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Hobelbank / Werkzeug Kinder: Ergebnisse
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 14:41
von Katja
Hallo, vielleicht erinnert Ihr Euch an meine November-Frage, wie man (Kind) denn an einer Hobelbank sägen könne. Die Frage stellte sich uns Eltern, die wir unserem Sohn (5) eine Hobelbank schenken wollten. Wir bekamen viele gute Tipps, nun möchte ich eine Arte Resümee abgeben:
Unser Sohn bekam vom Weihnachtsmann die Anke Kinder-Hobelbank. Alternativ haben wir uns die Sjöbergs Junior angeschaut. Letztlich erschien uns die Anke wegen der dickeren Arbeitsplatte, der wertigeren Verarbeitung der Zangenführung und der sinnvolleren Höhenverstellung (Anfangshöhe 65 cm/Endhöhe 75 cm - die Sjöbergs misst mit Verlängerung 85 cm und kam beim Probesägen ziemlich ins Schwanken) als die bessere Wahl. Dass die Seitenteile, Türen und Böden der Anke aus ziemlich hässlichen MDF-Platten bestehen, war uns nicht klar gewesen, bis wir den Karton öffneten. Aus den Beschreibungen war dies nicht hervorgegangen. Die Arbeitsplatte und das tragende Gestell sind aber aus ordentlicher, massiver Buche. Die Sjöbergs-Bank wäre komplett massive Birke/Kiefer gewesen, roch sehr angenehm. Inzwischen haben wir uns aber an den Anblick gewöhnt und die Anke echt zu schätzen gelernt: sie steht sehr stabil, hat für unseren Sohn (1,26 m) genau die richtige Arbeitshöhe (jetzt 65 cm) und der Stauraum mit Schiebetür ist Gold wert!!!
Folgende Werkzeuge hat der Weihnachtsmann bei Dieter Schmid besorgt:
Japanische Bohrwinde Kuri Kuri: KLASSE, KLASSE, KLASSE!!! Einfaches, sauberes Bohren. Unser Sohn kommt prima damit zurecht, leiert nicht so rum wie mit diesen anderen Handbohrmaschinen und selbst dem Papa und mir Mama macht es richtig Spaß, damit umzugehen. Die mitgelieferten Bohrer greifen wirklich wunderbar, es ist, als würde man in Butter bohren. Schwupps, ist man schon durch. Der Preis ist gerechtfertigt, ehrlich.
Die japanische Säge Mini-Mini: Unser Sohn kommt gut damit zurecht, allerdings müssen wir ein bisschen ansägen und immer mal wieder helfen, vor allem bei härterem, dickerem Holz. Alternativ haben wir noch eine Puk-Säge besorgt, die nimmt er bei dünneren Leisten oder Ästen lieber, als die Mini-Mini.
Handbohrer mit Kunststoffgriff: den nimmt er gerne zum Vorbohren für Schrauben.
Hammer: hier lag ein 100 g Hammer im Werkzeugkoffer, zusammen mit einem Nagelset. Gehämmert wurde auch schon ordentlich; ein "Motor" bekam alleine etwa 50 Winz-Nägel verpasst.
Feilenset: hier besorgte der Weihnachtsmann ein recht einfaches, billiges Set aus dem Baumarkt. Bis jetzt kam es nur sehr selten zum Einsatz.
Schleifpapier: Als äußerst beliebt hat sich eine ordentliche Menge davon erwiesen. Alles wird wirklich liebevollst bis zum Babypopo-Weichheitsgrad geschmirgelt.
Zange: Eine kleine Kneifzange und eine Kombizange werden regelmäßig eingesetzt.
Zwei Schraubzwingen, Mini-Zollstock und Bleistift, Holzleim und Lappen, Holzschrauben und zwei Schraubenzieher (Schlitz/Kreuzschlitz) mit Holzheft lagen auch noch im Werkzeugkoffer (ein kleiner aus Kunststoff mit Klappfächern von LUX-Tools, heißgeliebt). Der Holzleim ist schon fast leer.
Sperrholzplatten, Kanthölzer, Bretter, Leisten, Stäbe und Äste lagen im Schrank der Bank.
Das mit dem Sägen hat sich in der Praxis bisher als gar kein so großes Problem erwiesen. Er spannt die Sachen ein und hält das Werkstück mit der linken Hand fest während er sägt. Auch hat er sich schon mal auf die Rückseite der Bank gestellt und das Stück in die Vorderzange eingespannt, um sich mit der linken Hand abstützen zu können. Die Bank ist ja nur 40 cm tief, da geht das tatsächlich) Hier und da nimmt er auch die Schraubzwingen und befestigt das Stück an der Rückseite der freistehenden Bank.
