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Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisieren

Verfasst: So 2. Dez 2007, 13:57
von Ekki

Ich bin gerade dabei, bei Dieter den Bandspanner *BAN700 mit Polyesterband 7m BESSEY* zu kaufen; d.h. ich möchte meine Holzrahmen künftig selbst leimen. Offenbar (wie ich hier lesen konnte) ist die Bandspanner-Lösung auch für größere Formate ideal. Bisher habe ich Holz-Wechselrahmen fix und fertig im Fachhandel gekauft. Dabei stellte ich fest, dass die prof. Hersteller von Holzrahmen (Nielsen, Mira, Roggenkamp, Halbe) die Eckverbindung noch zusätzlich mit kleinen Metall-Ecken verstärken.

Ist das überhaupt sinnvoll? Hat das von Euch jemand schon mal gemacht? Falls ja: wie geht so was - mit welchem Werkzeug, mit welcher Technik?

Noch was: Was ist der beste Leim für solche Arbeiten?

Über Hinweise würde ich mich freuen
Gruß Ekki




Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere

Verfasst: So 2. Dez 2007, 18:45
von Jochen

Hallo Ekki,

ich nehme an, Du sprichst von Rahmen für Leinwände zum Malen. Da habe ich leider keine Erfahrung damit. Gemacht habe ich schon mehrere Rahmen für Spiegel, Pinwand u. ä. Ich verstärke meine Eckverbindungen mit Lamellos, dafür ist allerdings eine Fräse oder eine Oberfräse mit speziellen Fräser notwendig. Was noch eine Möglichkeit wäre, wenn es auf die Optik nicht ankommt, wären eingeleimte Holzdübel, die mittig durch den Gehrungsschnitt gebohrt werden. Rein aus dem Gefühl heraus, traue ich einer Hirnholzverleimung nicht so viel zu, deshalb sichere ich auf eine der v. g. Arten zusätzlich.

Ich verwende normalen Weissleim, z. B. Ponal oder Uhu. Im Innenbereich und ohne einwirkende Feuchtigkeit hatte ich da noch keine Probleme.

Gruß
Jochen



Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere

Verfasst: So 2. Dez 2007, 20:17
von Georg

Bei größeren Bilderrahmen habe ich bisher auch Lamellos zur Verstärkung eingesetzt. Für etwas kleinere Rahmen waren diese aber zu lang, so daß eine andere Lösung hermußte. Da es sich dabei um eine Maschinenlösung handelt, Zeige ich die Bilder im Nachbarforum.



Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere *MIT BILD*

Verfasst: So 2. Dez 2007, 20:27
von Ekki

Hallo Jochen,

danke für die schnelle Antwort! Nein, es handelt sich nicht um Keilrahmen für die Malerei oder CanvasFineArtPrints, sondern um echte Holzrahmen sozusagen drumherum als fertige GemäldeRahmung. Bei genauerer Betrachtung der Nielsen-Rahmen (siehe Foto anbei) könnten die Klammern eingeschossen worden sein. Die Idee, die Rahmen mit der Gehrung einzuspannen, um sie dann mittels Oberfräse auf der Rückseite mit eingeleimten Holzdübeln zu verstärken, scheint mir doch etwas aufwändig... ich dachte tatsächlich mehr an einfachere Lösungen. Manche Holz-Design-Rahmen sind sehr schmal oder haben nur eine geringe Holztiefe, so dass die Dübelidee nicht hilfreich ist.

Klar, Weißleim ist in der Werkstatt vorrätig ;-) - aber wie Du schon sagst, es geht um Hirnholzverleimung und vielleicht gibt es ja noch was besonders haltbares!

Danke und Gruß Ekki




Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere

Verfasst: So 2. Dez 2007, 20:46
von Johannes Müllerheim

Hallo Ekki,
eine einfache Art der Stabilisierung ist, die fertig geleimten Ecken von außen diagonal mit der Handsäge einsägen und dann ein passendes Furnier einleimen. Dadurch entsteht dann eine Verbindung mit "falschem" Zapfen.

Es grüßt Johannes




Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere

Verfasst: So 2. Dez 2007, 21:22
von Ottmar
[In Antwort auf #118823]
Hallo Ekki & Forumsfreunde,

Die einfachste und auch sehr stabile Loesung ist fuer mich, die veleimte Ecke mit einem dreieckigem Stueck Flugzeugsperrholz 0.8 oder 1.6mm zu verleimen. Das geht ganz einfach, indem ich 2 Quadrate in der Leistenbreite zuschneide und diese diagonal halbiere.

Bei Schweren Rahmen, benutze ich zusaetzlich die Methode, wie von Johannes beschrieben. Ich saege mit einer Japansaege die Ecke ein und verleime hier auch den Einschnitt mit Flugzeugsperrholz , bei der Verwendung von Furnier ergaben sich Schwierigkeiten, beim Einbringen und Ausrichten.

