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Schrank gefunden, Rettung?

Verfasst: Sa 19. Jan 2008, 20:41
von Andreas N.

-Ich habe gerade einen Schrank in einem Vorgarten gefunden der zum Sperrmüll sollte.
-Ein Banause hat versucht die Türen ab zu reißen um den leichter tragen zu können. Das ist auch gelungen, auf einer Seite sind die Schrauben aus dem Korpus gerissen auf der anderen haben die Bänder so gut gehalten das der Türflügel im rahmen glatt durch gebrochen ist, so das ein durchgehender Streifen, mit einer Säule darauf, am Schrank blieb, der Rahmenteil mit Füllung aber auch unbeschädigt blieb.
-Der Schrank stand anscheinend in einem feuchten Raum ohne schützene Unterlage und nun einen halben Tag im Regen.
-Da der Schrank aus meiner sicht kaum noch zu retten ist beschreibe ich den mal. Vielleicht weis jemand, was man aus den "Resten" machen kann.
-Korpus ca 1,6m hoch, in den Rahmen Massiv Nadelholz mit Eichen Funir auf der Innenseite, außen Nußbaum, Zeirleisten aus verschiedenen Hölzern, also vielleicht Ergänzungen, aber da muß ich morgen bei Tageslicht mahl genauer hinsehen.
-Die Füllunggen in der Front sind innen massiv Eiche außen ein feines rötliches Tropenholz mit Flachschnitzerei und in der Mitte aufgesetzten "Dächern". Was ist das für eine Konstruktion? Ich werde die so wie sie sind erstmal Trocknen lassen oder sollte ich die Füllungen herausnehmen um wenigstens die zu retten?
-Die Beschläge aus Bronze (ursprünglich wohl vergoldet) wolte ich auf alle fälle retten.
-Die Einzige Schublade, die über den Türen über die Gesammte breite reicht, ist vollständig aus astreiner Eiche und die Front ist aus dem selben Tropenholz, auch mit Schneitzereien wie die Füllungen gearbeitet.
-Die Rückwand ist in mehrere Füllungen Unterteilt und massiv Eiche.
-Die Front besitzt an den Ecken in der hohe, wie die Türen, da auf den Türrahmenbefestigt, sich also mitbewegend, fast voll ständig runde Säulen aus dem rötlichen Tropenholz mit schlicht geschnitzten Kapitellen. Leider bin ich mit einer Säule angeeckt so das in der ehemals hochglanspolitur einige Streifen mit zu 0,3mm Tiefe sind.
Im Dunkeln mit Sackkare durch zu enge Gartentore zu wollen ist auch bei Regen nicht leicht:-/.
-Mit Möbelkunde kenne ich mich nicht soo aus, ich schätze das Ding ist von 1870-1880.
-Deshab fände ich es schade, ehemels wertfolles, nur als Brennholz ins trockene gebracht zu haben.
Wie kann man wenigstens die Füllungen retten?
Die Säulen, die Schublade und die Beschläge sind bestimmt noch zu gebrauchen.

Ich werde wohl nicht drum herum kommen mich mit Bildereinstellen zu beschäftigen.

Gruß
Andreas N.
PS Das Zeilen einrücken funktioniert nicht?!




Re: Schrank gefunden, Rettung? *MIT BILD*

Verfasst: So 20. Jan 2008, 19:01
von Andreas N.

Ich versuche Mich nun das erste Mal im Bild(er) einstellen.
Hier nun die Zwei Schranktüren, von denen nur noch die Linke die Volle Breite besitzt, die Rechte ist bei einer Leinstelle Gebrochen.
Wieso haben Bilder die ich schon vorher verkleinerte eine viele schlechtere Qualität, als die die von der Freundlichen Bildparkstelle verkleinerten??
Bei annähernd gleicher Datenmenge.




Re:Säule des gefundenen Schranks

Verfasst: So 20. Jan 2008, 19:18
von Andreas N.

Nun Versuche ich es Weiter.
Erst der Obere Teil einer Säule, vielleicht sieht da schon einer welches Holz das ist.

Da sieht man auch die von mir verursachten Kratzer, die aber doch nicht so tief sind wie befürchtet, sondern nur im Lack sind.
Das nächste Bild zeigt den Fuß der Säule von unten. Wird die Holzbestimmung nun einfacher?? Die Säule ist , wie man auf dem ersten Bild sehen kann, aus mehreren Teilen zu sammen gesetzt. Die verzeirten Teile und die glatten sind jeweils einzelne Teile. Vielleicht sind die so auch leichter wieder zu verwenden.


Ich hatte noch mehr Bilder von den Zwischen Stücken gemacht aber die sind sehr schlecht geworden.

Wenn sich einer für die Schrankruine interessiert...

PS nachher mehr Bilder, mein Vater will mal an den Apparat den ich nun schon lange belegte :-/ . Bild Wünsche zu verschiedenen Blickwinkeln?




Re:Säule des gefundenen Schranks

Verfasst: So 20. Jan 2008, 19:33
von Andreas Winkler

Hallo Namensvetter,

sehr schwierig zu sagen.
Würde jetzt mal tippen (nur vom Gegedankengang des Herstellers), daß es sich bei den Oberteilen, Schnitzereien u.ä. ebenfalls um Nußbaum massiv handelt (vieleicht auch ein Ersatzholz, z.B. Mansonia). Das schaut ja öfters etwas anders aus, als das Furnier.
Sind die Säulen auch furniert ?

Viel Freude beim restauieren !