Gebaut hat er auf eigenen Wunsch bisher mit unserer Hilfe ein Auto, Flugzeug und ein wirklich tolles Schiff mit Kabine, Mast und Rädern (!), ein Haus hat er angefangen (er orientiert sich wohl an Willi Werkel) und nebenbei baute er ganz heimlich und ganz alleine noch einen Eiszapfen aus immer kleiner werdenden Keilen (Sägeresten), die er glatt schmirgelte und aneinanderklebte. Oben bohrte er ein Loch, knotete eine Aufhängung aus Goldkordel und schenkte uns das wirklich schöne Stück an Neujahr. - Ich hatte Tränchen in den Augen vor Rührung...
Die Überlegungen und Investitionen haben sich gelohnt, denke ich. Auch bin ich mir sicher, dass man beim Werkzeug wirklich nicht sparen sollte. Die billigen Feilen z.B. werden wir an Ostern sicherlich durch zwei ordentliche Feilen ersetzen.
Katja
Re: Hobelbank / Werkzeug Kinder: Ergebnisse
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 19:15
von Norbert Rauner
Da freue ich mich mit! Gratuliere, dass Du -Ihr- euch zu der richtigen Entscheidung gestellt habt: nur gutes Werkzeug bringt den gewünschten Erfolg!
Kann verstehen, dass die Augen feucht wurden. Wünsche Euch viel Erfolg und allzeit gutes Gelingen. Norbert
P.s: Danke auch für den Bericht.
Re: Hobelbank / Werkzeug Kinder: Ergebnisse
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 23:10
von Pedder
Hallo Katja,
schön, dass Dein Sohn soviel mit dem Werkzeug anfangen kann und auch, dass Du Dich zurückmeldest!
Was soll denn mit den Feilen gemacht werden? Für Holz würde ich vor allem eine Feile Hieb 1 empfehlen, feiner als Hieb 2 braucht man eigentlich nicht. Ob die Qualität der Feilen (nicht der Griffe) wirklich wichtig ist auf Holz? Auch eine schlechte sollte eigentlich mit Holz fertig werden.
Liebe Grüße
Pedder
Das freut mich alles sehr
Verfasst: So 6. Jan 2008, 14:40
von Friedrich Kollenrott
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In Antwort auf #119189]
und vor allem freut auch mich, dass Du Dich zurückmeldest, Katja.
Es wäre schön, wenn wir auch zukünftig gelegentlich von Dir hören würden.
Friedrich
Re: Hobelbank / Werkzeug Kinder: Ergebnisse
Verfasst: So 6. Jan 2008, 20:11
von Katja
Hallo Pedder,
nachdem ich gestern meinen Beitrag eingestellt habe, hat Sohnemann einen "Fotoapparat" gewerkelt: rechteckiges Stück Holz gesägt, vorne ein drehbares Objektiv aus einer Holzscheibe draufgenagelt und oben noch ein drehbares Knöpfchen aus einem Scheibchen aufgeschraubt. Die Scheiben hat er vorher wunderbar mit der Bohrwinde durchbohrt, nachdem er vorher lernte, dass direktes Nageln die Scheibchen spaltet. Ich hab ihm dann noch eine Öse eingedreht und das Riemchen meiner leider verunglückten Kompaktkamera eingezogen. BOAH!!! Eben gerade klebt er noch ein Display aus schwarz angemaltem Sperrholz auf. Eine Rakete aus verschieden dicken Birkenästen haben wir auch angefangen, dabei stellten wir fest, dass ein ordentliches Schnitzmesser irgendwann den WMF Sparschäler ersetzen sollte, seufz.
Und der 100 g Hammer ist fast schon zu zierlich. Er holt sich lieber unseren 200 g Hammer und ruft laut WUMMS, wenn er die Nägel einhaut. Ich halte die Nägel und beim Wumms die Luft an, aber bisher ist alles im grünen Bereich geblieben...
Die Bank steht tatsächlich in seinem Kinderzimmer, ein Handsauger und eine Kehrschaufel sind seitdem auch Bestandteil des Zimmers... - unsere Vermieter, die unter uns wohnen, haben wir noch gar nicht aufgeklärt - werden wir wohl mal tun müssen.