Fuer die im Bild gezeigten Klammern, verwenden hier die grossen Rahmengeschaefte eine Vorrichtung, welche die Klammern eindrueckt, halbautomatisch pneumatische/hydraulisch, von Hand funktioniert das nicht,.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar




Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere

Verfasst: So 2. Dez 2007, 22:50
von Ekki

Vielen Dank allen, für die hilfreichen Beiträge.

Da es sich um wertige Holzrahmen im Kundenauftrag handelt, kann ich die nicht einfach außen (an der sichtbaren Seite) an der Ecke aufsägen/fräsen, um dort mit Sperrholz zu verstärken. Auch hinten ein Dreieck aufleimen, würde man von der Seite sehen können. Wenn überhaupt eine Verstärkung, dann auf der Rückseite des Rahmens (so dass man nichts sieht) und da wäre der Tipp mit den bündig eingeleimten Lamellos (kannte ich noch gar nicht!) prinzipiell gar nicht schlecht. 4 mm müssten eigentlich von der Tiefe immer passen, nur die Breite des Einlegmaterials könnte bei engen Rahmen scheitern. Oberfräse (Bosch) wäre im Haus... es darf nur nicht so aufwändig werden. Gibt es ein bestimmtes Gerät oder ein Zubehör, das da ideal zum Einsatz kommen könnte?

Die Klammermethode, wie hier schon im Bild gezeigt, wäre sicher am einfachsten. Ich habe schon danach im Internet gesucht, habe aber offenbar nicht die richtigen Suchworte. Hat jemand einen Tipp oder Hersteller?

Gruß Ekki




Gehrungsverbindung an Bilderrahmen

Verfasst: Mo 3. Dez 2007, 07:34
von Bernhard Loos
[In Antwort auf #118829]
Hallo Ekki,

so wie diese Gehrung aussieht - zumindest von der Rückseite, hat sie diese Klammern auch nötig. Die Klammern selbst sehen aber auch so aus, als hätten sie eher eine Alibi-Funktion.

Eine Gehrung, bestehend aus zwei 45° Schrägen, ist durchaus keine reine Hirnholzverbindung, sondern genau ein Mittelding zwischen Hirn- und Längsholzverbindung - die Festigkeit ist also mit einer reinen Hirnholzverbindung, stumpf geleimt, nicht zu vergleichen.

Voraussetzung für eine hohe Festigkeit der Leimfuge sind: Perfekte Winkligkeit, Geradheit und Oberfläche der Schnitte (am besten in der Stoßlade gehobelt oder mit einer Stanze garbeitet), gleiche Länge aller gegenüberliegenden Seiten und fehlerfreies Verleimen. Ich glaube, dann kann man getrost auf solche Klammern verzichten - da würden es auch ein paar Tackerklammern tun!

Eine Dübelverbindung hat den Vorteil - wenn sie absolut genau ist - dass die Teile beim Verleimen nicht verrutschen können, allerdings sollten die Dübel nicht zu stramm gehen, damit man die Leimfuge auch dicht bekommt.

Seit einiger Zeit habe ich die Gehrungsklammern von Ulmia; damit habe ich die Gehrungen für einen Küchenschrank-Abschluß (Kranz; Krone) verleimt und bin sehr zufrieden damit. Man kann die Teile noch richten, solange der Leim noch frisch ist. Durch Zulagen muß man dafür sorgen, dass die Klammern keine Abdrücke im Werkstück hinterlassen.

Gruß, Bernhard




Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere

Verfasst: Mo 3. Dez 2007, 16:24
von Thomas Heller

Hallo Ekki,

die von Dir gesuchten Klammern gibt es zum Beispiel bei BOHLE. Wie Ottmar richtig schrieb, sind sie eigentlich für einen Halbautomaten der mit Pressluft betrieben wird.
Man kann sie aber auch problemlos mit dem Hammer eintreiben. Dann jedoch nur nach der Verleimung als zusätzliche Sicherung.
Wir benutzen in unserer Rahmenwerkstatt Ponal Express.

Ob BOHLE auch an Endverbraucher ausliefert und ob in Kleinmengen, weiss ich allerdings nicht.
Im Kleineisenhandel gibt es diese Klammern wahrscheinlich nicht.

Thomas



Re: Bilderrahmenverleimung zusätzlich stabilisiere

Verfasst: Mo 3. Dez 2007, 18:38
von Ekki

Hallo Thomas,

danke für den BohleTipp. Mal schauen, was die so anbieten können! Klammern, so gewellt zum Einschlagen, konnte ich keine entdecken. Die Registrierung im Bohle-OnlineShop machen die ja richtig spannend. Bin übrigens kein Endverbraucher, sondern im Fotografenhandwerk tätig mit spezieller Kunstausrichtung und FineArtPrinter!

Ekki

PS: bin ja neu hier... wurde auch sehr hilfreich unterstützt, finde aber das Begutachten und Freischalten von Beiträgen hier im Forum nicht mehr ganz zeitgemäß!