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Universelle Einschnittstärke

Verfasst: Di 12. Apr 2005, 13:09
von Paul Baumann

Hallo Holzhandwerker,

am Samstag habe ich 4 Eichen gefällt: 6,50 m, 6,0 m, 5 und 4,5 m lang, ca. 45 cm Durchmesser. Die standen am Rande einer Tongrube und mussten dem Bagger weichen. Demnächst werde ich ein Mobiles Sägewerk kommen lassen damit es mir die Stämme auftrennt.
Da ich noch keine spezielle Verwendung dafür habe, bewegt mich die Frage, welche Stärken ich daraus schneiden lassen soll.
Was meint Ihr? Welche Brettstärken sind am unversellsten einsetzbar? Mit welchen Stärken ist man am flexibelsten?
Diese Frage wird jeder je nach seinem späteren Einsatzzweck beantworten wollen, aber da ich noch nicht weiß, was daraus mal werden soll??
Vielleicht kann mir jemand einen Tip, einen Hinweis, einen Denkanstoß geben?
Vielleicht lasse ich auch verschiedene Stärken schneiden: ca. 2 cm Bretter und stärkere, vielleicht 5 cm stark. 6 cm erscheint mir schon wieder zu unhandlich und zu schwer zu bearbeiten und auch die Trocknungszeit ist zu beachten. Jedoch wenn ich Leimholz daraus erstellen will, mit 5 cm dicken Streifen?
Naja, jedenfalls wird mir diese Frage in den nächsten Tagen noch des öfteren im Kopf herumgeistern.
Vielleicht hat ja der eine oder andere dazu eine Idee, ich bin für jeden Beitrag dankbar.
Paul


Re: Universelle Einschnittstärke

Verfasst: Di 12. Apr 2005, 13:59
von till

Ich würde 5 und 6 cm schneiden.


Re: Universelle Einschnittstärke

Verfasst: Di 12. Apr 2005, 14:42
von ReneHolzwurm

Bei Deinen Stämmen von 45cm Durchmesser werden Dir nicht viel Möglichkeiten bleiben. Wichtig wäre die Beschaffenheit des Holzes. Danach müsstest Du Dich für eine Einschnittart (Lage der Jahresringe ; Stehen oder liegend)entscheiden. Rund- oder Scharfschnitt, Modellschnitt, Halbriftschnitt, Spiegelschnitt. Bei Deinen Durchmesser würde ich den Scharfschnitt und den Spiegelschnitt bevorzugen. Hängt auch von Deinem zu erzielenden Aussehen ab; gefladertes oder schlichtes Holz. Beim Spiegelschnitt kannst du ein Herzbrett von 40-50mm und schmalere schlichte Bretter schneiden- bzw. gefladerte und schlichte Bretter.Beim Scharfschnitt erhälst du beides, aber eben Seitenbretter(liegende Jahrringe), Mittelbretter(2?) und ein Herzbrett.Für den Möbelbau würde ich Stärken von 25 und 40mm vorziehen. Mit diesen Roh-Maßen kommst Du im allgemeinen auf Fertigmaße von 22 und 36mm. Diese Maße sind die heute sehr oft gebrauchten. Für den Fenster und Türenbau können dies Bretter aufgeschnitten und verleimt werden das du ordentliche Kanteln mit stehenden Jahresringen erhälst. Alles andere hängt ja dann auch von Deiner Verwendung ab.Zu bedenken ist auch die Faustregel: pro cm Dicke ein Jahr Lufttrocknung.


Re: Universelle Einschnittstärke

Verfasst: Di 12. Apr 2005, 17:26
von Daniel Kruschke
[In Antwort auf #13506]
Hallo Paul,

im Handel ist 52 mm ein gängiges Einschnittmaß. Wenn ich Holz auf Vorrat kaufe, ohne genau zu wissen, wofür es später verwendet wird, nehme ich es so oder noch stärker.
Hochkant aufgetrennt kommst Du allemal auf Brettstärken von 20mm ohne übermäßigen Verschnitt. Umgeklappt ergibt sich dann auch ein schönes Bild. Außerdem, und das finde ich wichtig, hast Du die Möglichkeit, die Dielen so aufzutrennen, daß Du stehende Jahrringe erhältst.

Gruß
Daniel


Re: Universelle Einschnittstärke

Verfasst: Di 12. Apr 2005, 17:50
von Dietrich

Hallo Paul,

einen großen Teil würde ich in 35mm Bohlen schneiden lassen, hieraus könnten Leimholzplatten für Stollenwände entstehen. Den kleineren Teil in 40mm, daraus könnten die Rahmen von Möbelfüllungstüren entstehen, aber auch in halbiertem Zustand noch 15mm Ware für Schubladen und Türfüllungen.

Gruß Dietrich



Re: Universelle Einschnittstärke

Verfasst: Mi 13. Apr 2005, 20:46
von Paul Baumann
[In Antwort auf #13506]
Guten Abend,

vielen Dank für Eure Beiträge. Eure Überlegungen und Meinungen weichen nicht soweit von meinen Gedanken ab. Naja, einige Zeit habe ich noch zum überlegen. Neben diesen Eichen habe ich noch einen schönen starken Kirschenstamm und etliche Kiefern und Lärchen aus meinem Wald für die Erneuerung meiner Holzlege.
Da rentiert sich auf jeden Fall das Mobile Sägewerk.
Schönen Abend noch,
Paul