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Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 08:12
von Stefan
Hallo zusammmen,
gestern habe ich eine Birkeleimholzplatte gehobelt. Hierzu habe ich meinen
Flachwinkel Jackplane auf eine dünne Spannabnahme eingestellt.
Es funktionierte auch ganz gut, doch plötzlich riss es einen sehr dicken Span
aus dem Holz. Jetzt hab ich da eine ziehmlich grosse Delle in der Platte.
Es ist auch nicht das erste mal, dass sowas passiert. hat jemand eine Erklärung, was ich falsch mache ?? Es funktioniert ja auch am Anfang. Also bin ich davon ausgegangen, dass der hobel von der Spandicke her richtig eingestellt war. Ist Birke ein eher schwieriges Holz ? Sollte ich keinen Flachwinkel benutzen ???
Viele Fragen !
Dankeschön schon mal für Eure Antworten
Stefan
Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 11:46
von Ulrich Bergmann
Hallo Stefan, ich hoble auch oft mit Birke und hab' dabei Probleme, wenn die Birke wild gewachsen ist, gehört sie zu den schwierigsten Hobelhölzern. Flachwinkel ist gut, Eisen mit 40-50 grad schärfen, muss richtig scharf sein, kleines Maul (so dass man gegen's Licht hält um's zu sehen) und eventuell diagonal hobeln und den Hobel schräg stellen - das wirkt wie ein steilerer Schnittwinkel. Und natuerlich ganz feine Späne, es mussen Spinnweben aus dem Hobel fliegen.
Gruss Uli
Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 11:53
von Bernhard Loos
Hallo Stefan,
ich habe weder große Erfahrung mit Birke noch mit Flachwinklern (demnächst aber).
Du solltest der Sache aber unbedingt selber auf die Spur kommen.
"Du schreibst: Es funktionierte auch ganz gut...." Das klingt auch nicht gerade berauschend!
Hoffentlich hast Du noch ein paar Probestücke von dem Holz, da würd' ich jetzt mal auf Teufel komm raus herumprobieren, auch Ausrisse provozieren, eventuell sogar einen Schräge anhobeln und dann die Richtung wechseln, so dass Du gegen die Faser hobelst - das mit allen in Frage kommenden Hobeln ausprobieren die Du hast (mit den Einstellungen experimentieren - bishin zum Anschleifen eines anderen Winkels am Flachwinkler, z.B. von 25° auf 38°, ein kurzes Stück an der Fase genügt). Miß die Spandicken am besten mit einem Uhren- oder Digitalmeßschieber nach - 1/10 ist schon viel. Die Messer müssen mühelos rasieren! Beobachte bei Deinem Leimholz genau, wo Du mit, und wo Du gegen Die Faser hobelst - eventuell die Hobelrichtung wechseln.
Wenn Du diese Versuche machen willst, berichte uns bitte von Deinen Erfahrungen!
Gruß, Bernhard
Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 13:41
von Rainer Lux
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In Antwort auf #118177]
Hallo Stefan,
wie sieht den das Leimholz aus? Durchgehende Lamellen oder Klötzchenplatte? Ich hatte bei Buche Leimholz (Klötzchenplatte) das gleiche Problem und dann mal genauer hingeschaut: Die Klötzchen haben natürlich ganz unterschiedliche Faserverläufe. Da kann ich schleifen und einstellen, dass ich will - ab und zu hab ich wieder einen Ausreißer drin.
Ich hab mir das flächige Hobeln von Leimholz wieder abgewöhnt, weil ich's nicht verlässlich hinbekommen hab. Muss ich hobeln, dann achte ich genau auf den Faserverlauf der Klötzchen, nehme ein 38er Eisen in meinen Flachwinkel-Hobel und achte auf ganz feines Maul und wenig Spanabnahme. Dann geht's halbwegs.
Bekommt das wer besser hin? Wenn ja, wie?
Liebe Grüße aus der aktuell sonnigen Oberpfalz,
Rainer
Re: Hobeln von Birke *MIT BILD*
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 14:47
von Rolf Schmid
Ich habe schon einiges an Birke gehobelt, die besten Ergebnisse brachten bei mir ein großer Winkel am Hobeleisen bei, 60° gab es kaum noch Ausrisse, da mußte das Hobelmaul auch nicht mehr so klein sein.
Ich habe mir hierzu eine Rauhbank selber
http://www.hobel-und-eisen.de/holz/HObel/Holzrauhbank/holzrauhbank.htmgebaut. Die war fürs Grobe.
Zum Finish entweder superscharfes Eisen und sehr enges Maul, Winkel 50-55°
oder
einen Schabhobel
http://www.hobel-und-eisen.de/Sammlung/schabhobel.htmMit meinen Standardhobeln 45° war der Birke nicht bezukommen.. Ausrisse ohne Ende.....
Viele Gruesse
Rolf

Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 15:08
von Friedrich Kollenrott
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In Antwort auf #118177]
Hallo Stefan,
Birke kann schwierig sein (häufig wechselnder Faserverlauf). Bei Leimholz ist es u.U unvermeidbar, auch mal gegen die Faser zu hobeln.
Die gute Nachricht: Dein Flachwinkelhobel ist das optimale Gerät für diese Anwendung. Das Hobeleisen muss sehr scharf sein, der Schnittwinkel recht groß (mindestens 40° Keilwinkel am Eisen!), der Span sehr dünn und das Maul sehr eng. Wenn das alles zutrifft, wird die Oberfläche beim Hobeln gegen die Faser höchstens matt, aber einreissen tut nichts mehr. Ich würde es Dir gern demonstrieren, aber wahrscheinlich wohnst auch Du zu weit weg um einfach mal vorbeizukommen.
Friedrich
Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 15:47
von Dirk Boehmer
Hallo Friedrich,
Stefan würde es bei Dir wahrscheinlich genauso gehen wie mir. :-)
Zur Erklärung:
Ich hatte auch ein ähnliches Problem. Zu Besuch bei Friedrich
war es mir nicht möglich, dieses Problem nachzustellen...
P.S. Das Paket ist heil angekommen. Vielen Dank.
--
Dirk
Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 16:21
von Stefan
Hallo Friedrich,
ich wohne im Bergischem Land (ca. 30km) von köln entfern
Bis dann
Stefan
Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 16:26
von Stefan
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In Antwort auf #118179]
Hallo Uli,
was mich jetzt an Deiner Antwort einmal interessieren würde wäre folgendes :
Gibt es eine Art "Hitparade" bzw. Sortierung, nachder man die "Bearbeitungsfähigkeit" von Hölzern vornehmen könnte ?
Z.B. Kiefer,Kirsche,Buche usw.
Wie würde so eine Sortierung Eurer Meinung nach aussehen ???
Dann könnte ich mich dem Thema Handwerkzeuge an etwas einfacheren Holz nähern.
Bis dann
Stefan
Re: Hobeln von Birke
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 20:04
von Heiko Rech
Hallo Stefan,
recht einfach zu Hobeln ist meiner Meinung nach schwedische Kiefer, Eiche und Buche. Auch Ahorn geht meist sehr gut. Pauschal kann man das aber nicht sagen, da es immer auf den jeweiligen Wuchs ankommt. Auch Erle und Kirsche ist gut zu hobeln.
Mit Birke hast du der eines der am schwierigsten zu hobelnden Hölzer ausgesucht. Das macht sogar auf der Hobelmaschine große Probleme.
Sehr gut läßt sich Thermoholz hobeln. Da sind die Fasern so zerstört, dass die Wuchsrichtung egal ist. (Nicht wirklich ernst gemeint :-))
Gruß
Heiko