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Coffin Smoother ist fertig ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 09:45
von Alexander Tausch
Hallo Zusammen,
ich hatte ja in diesem thread
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/28064versprochen, Details zur Bauweise meines (damals gerade begonnenen) Coffin Smoothers zu zeigen. Nun ja, ich habe ihn endlich fertig. Das erste Bild zeigt ihn zusammen mit dem kleinen Coffin aus Kingwood.

Vielleicht zunächst einige Anmerkungen zur Ausführung: Als Holzart habe ich Hainbuche gewählt. Das Bett des Hobels hat 55°, darauf ruht ein altes englisches laminiertes Hobeleisen. Länge 7 1/2 inch. Der Hobel ist in Laminatbauweise hergestellt (wie der Kleine auch). Die folgenden Bilder zeigen Aufnahmen aus der Bauphase:







Im Vergleich zum kleinen Coffin habe ich das Maul bei diesem sehr eng gewählt, da er ausschließlich als Putzhobel dienen soll. Das Maul ist so eng, dass man nur gegen eine Lichtquelle gehalten den Spalt erkennen kann. Beim Hobeln von Buche kam es dennoch nicht zum Verstopfen, ich werde sehen wie es auf anderen Hölzern ist. Weiter öffnen geht ja immer :-))
Der Hobel lässt sich weiterhin viel besser einstellen als der Kleine. Diese Sache hat mich von Anfang an verwundert - die Spandicke ist bei dem kleinen Coffin deutlich schwieriger präzise einzustellen als ich es von Holzhobeln gewohnt bin. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Eisen einfach zu leicht ist. So gesehen war das sehr kurze Eisen in diesem Hobel wohl eher ein Fehler. Zusammen mit dem weiteren Maul heißt das, das der kleine eigentlich nur zum Anfasen genommen wird. Das macht er wirklich gut :-)
Freue mich auf Fragen, Kommentare, Tips und die Erfahrungen anderer "Holzhobelbauer".
Gruß aus Hamburg,
Alexander
Re: Coffin Smoother ist fertig ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 09:57
von Bernhard Loos
Hallo Alexander,
sehr schöne, feine Arbeit!
Gibt es einen bestimmten Grund, warum die Coffins so eine Schiffchen-Form haben?
Haben die Coffins immer so relativ hohe Hobelkörper?
Was für eine Oberflächenbehandlung wählst Du?
Gruß, Bernhard
Sehr schön...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 10:07
von Friedrich Kollenrott
den würde ich (obwohl doch bekennender Eisenhobelhobler) gern mal ausprobieren :-)).
Friedrich
Der gefällt mir auch
Verfasst: So 27. Jan 2008, 10:48
von Pedder
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In Antwort auf #119619]
Hallo Alexander,
der Kontrast zwischen dem schieren Holz und dem alten Eisen ist hinreißend, genauso, wie die klar definierten Kanten. Wirklich schön! Hast Du die Rundung nur mit dem Microplane-Raspel gefertigt?
Liegen schon erste Bestellungen vor? Wann machst Du Deine eigenen Eisen, wie Philly Edwards?
Liebe Grüße auch an Deine Familie
Pedder
Re: Coffin Smoother ist fertig ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 12:15
von Alexander Tausch
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In Antwort auf #119620]
Hallo Bernhard,
ich kenne den genauen Ursprung der Coffin-Formgebung leider nicht. Diese Form ist jedoch schon sehr alt und findet sich ja auch bei den Infill-Hobeln wieder. Ich denke das der hohe Hobelkörper schon typisch für hözerne Coffins ist, ja. Ich habe versucht mich soweit ich konnte an historischen Merkmalen zu orientieren (Abmaße, Aussehen). Kennst Du die Seite von Clark + Williams
www.planemaker.com ? C+W fertigt Hobel nach dem Vorbild englischer Modelle des 17. und 18. Jahrhunderts. Nach dem was ich bislang gelesen habe sind Holzhobel (England) aus diesem Zeitraum besonders hochwertig gewesen, alles was danach kam wurde schon rationeller und damit kompromissbehaftet gefertigt. Aber ich schweife ab :-)) und ich will meinen Hobel auch sicher nicht mit denen von C+W vergleichen.
