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Holzfeuchtigkeit

Verfasst: Do 6. Sep 2007, 13:57
von luca

[Zuerst vielen Dank für die sehr nützliche Antworten zum Thema "Edelkastanie".]

Nun zu meine Frage: Ich habe einen Lieferant fuer Kastanienholz gefunden. Er hat allerdings nur hofengetrocknetes Holz. Ich werde aber das Holz für eine Werkzeugkiste verwenden die das ganze Jahr im Aussenbereich (Regengeschützt) bleiben wird.

Koennte ich Probleme bekommen? Sollte man hofengetrocknetes Holz nur im Innebereich verwenden?

danke!

--luca




Re: Holzfeuchtigkeit

Verfasst: Do 6. Sep 2007, 15:19
von Dominik Köhler

Hallo Luca was meinst Du mit hofengetrocknet, vermutlich technisch(kammer-)getrocknetes Holz. Dieses hat dann vermutlich zwischen 6-8% Holzfeuchte, was für den Wohnbereich erforderlich wäre. Du kannst dieses Holz aber bedenkenlos im Aussenbereich verwenden, da Holz sich der Luftfeuchte anpaßt und somit im Außenbereich die Holzfeuchte halt wieder zunimmt(ca.12-15%)

MfG Dominik



Re: Holzfeuchtigkeit

Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 09:43
von luca

Ciao Domink,

Danke fuer Deine Antwort.

>Hallo Luca was meinst Du mit hofengetrocknet, vermutlich
>technisch(kammer-)getrocknetes Holz.

Ja, genau.

>Dieses hat dann vermutlich zwischen 6-8% Holzfeuchte, was für den Wohnbereich
>erforderlich wäre. Du kannst dieses Holz aber bedenkenlos im Aussenbereich
>verwenden, da Holz sich der Luftfeuchte anpaßt und somit im Außenbereich die
>Holzfeuchte halt wieder zunimmt(ca.12-15%)

Ok, aber wird sich das Holz nicht verziehen?

danke nochmals

--luca




Re: Holzfeuchtigkeit

Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 10:18
von Dominik Köhler

Hallo Luca,
also arbeiten tut Holz immer, da es Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt. Wenn Du jedoch ein paar konsruktive Details beachtest, wirst Du das Arbeiten kaum bemerken. Verziehen oder verwerfen sollte es sich dann also nicht.
Nun gibt es die verschiedensten Möglichkeiten das Holz am verwerfen zu hindern.
Welche Bauart hast Du vor Brettbau oder Rahmenbau?

Zum Brettbau:
Durch das Zusammenfügen mehrer schmaler Bretter zu einem breiten Brett, unter Beachtung des Jahrringverlaufs Kern an Kern und Splint an Splint triffst Du die erste Maßnahme. Heiko Rech hat hier eine schöne Anleitung auf seiner Homepage.
Nun gibt es die Möglichkeiten durch Gratleisten,Hirnleisten oder verdeckter Leiste die Fläche eben zu halten.
Die Eckverbindung kann gezinkt,genutet,gedübelt werden.(nur ein paar Möglichkeiten)

Zum Rahmenbau:
Hier wird dem Verzug durch Rahmen und Füllung entgegengewirkt. Bei den Rahmenhölzern sollte möglichst auf stehenden Jahrringverlauf geachtet werden.
Die Füllungen werden siehe oben als Breitenverbindung hergestellt. Sie können später noch abgeplattet werden oder werden auf die Nutstärke ausgehobelt.
Die Rahmenhölzer können z.B mit Dübeln oder der Schlitz und Zapfen verbunden werden. Der Füllung auf jeden Fall Luft in der Rahmennut geben. Die Füllung darf beim einsetzten in den Rahmen nicht verleimt werden, somit kann die Füllung in der Breite arbeiten.

Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen, ansonsten einfach weiterfragen.

Gruß Dominik




Re: Holzfeuchtigkeit

Verfasst: So 9. Sep 2007, 21:01
von Jörg Ed. Hartge

Lieber Luca,

ergänzend zu den völlig richtigen konstruktiven Tipps von Dominik: Im Mittel wird die Holzfeuchte bei Außenlagerung deutlich höher liegen als im kammergetrockneten Zustand und sich das Holz dementsprechend anisotrop ausdehnen ("verziehen").

Um Probleme die Probleme zu verringern, würde ich das Holz nach dem Grobzuschnitt einige Wochen im selben Klima lagern, wie Dein zukünftiges Bauwerk und so den "Grund-Verzug" vor der Bearbeitung auf Maß vorwegnehmen.

Grüße
Jörg




Re: Holzfeuchtigkeit

Verfasst: Mo 10. Sep 2007, 13:04
von Franz Kessler

Hallo Luca

Auch ich finde, Du bist von Dominik gut beraten, möchte Dir aber doch ein wenig die Angst nehmen, Dein Vorhaben dürfte nicht so besonders kritisch sein, wenn ich mich recht erinnere, willst Du eine Art Werkzeugkiste bauen, wie sie die Zimmerleute benutzen, nun wenn ich die gleiche Vorstellung von einer solchen Kiste habe wie Du, dann dürften, bedingt durch die Dimensionen, die zu erwarteten Verzüge nicht so groß werden und dann kammergetrocknetes Holz, solltest Du immer noch Zweifel haben, zeig uns doch Dein Entwurf, mit vereintem Wissen aus dem Forum werden dann die letzten Zweifel beseitigt.

Gruß Franz