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Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 09:36
von Marcus Nohr
Hallo alle zusammen,
wie geht Ihr vor wenn Ihr eine Gratvebindung macht.
Ich habe es nach der Anleitung der Schreinerseite probiert, also Gratfeder anhobeln, bei mir an der Oberseite gerade, Unterseite konisch. Dann übertragen auf das Nutstück, Vorderseite der Nut ausstemmen, einsägen, längs zur Faser Ausstemmen und mit dem Grundhobel nachbearbeiten. Es hat auch recht gut geklappt bis auf das Übertragen der Feder auf das Nutstück, das war recht fummelig. Erschwerend kam bei mir dazu das es sich um Fichtenleimholz mit angefasten Kanten aus dem Baumarkt handelte, d.H. die Feder an der Brettseite anzulegen währe eine schlimme Schätzorgie geworden. Also hab ich mir halt mit Messchieber, Lineal und einer abgeschnittenen Gratfeder für die Schräge beholfen.
Das dürfte zwar bei rechtwinkligen Kanten etwas besser gehen, aber so richtig problemlos stelle ich mir das nicht vor.
Also immer her mit den besseren Methoden.
Viele Grüße
Marcus
P.S. Die Fichte hatte Teilweise richtig schwammartiges Frühholz. Das erschwert sauberes Arbeiten ungemein. Zum glück wird es nur ein Werkstattregal, das ich zusammengeschraubt hätte, wenn es sich nicht so wunderbar als Übungsstück anbieten würde.
Re: Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 11:08
von Roland Heilmann
Hallo Markus,
ich würde mit der konisches Gratnut beginnen und die Gratfeder mit dem Grathobel an die Nut anpassen. Die Gratfeder soweit anhobeln bis sie sich ca. 2/3 bis 3/4 seiner Länge in die Gratnut einschieben lässt. Das letzte Stück mit Hilfe der Hinterzange der Hobelbank einschieben (alternativ mit einer Zwinge eindrücken oder mit einem Hammer einschlagen). Nicht vergessen: wenn die Nut nicht durchgeht, vorher die Feder am vorderen Ende absetzen.
Eine 4-seitge ausführliche Anleitung mit Fotos und Zeichnungen über Graten mit Handwerkzeugen habe ich in der Ausgabe September/Oktober 2007 der Zeitschrift HolzWerken veröffentlicht.
Beste Grüße aus München
Roland Heilmann
Re: Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 11:09
von Philipp
Marcus! Reiß Dich jetzt mal zusammen! Bei Deinem tollen Holzlager kommst Du mit Fichtenstyropor aus dem Baum**** daher, schäm Dich! Das bringst Du jetzt brav zurück und greifst zu Deiner schönen Kiefer oder Lärche! ;-)
Auch Werkstattregale wollen schön sein. So!
Viele Grüße von Philipp (der jetzt anfängt seine Hobelbank aus Kiefer zu bauen - freu :-) )
Re: Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 16:21
von Marcus Nohr
Hallo Philipp,
Danke für Deine Ermutigung, ich schau mal ob ich meine Frau davon Überzeugen kann dass andere Projekte eben noch länger liegen bleiben müssen.
Spass beiseite, es sollte schnell gehen und zum anderen ist der Gedanke ein selbst von Hand ausgehobeltes Brett zu vergeigen deutlich abschreckender als ein 3 Fichtenbrett zu Leimzulagen zu verarbeiten.
Viele Grüße
Marcus
Re: Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 16:25
von Marcus Nohr
Danke Roland,
ab und zu sollte man in seinen Zeitschriftenstapel reinschauen.
Ich hatte die Befürchtung auf diese weise schnell mal etwas zuviel wegzuhobeln. Ich vermute mal man muss dann einfach etwas öfter testen ob es schon passt.
Viele Grüße
Marcus
Holzwerken Ausgabe 6 (Sept/Okt.)
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 16:54
von Heiko Rech
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In Antwort auf #119713]
Hallo Roland,
nur als Anmerkung am Rande:
Das besagte Heft ist leider nicht mehr erhältlich. Auf Anfrage teilte man mir mit mit, dass auch kein Nachdruck geplant sei.