Der Hobel greift sich wie ich finde gut, die Form lässt vielfältige Haltemöglichkeiten zu.
Oberfläche: ich habe den Hobel mit Livos Holzöl behandelt wie eigentlich alle meine Holzhobel. Nur das ich bei diesem nicht wie bei den Ulmias zuerst mühevoll die Lackschicht entfernen musste :-))
Grüße,
Alexander
Bestellungen? Eigene Eisen? ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 12:24
von Alexander Tausch
Hallo Pedder,
danke für das Lob. Das Holz gefällt mir auch, ich glaube sogar besser als das Kingwood. Irgendwie nutzt bei diesen bunten Tropenhölzern der optische Effekt immer recht schnell ab. Dafür sieht man beim Kingwood die Klebefugen quasi nicht, die zeichnen sich bei der Hainbuche schon deutlich ab.
Ich habe für die Rundungen zuerst das "Eckchen" mit dem grpßen Längsschnitt-Fuchsschwanz abgesägt und dann den Rest mit dem Microplane erledigt. Dann noch eine riesige grobe Feile, die wirklich gut funktioniert hat. Die Microplane Raspel ist toll, gerade für solche Sachen.
Bestellungen und eigene Eisen sind erstmal kein Thema. Ich muss erstmal aus dieser "Werkzeuge bauen um Werkzeuge zu bauen" Geschichte rauskommen :-O
Grüße auch an Deine Lieben,
Alexander
Re: Coffin Smoother ist fertig ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 12:57
von Uwe Linke
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In Antwort auf #119620]
Bernhard,
soweit mir bekannt ist, war beim Coffin-Smoother erst die (Sarg-)Form da und dann kam der Name.
Feed the 'Rat
Uwe
Re: Coffin Smoother ist fertig ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 13:44
von TorstenKüpper
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In Antwort auf #119619]
Hallo Alexander,
vielen Dank für die tollen Bilder, da bekommt man wirklich Lust, selbst so etwas zu bauen.
Aber zuerst muss ich mal mein aktuelles Projekt fertig stellen...
Grüße
Torsten
Re: Coffin Smoother ist fertig ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 16:58
von Marc Hohnsbehn
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In Antwort auf #119619]
Hi,Alexsander
beeindruckend,dein neuer Hobel!
wie leicht doch ein Hobel zu bauen ist!
wie haste beim verleimen die teile positioniert,dass nicht verrutschen konnte?
wird der Leim auch ewig(50-100 jahre) den Kräften standhalten?
Gruß Marc (bei Hamburg)
Re: Coffin Smoother ist fertig ...
Verfasst: So 27. Jan 2008, 19:37
von Alexander Tausch
Hallo Marc,
ich habe die mittleren Teile mit der "Sohle" auf einem Brettabschnitt mit Zwingen befestigt, so dass die Position fixiert war. Kann man auf dem Foto evtl. erkennen. Die Seitenteile hatten etwas Übermaß, so dass da keine genaue Positionierung nötig war.
Der Leim ist PU - bei beiden Coffins. Bei der Hainbuche, weil ich schon oft gelesen habe, dass Weißleim bei diesem Holz nicht unkritisch ist. Beim Kingwood hatte ich keine Informationen, wollte aber auf Nummer sicher gehen.
Der PU Leim (Klebstoff) ist im übrigen nichts womit ich gern arbeite - geht nirgendwo mehr ab, schäumt auf, klebt auch auf Metall bestens (Schraubzwingen!).
Was in 100 Jahren ist ... das habe ich mir in diesem Zusammenhang noch nicht überlegt :-O
Gruß Alexander