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Moin moin,

ich habe zum Thema "Nussbaum" ein paar Fragen und würde mich sehr über hilfreiche Beiträge freuen.
Seit geraumer Zeit besitze ich einen ca. 80cm dicken Nussbaumstamm (& Wurzelstock), der im Januar 2007 gefällt wurde.
Der Stamm ist in 4St. ca.3,50-3,80m lange Teilstücke getrennt worden.
Der Kernholzanteil beträgt ca.30-40cm, wobei der Stammdurchmesser über 80cm beträgt. Der Wurzelstock ist komplett ausgegraben worden und wiegt ca. 1,8 Tonnen!
Ich möchte das Holz gerne einer sinnvollen Nutzung zuführen und aus dem Grund keine Fehler bei der Zerteilung begehen.
Der "Gattermeister" ist ein Freund von mir und bereit sein bestes zu geben:-). Meine Fragen an das Forum sind folgende:
1.Stellt der Zeitraum von der Fällung bis zum einsägen (1.Jahr) irgend einen Nachteil da (das Holz wurde draußen gelagert macht aber einen augenscheinlich substantiell guten Eindruck)?
2.Die Lagerung des eingeschnittenen Stamms möchte ich im abgedeckten Zustand und auf Stapelleisten draußen vornehmen; weiß jemand ob es richtig ist den Stamm in Richtung der Nord-Südachse aufzustapeln (Hauptwindrichtung = seitlich)?
3.Wie sollten die Stirnseiten gegen aufreißen am besten geschützt werden, durch bestreichen (Wachs o.ä.) oder durch klammern?
4.Ich möchte, eine dementsprechende Qualität des Holzes vorausgesetzt, dieses zur Gewinnung von Gewehrschäften Messerheften etc. nutzen; - ist dieses möglich? Was ist hierbei besonders zu beachten?
5.Der Wurzelstock soll ebenfalls, eine gute Qualität auch hier vorausgesetzt, als Edelholz Anwendung finden. Eignet sich auch dieser zur Herstellung von Schäften und Griffen? Wenn ja, wie ist dieser aufzutrennen bzw. zu verarbeiten? 6.Den Stamm würde ich gern im Kernbereich 65 (70)mmm und im Splint 30-40 mmm einschneiden lassen; stellt dieses für den von mir beschriebenen Einsatzzweck eine gute Einteilung dar?
7.Der Sägewerker gab mir den Rat das Holz erst nach dem einschneiden zu entrinden (vermutlich einfacher?);ist das entrinden wirklich zweckmässig? Oder ist der Schädlingsbefall bei Nussbaum zu vernachlässigen (ein zu schnelles austrocknen der Flanken wäre mit Rinde eher zu verhindern?)?
8.Hat jemand für mich bei meinem Vorhaben noch ein paar gute Ratschläge, Tipps usw.? - Ich bin für jeden Hinnweis und jede Information dankbar!

MfG
Peter Michaelis

Hallo Peter,

super Fang hast da gemacht. Ich weiss zwar nicht sehr viel.

Punkt 2. Dachüberstand bitte sehr breit machen, damit möglichst wenig Sonne direkt draufscheint.

Punkt 3 Ja mit Wachs, oder Parafin. Manche nehmen auch Farbreste, die mit Parafin gemischt wird. Über die Sachen habe ich schon viel im Drechslerforum gelesen.

Punkt 4 Evtl. ein Quartierschnitt oder Viertelschnitt, ergibt mehr Bretter mit stehenden Ringen, schätze mal, dass dies für Deinen Verwendungszweck geeignet ist. (evtl. ich die richtige Bezeichnung falsch)

Mehr fällt mir im Moment nicht ein.

Ludwig, der verdammt neidisch ist.

Hallo Peter,

Glückwunsch zu diesem Stück.

Prinzipiell ist frühestmögliches einschneiden immer am besten (so hat man am wenigsten Verlust durch Risse, Verfärbungen, Schädlingsbefall usw.), wo der Stamm jetzt aber schon ein Jahr liegt, kann man jetzt auch nichts mehr daran ändern.
80 cm Durchmesser sind für ein Gatter sehr, sehr üpig. Kläre mal mit Deinem Bekannten ab, ob der Stamm überhaupt durchgeht ...
Den Wurzelstock entweder mit der Motorsäge aufschneiden oder aber mit einem Blockbandsägewerk.
Üblicherweise schneidet man den Splint bei Nußbaum komplett weg (Verfärbungen), daß liegt aber an den Vorleiben jedes einzelnen.
Mit Ratschlägen kann ich Dir leider nicht dienen, da ich mich mit Gewehrschäften usw. nicht auskenne.

Gruß, Andreas

[In Antwort auf #119841]
Hallo Ludwig,

vielen Dank für deine Tipps; mit dem Quartierschnitt - das werde ich auf jeden Fall berücksichtigen!

Peter

Hallo Andreas,

auch Dir vielen Dank für deine Tipps!
Ich werde mit meinem Kumpel auch noch mal über seine Gatterkapazitäten sprechen, ich meien aber Er sagte mir, er könne bis 100cm schneiden?! - Okay, ganz gerade ist der Stamm auch nicht:-)- also wird es bestimmt knapp mit der Dimensionierung des Gatters.

