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Wer schärft japanische Sägen selbst?

Verfasst: So 16. Sep 2007, 12:07
von Florian L.

Liebe Forumsgemeinde,

Wenn ich den Forumstenor richtig interpretiere gibt es (vereinfachend) hier zwei Arten von Handsägenbenutzern:

- Pragmatiker und Faulis:
verwenden gerne japanische Sägen mit Wechselblattklingen und sparen sich das Schärfen.

- Wegwerfartikelverächter und Schärfliebhaber:
verwenden europäische Sägen und schärfen (auch dank inzwischen ausgezeichneter Anleitungen) selbst.

(Zahnspitzengehärtete Baumarktmodelle bleiben außen vor).

Nun gibt es ja bei den Japanern nicht nur Einmalblätter sondern auch sehr edle, z.T. handgeschmiedete, hochpreisige Modelle, durchgehärtet und al "nachschärfbar" bezeichnet. Auch Feilen dafür sind u.a. beim Hausherrn erhältlich. Dennoch fand ich zum Thema Nachschärfen dieser Sägen hier wenig.
Auf der Seite eines Konkurrenzanbieters findet sich die Empfehlung, diese Sägen gelegentlich nach Japan zum Herrichten/Nachschärfen zu schicken.

Darum eine kleine Umfrage:
Gibt es unter den Forumslesern jemanden, der seine guten japanische Sägen selbst nachschärft/herrichtet? Ist der Aufwand praktikabel? Kennt jemand als Alternative einen deutschen (oder zumindest europäischen) "Metate-Service"?

Florian




Re: Wer schärft japanische Sägen selbst?

Verfasst: So 16. Sep 2007, 22:49
von Marc Waldbillig

Hallo Florian,

Eine japanische Querschnittsäge zu feilen hab ich einmal versucht und schnell verworfen. Nur die Längsschnittsägen wie z.B. die großen Temagoris oder Zinkensägen lassen sich schärfen. Diese Geometrie ist den hiesigen Modellen ähnlich, d.h. ist auch einfach aufgebaut. Die Diamantfeilen funktionieren sehr gut.

Gruß ;-)

Marc

p.s. Ich fragte mal bei erwähntem Händler nach, ob er meine Säge schärfen könne, resp. einschicken wolle. Man hat mir angeraten, eine neue Hand gemachte zu kaufen.




Re: Wer schärft japanische Sägen selbst?

Verfasst: Mo 17. Sep 2007, 11:07
von Dirk Baltzer

Hallo Florian,

bei mir ist es ähnlich. Die längsgezahnte Temagori schärfe ich selber. Dies muß man auch tun, da beim Längsauftrennen von Baumstämmen nach einigen Brettern die Schärfe merklich abnimmt. Die Säge jedesmal zum Schärfen einzusenden ist nicht praktikabel.

Das Schärfen aller anderen japanischen Sägen habe ich aufgrund der zahlreichen Hinweise in diesem Forum gar nicht erst versucht.

Gruß

Dirk




Re: Wer schärft japanische Sägen selbst?

Verfasst: Mo 17. Sep 2007, 16:40
von helmut hess

Hi Floriian,

ich habe 2 grosse temagoris vom hausherren im einsatz, die eine laengs, die andere quer.
habe beide schon problemlos nachgefeilt.
bei der querschnitt-verzahnung ist etwas mehr achtsamkeit gefordert, aber die grossen zaehne sind eine gute vorgabe fuer die verschiedenen winkel.
und man feilt ja auch wenige hundertstel runter.
lieber einmal mehr, arbeitet sich ja dann wieder spuerbar besser.

gruss
helmut




Re: Wer schärft japanische Sägen selbst?

Verfasst: Mo 17. Sep 2007, 21:28
von Florian L.
[In Antwort auf #117620]
Hallo Marc, Dirk und Helmut,

Danke für die Erfahrungsbeiträge!

Es scheint also doch zu gehen, aber insbesondere bei Querschnittsverzahnungen mit Schwierigkeiten (ich werde mich da nicht rantrauen).

Und ein deutscher Metate (a la Mark Grable in den USA) muss sich erst noch finden.

Für mich Argumente gegen feinzähnige japanischen Luxussägen (außer zum sammeln).

Florian