Gruß, Andreas




Re:Säule des gefundenen Schranks

Verfasst: Mo 21. Jan 2008, 15:05
von Ulrich Leimer

hallo andreas,
mit der zeitbestimmung liegst du sicher richtig, ist ein neostil aus der gründerzeit, also 1870-1912 etwa.
die haben auch zu der zeit schon maschinell gefertigt. da er innen mit eiche furniert ist, gehört er schon zu den besseren möbeln. die säule würde ich nicht auseinandernehmen, sondern als ganzes belassen. leider ist der regen der mit ärgste feind von furnier mit schellacküberzug. recht schwierig, abgelöste stücke wieder ansatzfrei aufzufurnieren. hier solltest du nur originalleim, also knochenleim, verwenden. der ist auch recht dankbar, da er mit wärme wieder ablösbar ist.
die einfache lösung: alles trocken abbürsten, von schmutz und staub befreien, es geht auch mit nebelfeuchtem lappen, wenn anschließend gleich getrocknet wird. dann mit einem fusselfreien lappen dünn petrolium aufreiben. das feuert das holz an und kaschiert die kratzerstellen.
oder die umfangreiche lösung: furnier festlegen, neue schellackpolitur . . . .
vielleicht kannst du ja einzelne teile separat verwenden. wenn nicht, findet sich sicher jemand aus der näheren umgebung, der die füllungsleisten und andere teile gern als ersatzbestand aufnimmt. auf keinen fall was für den ofen!
viel spaß beim machen und beste grüße, uli




Schublade

Verfasst: Mo 21. Jan 2008, 18:29
von Andreas N.

Nur die Ramenteile sind Eiche funiert, die Füllungen sind, obwohl nur 5mm dick, Eiche massiv und auch der Große Schubladenboden ist aus Einem! stück Eiche.
Seht selbst. Hier die Front:


Insgesammt noch mal; ist etwas breit geworden:-):


Hier noch die Hintere linke Ecke:

Und Noch der Boden von innen; der war mit Wachspapierausgeschlagen das nur mit den Reißnägeln befestigt war :

Und der Boden von Untern; kann das einer entziffern?


Bevor hier einer Jubelt. Der Fuß des Schrankes ist ziemlich mittgenommen und eben die Türen herausgebrochen.
Wenn einer die Ruine will, bitte Melden! Soll ichs noch im Marktplatz einstellen?
Der Schrank ist ca. 1,3 m hoch und an der oberen Platte 98cm breit wenn ich mich richtig erinner.




Re:Fuß des gefundenen Schranks

Verfasst: Mo 21. Jan 2008, 18:36
von Andreas N.

Der gruselige Fuß:


Von Unten, die Welle in der Füllung, die teilweise sichtbar ist, wird heute schon kleiner sein da das von der Nässe stammt und nur etwa 10cm hoch reicht(e):


Es sind alle Teile, bis auf die Einlegeböden, vorhanden.




Einige Deteils des gefundenen Schranks

Verfasst: Mo 21. Jan 2008, 18:59
von Andreas N.

Hier die Kante der Oberen Platte rechts hinten. Es ist zu sehen das auf die Kante der Platte aus Lärche??, zum vortäuschen einer vollständigen Edelholzplatte, die Kante passend aus Längs und Kopfholz angeleimt wurde.


Und gesammte Seitenansicht. Links unten sind einige Holzwurmlöcher weshalb das holz anscheinend so schwach war das ein herausbrechen des Beschlages überhaupt möglich war, nach dem das obere Band abgeschraubt wurde(auf der anderen Seite ist ja die Tür dabei zerbrochen):


Und die Schubladen Führung:


Und nochmal die Türen, Vorder und Rückseite sind zu sehen.


Sind die Eichentafeln, an deren Ränder man kleine Stifte sieht, mit den geschnitzten Vorderseiten verleimt? Wie ist wohl der Aufbau?
An der Linken Bildkante sieht man Splitter der Bruchkante.
Insgesammt sieht das auf den Bildern verschimmelter aus als in Wirklichkeit, oben ist auch etwas Kalk drauf.




Re: Einige Deteils des gefundenen Schranks

Verfasst: Mo 21. Jan 2008, 20:00
von Jürgen zur Horst

Hallo Andreas,

vorab, ich habe keine Ahnung von Antiquitäten. Was Du auf den Bildern zeigst scheint mir sehr ramponiert zu sein. Und es ist eine Affenschande wie man mit dem Möbel umgegangen ist. Zumal man in heilem zustand dafür vielleicht noch den einen oder anderen Euro bekommen hätte. Mir scheint das Möbel nicht mehr zu retten zu sein. Der Aufwand wäre mir zu groß. Das kann vielleicht ein Restaurator besser einschätzen. Sollte meine Einschätzung richtig sein, würde ich allenfalls nach einer neuen Verwendung für die Schublade nachdenken. Die könnte in einem neuen Möbel reizvoller Mittelpunkt sein.

Tschüß Jürgen



Re: Einige Deteils des gefundenen Schranks

Verfasst: Di 22. Jan 2008, 09:38
von Dominic Stuermer

Hallo Andreas,

Was mit dem Schrank passiert ist, ist schon eine Schande! Vor allem, dass die Vorbesitzer sogar zu faul waren die Tür abzubauen.
Aber alles in allem scheint mir die Substanz noch ganz passabel zu sein. Das Funier ist für Hobbytischler wie uns wahrscheinlich die größte Herausforderung. Der Rest, auch die Tür, scheint mir mit vertretbarem Aufwand wieder zu richten zu sein. Der Schrank läuft für mich in der Kategorie: Viel Feind viel Ehr!
Wenn du den Schrank nicht selbst restaurieren willst schreibe doch einfach wo er steht. Vieleicht findet sich ja dann jemand, der sich des Projekts annehmen will.

Tscheu Dominic