Gruß,
Peter

[In Antwort auf #119839]
Hallo,

eine Frage fällt mir noch ein und zwar in punkto auftrennen der Wurzel und deren Verwertbarkeit;
weiß jemand aus welchem Bereich und mit welchem Schnitt, bei einer Nussbaumwurzel das Holz für die Fertigung von Gewehrschäften und gutem Drechselholz gewonnen wird?
Um gut gemeinten Hinweisen zuvor zu kommen, ich weiß das die Wahrscheinlichkeit der Unbrauchbarkeit der Wuzel für den angedachten Zweck tauglich zu sein, relativ groß ist; aber was wäre das Leben ohne Spannung und Überraschungen?:-)
Ich bin wirklich neugierig wie die Wuzel von Innen aussieht!

Gruß,
Peter

[In Antwort auf #119839]
Hallo Peter!

Ich muss leider gleich vorausschicken, dass ich mit
Nussbaumholz und deinen Einsatzzwecken keine konkrete
Erfahrung habe.
Trotzdem zu Teilen deiner Fragen ein paar Anmerkungen . . .

1. das wirst du erst nach dem Einsägen zweifelsfrei erkennen können.
Es kann jedoch leicht sein, dass Teile deines Holzes leicht versporrt sind,
sprich so 'wolkige' Zeichen beginnender Fäulnis aufweisen.
Wenn das Holz noch hart ist, stellt das nicht unbedingt eine
Wertminderung dar, sondern unter Umständen eher eine Steigerung
(zumindest bei Drechslern ist es so) . . . aber Achtung: Staub
von solchem Holz ist gesundheitsgefährdend!

2. Zur Lagerung habe ich ein paar Bilder angehängt.
Die Luft sollte überall gut durchstreifen können, der
Bodenabstand idealerweise 40cm betragen usw. Mit Hilfe
der Suchfunktion findest du sicher einiges darüber,- insb.
auch im Nachbarforum.

3. z.B. Wellenbänder einschlagen, mit altem Lack streichen
oder einfach ein paar Welleternitplatten anlehen u.v.m. möglich

4. gute Frage, mal bei einem Büchsenmacher nachfragen!

5. Ich denke schon! Maserknollen und so sind sehr gefragt . . .

6. Die Einschnittart kommt ganz auf deine Anwendung darauf an,-
Radialschnitt ist zwar prinzipiell das beste, bringt aber auch extrem
viel Verschnitt. Kommt halt darauf an, ob das für deine Zwecke wirklich
notwendig ist überall stehende Jahresringe zu haben. Bei der
Einschnittstärke würde ich wegen dem Verzug nicht unter 40 mm gehen.

7. Die Baumrinde ist die ideale Kinderstube für praktisch alle
Schadholzinsekten. Daher würde ich die immer möglichst rasch
entfernen. Obwohl damit die Neigung der Holzes zum Aufreißen am
Hirnholzende auch deutlich steigt. Aber letzteres ist mir persönlich lieber.

Dann viel Erfolg beim Einschnitt und es wäre schön wenn du hier
vielleicht ein paar Bilder einstellen könntest (geht gratis unter 'http://hw.roesch.de/' - Heinz sei Dank!!)

ANDI

Hallo Peter,

ein schönes Exemplar hast Du da ja wohl an Land gezogen. Freut mich für Dich.

Zum Auftrennen der Wurzel würd ich mal sagen "Vorsichtig wie die Igel beim Vermehren". Wenn der Gattermeister ein Freund von Dir ist würd ich ne Kiste Bier bereitstellen und mich vorsichtig da rantasten, wo ich eigentlich hin will. Irgendwann kommt dann aber eine Entscheidung die entweder die pure Freude aufkommen läßt oder es geht Richtung Brennholz.

Und mit den Gewehrschäften scheint sich hier keiner richtig auszukennen. Wir sind halt friedliche Forenser:-)))

Gruß

Heinz

P.S.:
Wenn Du ein 'Profil' anlegst - wo auch ruhig etwas mehr als nur Dein Name stehen darf - erscheinen Deine Beiträge nach wenigen Wartetagen sofort, nachdem Du sie abgesendet hast.

Hallo Heinz,

mit der Wurzel werden wir besonders vorsichtig sein und wenn es in Richtung Brennholz geht - C`est la vie - dann soll es halt so sein:-)

Mit den Gewehrschäften scheint hier wirklich niemand Erfahrungen zu haben; auf der einen Seite sicherlich sehr beruhigend:-)
Das mit dem Profil, dass werde ich in einer freien Minute in Angriff nehmen.

Gruß,
Peter

[In Antwort auf #119853]
Hallo Andreas,

vielen Dank für deine Antworten und Bilder; dein Holzlager ist Klasse
aufgebaut!
Sobald ich Bilder von dem Nussbaum im aufgeschnittenen Zustand habe, poste ich diese.

Gruß,
Peter