Wer also noch Restbestände dieser Ausgabe hat und diese Ausgabe veräußern möchte, kann sich gerne bei mir Melden :-)
Gruß
Heiko
Re: Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 18:59
von t0mmy
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In Antwort auf #119710]
Hallo Markus,
Also ich habe es so gelernt:
1. Orginale Stärke des Gratfederbrettes auf das Nutstück anreißen
2. Gratfeder anhobeln (ein- oder beidseitig je nachdem); an der Front auf Orginalstärke bleiben und nach hinten um ca. 2mm verjüngen
3. Gratfeder senkrecht, an der jeweiligen Außenseite, auf die angerissene Gratnut setzen, mit der Anrissnadel die Ecke markieren (Seiten beachten wegen der konischen Gratfeder) und diese anschließend noch jeweils um ca. 1mm nach Innen versetzen
4. Anrisspunkte verbinden, Winkel der Gratfeder an der Kante anzeichnen, Anriss mit dem Stecheisen nachschneiden und kleine Kerbe ausarbeiten
5. Mit Gratsäge einsägen; Ausstemmen; mit Grundhobel nacharbeiten
6. Versuchten die Gratfeder 2/3 von Hand einzuschieben; wenn noch etwas klemmt mit dem Grathobel an der Feder leicht nacharbeiten
7. das letzte Drittel mit Hinterzange, Schraubzwinge,... einpressen
Ich hoffe dir geholfen zu haben. Viel Spaß und Glück bei der Arbeit ;)
Greetz
Re: Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 20:35
von Jan
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In Antwort auf #119710]
Hallo Marcus,
in der Reihenfolge mache ich das auch immer, Ich habe mal Halterungen für meine Gestellsägen und Hämmer mit einer Gratverbindung gebaut, übrigens auch auf FI-Leimholz. Mein Grathobel war sauberst geschärft, ebenso der Vorschneider (Ich habe einen von Ulmia), alles andere auch und so geht die Verbindung rubbeldiekatz. Eine der einfachsten Verbindungen, zu der man aber die meisten spreziellen Werkzeuge braucht. Das Übertragen der Feder auf das Nutteil mache ich immer so, daß ich die Feder ca 5mm in die Fläche schiebe und mit dem Druckbleistift markiere. Dann die innere Seite des Punktes jeweils miteinander verbinden ergibt eine schöne und passige Gratnut.
(Ich spare mir meistens allerdings das vorherige Ausstemmen eines Loches...)
Lieben Gruß
Jan
Re: Herstellung von Gratverbindungen *MIT BILD*
Verfasst: Do 31. Jan 2008, 22:02
von Roland Heilmann
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In Antwort auf #119710]
Hallo Holzwerker,
hier eine interessante Variante der Anwendung von Gratvervindungen bei schrägen Brettfüßen. Wir haben eine einseitige Gratfeder angehobelt. Die Schräge der Brettfüße entspricht der Schräge der Gratnut. Damit stabilisiert sich die innere Kante der Brettfüße von selbst.
Beste Grüße aus München
Roland Heilmann

Re: Herstellung von Gratverbindungen
Verfasst: Fr 1. Feb 2008, 08:02
von Marcus Nohr
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In Antwort auf #119724]
Hallo Jan,
Danke für Deine Anleitung. was ich nicht verstehe ist "... daß ich die Feder ca 5mm in die Fläche schiebe und mit dem Druckbleistift markiere". Das geht dann ja nur für den breiteren Teil oder steh ich total auf dem Schlauch?
Viele Grüße
Marcus
P.S. Zum Graten war die Fichte gerade noch OK. Schlimmer war das Ausstemmen der Zinken für den Korpus. Zum glück habe ich den Anriss tief Eingeschnitten, alles andere ist dabei trotz scharfem Stemmeisen ausgebrochen. Lösung: Aussägen des Abfalls mit der Laubsäge und dann nur noch von Hand ganz vorsichtig den Zinkengrund nachstechen.