Mit der Feile hat er zum Beispiel gestern "Bedienungselemente" in den Fotoapparat gefeilt und die Äste, die wir für die Rakete verwendeten, mussten hier und da von einer groben Unebenheit befreit werden. Was nimmt man denn da sonst so? - Die Feilen (von LUX) an sich sind ok, aber zu klein. Der Griff ist aus schlechtem Kunststoff und sogar für meinen Sohn zu kurz zum ordentlichen Halten. Vielleicht meine ich ja auch eine Raspel?!?? Sorry, da bin ich eher unbewandert. In seinem Feilen-Set sind fünf oder sechs Teile mit unterschiedlichem Querschnitt: rund, dreieckig, flach, gewölbt... - Beim Flugzeug wollte er unbedingt ein Fenster; das stemmte der Papa dann aus und er feilte dann innen alles schön glatt. Vielleicht gibt es da ja auch etwas praktischeres?
Katja
Re: Hobelbank / Werkzeug Kinder: Ergebnisse
Verfasst: So 6. Jan 2008, 23:51
von Andreas N.
Hallo.
Die Feilenhefte /Griffe richten sich normalerweise nach der Klingengröße der Feilen. Große Feilen haben Griffe die den meisten zu groß sind und kleine Feilen haben Griffe die man nicht mit der ganßen Hand halten kann.
Das ist nicht nur praktisch sonderen wohl auch etwas aus Tradition.
Die kleinen Hefte verhindern auch, bei kräftigen Leuten, das sie die Feile zu schnell zerbrechen. Bei kleinen Griffen ist man automatisch vorsichtiger.-) .
Feilen und Hefte werden meiste einzeln gekauft und man schlägt dann die gewünschte Größe auf. Meist muß dafür das Loch der Angel vorher angepasst werden, wenn der Hersteller überhaupt schon eins vorgebohrt hat.
Ich habe mir einige Feilenhefte aus Holunderästen geschnitten, die Rinde nur wenig geglättet und ein Rohrabschnit als Bund angebracht(dafür muß der Ast natürlich in dem Bereich im Durchmesser verringert werden). Das weiche Mark verinfacht das einpassen der Angeln und bis jetzt (ein Jahr später?) sind die mir lieber als die gekauften aus Buche.
Beim feilen von Holz, hat sich bei mir eine Handwaschbürste mit harten Borsten besser bewährt als die eingentlichen Feilenbürsten.
Gruß
Andreas N.
Re: Hobelbank / Werkzeug Kinder: Ergebnisse
Verfasst: Mo 7. Jan 2008, 06:32
von Christoph Nowag
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In Antwort auf #119189]
Hallo Katja,
herzlichen Dank für diesen 'Endbericht'; schön zu hören, was aus den Überlegungen geworden ist.
Zu den Feilen: Dein Sohn hat ja erst einmal genug Werkzeug zum ausprobieren in einem Schwung bekommen. Möglicherweise rücken da die Feilen auch noch einmal stärker ins Zentrum. Mein berliner Patenkind (sechs Jahre alt) hat dieses Jahr u.a. eine Feile vom Hausherrn bekommen. Die geht dermaßen aggressiv zu werke, dass die Eltern erst mal überlegen mußten, ob der Knabe ohne Aufsicht damit hantieren darf. Darf er. Und die Feile ist angeblich der Shooting-Star unter den Werkzeugen. Es werden Kanten gebrochen und figürliches gefeilt, was das Zeug hält.
Viele Grüße
Christoph
Kinder-Hobelbank
Verfasst: Mo 7. Jan 2008, 20:33
von Pedder
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In Antwort auf #119226]
Hallo Katja,
so wie Du vom Schaffen Deines Sohnes schwärmst, denke ich ernsthaft darüber nach, die Hobelbank in ein bis zwei Jahren, wenn mein Kleiner (jetzt 2) etwas vernünftiger geworden ist, ins Kinderzimmer zu stellen. Dann kann jederzeit gewerkt werden. Solange muss die Große (4 1/2) noch zu mir in den Keller kommen.
Vielen Dank für diese begeisterten Schilderungen.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Kinder-Hobelbank
Verfasst: Mo 7. Jan 2008, 20:49
von Katja
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In Antwort auf #119237]
Ja, ich habe es mir auch schlimmer vorgestellt. Ein riesen Vorteil ist: man kann ihm wirklich von Anfang an klar machen, dass Aufräumen absolut notwendig ist, denn grade vorgestern, als hier die Späne nur so flogen, hat er selber die Kehrschaufel geholt: "nicht, dass dann was davon zwischen die Reifen meiner Darda-Autos kommt!"
Heut war Schaffenspause angesagt. Die erste seit Weihnachten...
Re: Hobelbank / Werkzeug Kinder: Ergebnisse
Verfasst: Mo 7. Jan 2008, 20:52
von Katja
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In Antwort auf #119228]
Ja, wir werden das auch ruhig angehen und jetzt erstmal das vorhandene Werkzeug richtig nutzen. Ein Engpass entsteht im Augenblick höchstens beim Holz...
Welche Feile war denn das, die er bekam?
Katja