt(Zerstörung der Holzoberfläche durch UV-Licht).
Es war an dem Mit Textrol behandelten Holz nie eine Punktvergraung zu beobachten.

Gruß, Peter